Luciens Herumstehen im Regen am Tag der Halloweenparty rächte sich postwendend, als er zwei Tage später mit einer ausgewachsenen Erkältung niedergestreckt wurde.
Schniefend und sich hundeelend fühlend, betrat er an diesem Montag die Schule, in der noch immer die Dekorationen hingen. Für gewöhnlich wurden die Schüler, die zum Nachsitzen verdonnert worden waren, damit beauftragt, diese abzunehmen und nach Schulfeiern aufzuräumen. Aber so wie Lucien Monsieur Dufayel kannte, würde der die erste Klasse, die an diesem Morgen bei ihm Unterricht hatte, dazu verurteilen, die Sporthalle auf Vordermann zu bringen. Da das Festkomitee und die Schülervertretung Partys organisierten, waren sie von der Pflicht, hinterher Klarschiff zu machen, entbunden. Was natürlich nicht bedeutete, dass ein gewisser blonder Trottel nicht trotzdem half, wenn man ihn darum bat.
Murrend schob sich Lucien zwischen einigen Schülern durch, die mitten im Gang herumstanden und kassierte einige unfreundliche Kommentare dafür.
»Steht nicht im Weg ’rum, dann schiebt euch auch keiner weg. Einfache Lösung!«, fauchte der Rothaarige verstopft und marschierte, ohne weitere Notiz zu nehmen, zu seinem Spind. Das Schloss klemmte wie so oft und als es auch beim dritten Versuch nicht aufspringen wollte, schlug der Jugendliche mit der Faust dagegen und fluchte.
»Salut. Mann, du hast ja tolle Laune.« Etienne war hinter seinem besten Freund stehengeblieben und musterte Lucien abschätzend.
»Ich bin krank«, knurrte der Rothaarige und wie zur Bestätigung nieste er heftig und laut. Schief grinsend wischte er sich über die glänzende Nase und der Jugendliche mit den mausgrauen Haaren schob ihn zur Seite, um den klemmenden Spind zu öffnen, der dieses Mal ohne Protest aufging.
Lucien musterte die Blechtüre wütig. »Dieses Scheißding hat doch was gegen mich!«
»Nein. Du bist nur zu faul, das anzuzeigen, damit sich der Hausmeister das Schloss mal ansieht. Hab ich dir schon zig Mal gesagt.«
Der Rothaarige zuckte die Schultern und nahm das schwere Erdkundebuch aus dem Schrank. Etienne lachte leise, als einige kleine Zettelchen herauspurzelten.
»Oh, schau an, neue Liebespost für dich.«
»Wer hat nur die blöden Lüftungsschlitze in die Türen gemacht? Hätte derjenige das gelassen, würde das nicht immer passieren. Behalt’ sie. Die lesen wir in Mathe, dann haben wir was zum Lachen.«
Der Aschblonde schüttelte den Kopf und schob die Papierchen zwischen Luciens Finger. »Das gehört sich nicht. Das ist deine Post und ich lache über niemanden«, der Junge grinste, »zumindest nicht öffentlich.«
Er machte eilig einen Schritt zurück, als der Rothaarige erneut nieste und sich zur Seite beugte, da er die Hände voll hatte und sich so weder ein Taschentuch noch seinen Ärmel vor die Nase halten konnte.
»Ugh«, schniefte er anschließend.
»Ich wusste, das rächt sich, dass du am Freitag klitschnass durch den Regen gerannt bist. Warum bist du überhaupt hier? Deine Maman hätte dich bestimmt zuhause bleiben lassen, meinst du nicht?«
Lucien nickte. »Ja, aber das hätte ich nicht ausgehalten. Sie hat sich wegen der Herbstferien nächste Woche Urlaub genommen. Das heißt im Klartext, sie hängt jetzt zwei Wochen zuhause rum, nur weil die in der Firma ihr nicht ab nächsten Montag vierzehn Tage frei geben konnten. Eigentlich wollten wir nach Monaco fahren über die Ferien. Aber ...«, der Rothaarige deutete umständlich auf sich und seufzte.
»Das wird wohl nix, wenn die Erkältung nicht bis dahin wieder weg ist.«
»Und was machst du dann?«
»Weiß nicht. Du fährst nach Hause, oder?«
Der hochgewachsene Junge nickte. »Allerheiligen geht es zum Gottesdienst in die Kirche, das weißt du doch.«
»Natürlich.« Etienne und seine katholische Familie. Lucien warf die Spindtür wieder zu und schulterte seinen Rucksack.
