Wie die meisten jungen Leute hatte auch ich keine Ahnung, was ich mit meinem Leben anfangen wollte und schon gar nicht, welchen Beruf ich lernen sollte.
Studieren wollte ich nicht. Vom Lernen hatte ich die Schnauze voll. Also suchte ich eine Ausbildung. Als Industriekauffrau. Ich hatte keine Ahnung. Meine Erfahrungen im Arbeitsleben beschränkten sich auf 7 Jahre wöchentliches Zeitungen austragen, ein Praktikum im Kindergarten und eins in einem Laden für Dekoartikel und Wasserbetten, bei dem ich die meiste Zeit nur rumstand und doof geschaut hab (kann ich mittlerweile echt gut, hab lange geübt ;).
Anstatt die freie Zeit nach dem Abi zu nutzen und wenigstens jetzt ein paar Praktika zu machen und heraus zu finden, was mir gefällt und was ich machen will, ging ich an die Kasse eines Supermarktes in meiner Stadt. Ein Jahr lang hab ich dort gearbeitet und währenddessen 80 (!) Bewerbungen für alle möglichen Büroberufe raus geschickt. Aber anscheinend wollte keiner glauben, dass ein Abiturient mit Schnitt 2,4 wirklich nicht studieren gehen will. Also kamen nur Absagen zurück. Bis auf eine Stelle als Verwaltungsfachangestellte. Aber dafür hätte ich nach Schweinfurt gemusst und wie ich damals zu Allem was neu ist stand, wisst ihr ja bereits.
Da ich aber keine Lust hatte, noch ein Jahr hinter der Piepsmaschine zu sitzen, (mittlerweile bereitet mir der bloße Gedanke daran, nochmal an der Kasse arbeiten zu müssen, Übelkeit und Magenkrämpfe; da gab es auch einige Probleme für mich) habe ich mich von J. und ihrem damaligen Freund schließlich dazu überreden lassen, ihnen an die Uni Regensburg zu folgen und wie sie Pharmazie zu studieren. Keine gute Grundlage für so ein schweres Studium...