Jedoch blieb mein Glück nicht allzu lange...
Die Waage gab mir das gleiche Gewicht an und ich wurde wütend. Ich war enttäuscht von mir selbst, ich fühtle mich schrecklich und ein paar Tränen liefen über mein Gesicht. Ich saß auf dem Boden im Badezimmer und starrte die Tür an ohne was zu spüren, ich musste lachen...Das ist doch lächerlich! Ich nahm mir vor an dem Tag nichts mehr zu essen und kurz bevor ich schlafen gehen wollte, machte ich mir eine Liste mit Regeln, die ich einhalten wollte und wenn ich eine Regel davon verstoße, bestrafe ich mich dann selbst. Als ich mit der Liste fertig war, nahm ich eine Schere in die Hand und schaute sie mir von allen Seiten an, sie glänzte und mein Gedanke schrie " Mach schon...Das tut nicht weh und wenns weh tut dann hast du dirs verdient..."....Irgendwie fühlte sich das befreiend an... Ich lebte im Hier und Jetzt, wollte nicht aufhören denn in diesem Moment hat es sich richtig angefühlt. Das erste aber nicht letzte Mal. Die einzige Sorge: dass es niemand sieht und ich "stabil" und "normal" wirke. Ich wollte nicht, dass sich jemand um mich sorgen macht. Somit machte ich heimlich weiter und tat so als wäre alles inordnung.
Everyday is exactly the same: schlafen, Schule, Regeln und Bestrafungen, nicht weniger und nicht mehr (meistens). Bis die Fressattacke kam und man sich jegliches Essen reinstopfte bis man realisierte, was man tat und sich schuldig fühlte. In einem Teufelskreis gefangen und keine Hilfe in Sicht. Das ging die nächsten zwei Monate so bis man gesagt bekam, dass man mich ins Krankenhaus fahren würde wenn es so weiter ging. Ich bekam Angst, ich wollte nicht, dass man sich wegen mir Sorgen machte und sieht, dass ich mir selbst weh tue. Ich musste eine Entscheidung treffen und ich versprach mehr zu essen.
Nach einem halben Jahr wog ich fünf Kilo mehr, ein großer Schritt zur Besserung, jedoch begann ich einen riesigen Fehler. Die Waage. Die "Waage der Wahrheit". Sie zerstörte alles. Ich erschrak. Automatisch rechnete ich die Kalorien, die ich an dem Tag gegessen habe und dachte an meine alte Liste. Ich konnte es nicht fassen und habe schnell ohne Bedacht gehandeln. Mein neues Ziel: 24 Stunden ohne zu essen und wie damals nicht mehr zu frühstücken. Dies habe ich auch nach zwei Tagen direkt gemacht, Samstag 10:00 Uhr kein zurück mehr 24h und nicht weniger. Nicht das Einfachste aber es war auszuhalten und der Stolz, welchen ich nach 24h hatte, war einfach nur unbeschreiblich. Ich habe es geschafft, es hat sich gelohnt und ich war bereit es wieder zutun wenn es nötig wäre...