»Mal’ nicht den Teufel an die Wand. Es ist nur eine Erkältung, die geht sicher schnell weg und dann kommst du doch noch an die Côte d’Azur. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass die im Winter so toll ist ...«
»Am Mittelmeer ist es ganz anders als hier. Mum wollte zuerst nach Mont Saint-Michel, aber da muss man zeitig im Voraus was buchen.«
Schniefend stopfte der Rothaarige das Geografiebuch in seinen Rucksack und zog ein Taschentuch aus der Hosentasche, um sich kräftig zu schnäuzen.
»Hast du genug Tempos dabei? Das hört sich ja übel an.«
Lucien grinste schief. »Sobald meine drei Päckchen alle sind, gehe ich nach Hause. Egal, wie langsam oder schnell das geht.«
Etienne musterte seinen Freund, der unter seinen roten Haaren und den geröteten Wangen blass aussah und dem kalter Schweiß auf der Stirn stand.
»Ich denke ja, du hättest gar nicht kommen sollen, aber ...«
»Meine Maman, Etienne. Die hätte mich den ganzen Tag genervt!«
»Und wenn du eher aus der Schule kommst, tut sie das nicht?«
»Möglich. Aber so hat sie noch gar nicht richtig mitbekommen, dass ich krank geworden bin. Sie schlief noch, als ich los bin.«
Die beiden waren während ihrer Unterhaltung dem Flur zu ihrem Klassenzimmer gefolgt und Lucien machte seine Mitschüler durch ein weiteres, durch den Gang hallendes Niesen auf sie beide aufmerksam.
»Wahnsinn, ey«, lachte Etienne leise. »Wie ein Gewehrschuss.«
»Tut auch jedes Mal genauso weh«, murmelte der Rothaarige matt und rieb sich das rechte Auge. Seufzend lehnte er sich mit dem Hintern an eines der Fensterbretter und wischte sich über die Nase. Allmählich bedauerte er die spontane Entscheidung, trotz seiner entschuldigungsfähigen Erkältung in die Schule gekommen zu sein. Wann immer er nieste oder versuchte, sich durch Schnäuzen einen Zugang zu seinen Atemwegen zu verschaffen, blökte der Tumor unter seiner Schädeldecke los, als hätte man ihn angepikst. Der Schmerz breitete sich bereits über den Kopf auf den Nacken und die Schulterblätter aus.
Etienne musterte ihn mitfühlend und ging zusammen mit dem Rothaarigen als Letzter ins Klassenzimmer, als der Lehrer kam. Die beiden Jungen saßen hinten am Fenster und dort würde Lucien etwas mehr Ruhe haben. Geografie war kein sehr forderndes Fach.
»Willst du innen sitzen? Dann kannst du dich anlehnen«, fragte der Aschblonde leise, doch Lucien schüttelte nur den Kopf und setzte sich auf seinen Stuhl am Gang. Es war besser, so würde er es nicht so weit haben, sollte er auf die Toilette rennen müssen - oder zum nächsten Mülleimer, um nicht auf den Fußboden zu kotzen. Ihm war schlecht.
Es klingelte gerade zum Stundenbeginn, als die Tür noch einmal aufging und Mathieu eintrat. Er hatte Regentropfen auf der Jacke und rubbelte sich etwas Wasser aus den weizenblonden Haaren.
»Pardon, Monsieur«, richtete er an den Lehrer, der nur nickte, und ging zu seinem Platz durch. Der Schulsprecher saß allein an der letzten Bank in der mittleren Reihe. Nur der Gang trennte ihn von Lucien, der den Duft von Mathieus offenbar frisch gewaschener Jacke vage durch seine verstopfte Nase riechen konnte.
Der Rothaarige nieste erneut laut, als der Blonde sich gerade setzte und das unerwartete Geräusch ließ diesen zusammenzucken und anschließend leise über sich selbst lachen.
»Pardon«, murmelte Lucien in den Raum und wandte kaum den Kopf, sondern nur seine Augen, um Mathieu anzusehen.
Natürlich hatte er nicht vergessen, was zwischen ihnen vorgefallen war, ganz im Gegenteil. Doch nachdem Etienne ihm freiheraus ins Gesicht gesagt hatte, dass er glaubte, er, Lucien, wäre in den Schulsprecher verschossen, wollte der Rothaarige sich keine weitere Blöße geben. Er hatte seinem besten Freund nicht gesagt, dass er und Mathieu sich inzwischen bereits zwei Mal geküsst hatten. Und somit auch nicht, wie sehr dabei jedes Mal sein Herz gehüpft war.
Der Schulsprecher hatte das Stelldichein im Regen viel besser verkraftet, denn er sah so frisch aus, dass Lucien ihn fast dafür hasste. Der Blonde war gesund, fit und total unbelastet, während der Rothaarige glaubte, selbst auszusehen wie ein aus der Geisterbahn entflohener Zombie.
Er zog die Augenbrauen kraus, als sich ihrer beider Blicke trafen und Mathieu ihm leicht zulächelte, eine Geste, die durch Luciens abwehrenden Gesichtsausdruck schnell deutlich unsicherer wurde.
Dieser blöde Penner konnte sich sein freundliches, ach so gesundes Lächeln sonstwo hinschieben! Der Rothaarige wandte sich ab und presste die Lippen fest aufeinander. Ihm war so schlecht, dass sein ganzer Körper bereits taub war.
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Der Schulsprecher verzog leicht den Mund, als Lucien sich grimmig dreinblickend von ihm wegdrehte, und seufzte leise. Offenbar war heute wieder einer dieser Tage, an denen der Rothaarige beschlossen hatte, Mathieu zu ignorieren oder all seine aufgestaute schlechte Laune an ihm auszulassen.
Der Blonde packte seine Schulsachen aus und versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was der Lehrer vorn an der Tafel erläuterte, doch er konnte nicht verhindern, dass seine Augen immer wieder zu Lucien wanderten.
Er sah schlecht aus. Wirklich verdammt schlecht. Die Schatten unter seinen Augen, die am Freitag nur aufgemalt gewesen waren, waren nun echt, er wirkte verschwitzt und blass wie ein schlecht gewordener Käse. Sogar auf die Distanz zwischen ihnen beiden konnte der Schulsprecher hören, dass Lucien schlecht Luft bekam und ihm die Nase lief.
Warum war er nicht zuhause geblieben? Er musste sich wie ausgekotzt fühlen. Sein Stolz würde ihn eines Tages noch echt in die Scheiße reiten.
Mathieu presste die Lippen zusammen und riss seine Gedanken von dem Rothaarigen los. Er musste endlich aufhören, permanent über Lucien nachzudenken, immerhin hatte er genug eigene Dinge zu erledigen. Vor den Ferien lag noch eine Klausur vor ihm und danach ging es erst richtig los. Die Lehrer liebten es, in den Wochen vor Weihnachten alles mit Tests vollzuballern. Wenn er seinen Schnitt als Jahrgangsbester halten wollte, musste er arbeiten und lernen, anstatt sich mit einem Narzissten abzulenken, der seine Hilfe und sein Mitgefühl nicht haben wollte, sondern sich lieber allein und von allen missverstanden in seinem Leid suhlte.
Doch Mathieu wäre nicht Mathieu, wenn er so egoistisch würde handeln können. Er rieb sich die Augenbrauen und konnte sich partout nicht auf den Stoff konzentrieren.
Das Scharren eines Stuhls zog die Aufmerksamkeit des Schulsprechers auf sich und er bemerkte, dass Lucien versuchte, aufzustehen. Das schien ihm jedoch nicht wirklich zu gelingen und Etienne redete mit besorgtem Gesicht leise auf ihn ein. Der Rothaarige schüttelte matt den Kopf und hob die Hand.
»Lucien?«, schnarrte der Lehrer desinteressiert.
»Kann ich ...«, stammelte der Jugendliche leise, »aufs Klo?«
»Die Stunde hat vor zehn Minuten angefangen. Hättest du nicht vorher zur Toilette gehen können?«
Luciens Zunge schien bleischwer zu sein, als er nuschelte. »Sorry ... da musste ich noch nicht ... Kann ich?«
Der Geografielehrer hob leicht die Augenbraue und musterte den Jugendlichen. »Sag mal, hast du getrunken, Lucien?« Jetzt hatte der Rothaarige die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse, die ihn anstarrte wie einen Zirkusaffen.
»Neee? Ich bin ...«, der Junge stemmte sich auf die Beine und Mathieu sah, wie viel Kraft ihn das kostete. Er hatte Lucien schon einmal so gesehen - damals hatte er sich kurz danach heftig erbrochen.
»Setz’ dich, Lucien. Du bekommst Nachsitzen. Ich glaube es ja nicht. Dass du dich traust, so zur Schule zu kommen.«
Der Rothaarige musterte den Lehrer, als hätte dieser den Verstand verloren. Doch durch die Tatsache, dass der Jugendliche schwankte wie ein Grashalm im Wind und sich nur schwer artikulieren konnte, war es verständlich, dass man den Eindruck gewann, er wäre betrunken. Auf die Entfernung war es für die Lehrkraft vermutlich nicht möglich, zu erkennen, wie krank Lucien aussah.
»Sie ... können mich ... mal«, schnarrte der Rothaarige und machte einen Schritt zur Seite, um auf eigene Faust den Klassenraum zu verlassen. Doch sein Gleichgewichtssinn ließ ihn im Stich und er kippte einfach um.
Mathieu schaltete instinktiv, sprang auf und hinderte Lucien daran, sich am Tisch des Schulsprechers den Kopf einzuschlagen.
»Was ist das hier eigentlich für ein Affentanz? Setz dich, Walace, oder du bekommst Nachsitzen bis zu den Weihnachtsferien!«, herrschte der Lehrer den Rothaarigen an, der wie ein Sack in den Armen Mathieus hing.
»Monsieur Cartier, Lucien ist nicht betrunken. Er ist krank. Kann ich ihn zur Schulschwester bringen?«
Die ganze Klasse war inzwischen in Unruhe, alles tuschelte und einige lachten auch. Es amüsierte sie und sie genossen es, dass diese kleine Show sie für eine Weile vom staubtrockenen Unterrichtsstoff ablenkte.
Nur Etienne und Mathieu machten den Eindruck, sich über diese ganze Situation zu ärgern.
Monsieur Cartier kam nach hinten zu den beiden Jungen und musterte Lucien argwöhnisch, der nur noch halb bei Bewusstsein zu sein schien und sich kaum allein auf den Beinen halten konnte.
»Mir ist ganz egal, was er ist. Tu’ was du nicht lassen kannst, Grantaine. Aber ich schreibe euch beiden einen Eintrag ins Klassenbuch. Dieser Zirkus hier ist ja unerhört!«
»Na, wenn Sie meinen, dass das nötig ist«, entgegnete Mathieu mit stolzem Gesicht und wich keinen Schritt vor dem schnaubenden Lehrer zurück.
Der Blonde stützte Lucien, der sich wieder etwas gefangen hatte, und nahm dessen Rucksack von Etienne entgegen. Der Junge mit dem mausgrauen Haar wäre gern selbst mit seinem Kumpel ins Krankenzimmer gegangen, aber er wusste genau, dass der Lehrer, der ohnehin schon stinkewütend war, ihn nicht gehen lassen würde. Etienne stand auf der Kippe in Geografie und er war sich sicher, dass Monsieur Cartier ihn nur fürs Fragen durchfallen lassen würde. Mathieu hatte als Schulsprecher den Lehrkräften gegenüber mehr Autorität.
»Ha ha, Opfer«, kicherte einer ihrer Mitschüler, als die beiden Jungen dessen Tisch passierten. Lucien, der es nicht leiden konnte, wenn ihn jemand wegen einer Schwäche dumm anmachte, zog matt eines seiner benutzten Taschentücher aus der Hosentasche und warf es dem Typen, der ihn ausgelacht hatte, ins Gesicht.
»Bitteschön, Arschloch. Mal sehen, ob es dir besser geht als mir, wenn du krank wirst«, schnarrte er leise, aber gestochen scharf. Der Jugendliche, der das Tempo abbekommen hatte, jaulte angewidert und seine Banknachbarin rückte hektisch von ihm ab, als ob eine radioaktive Bombe neben ihnen eingeschlagen wäre.
»Nachsitzen, Walace!«, brüllte der Lehrer hinter den beiden Jugendlichen her, als Mathieu schließlich die Tür hinter ihnen schloss und sie auf dem Flur standen.
»Das war unklug«, befand er nur.
»Toll. Ich bin krank und bekomme dafür Nachsitzen aufgebrummt. Ist das gerecht?«, nuschelte Lucien, straffte den Rücken und schob den Schulsprecher von sich, bevor er argwöhnisch stehen blieb, als wollte er schauen, ob er ohne Hilfe stehen konnte. Er wankte noch immer bedenklich und Mathieu legte ihm wieder den Arm um die Schulterblätter.
»Nicht ...«, murmelte der Rothaarige und wollte sich erneut abwenden.
»Was ist?«
Lucien drehte dem Blonden das Gesicht zu und musterte ihn bestimmt eine Minute lang, bevor er wieder den Mund aufmachte. »Ich will nicht, dass du dich ansteckst.«
»Deine Fürsorge ehrt dich, aber ohne meine Hilfe wirst du hier nicht wegkommen«, Mathieu lachte leise. »Also ... was soll es sein? Krankenzimmer oder Toilette? Du siehst aus, als würdest du jeden Moment kotzen.«
»Mir kann keiner helfen«, brummte Lucien sehr leise.
»Nein«, stimmte der Schulsprecher mit einem Flüstern zu. »Aber zumindest für den Moment kann es besser werden. Ah, komm, das Krankenzimmer ist näher. Du solltest dich abholen lassen. Warum bist du überhaupt in die Schule gekommen, wenn du dich so heftig erkältet hast?«
»Du hast keinen Rotz ... Dabei standen wir beide im Regen ...«
»Ich bin unsportlich wie eine Qualle, aber hab ne Kondition wie ein Ochse. Ich werde so schnell nicht krank. Außerdem bist du ... na ja ...«
»Beschädigte Ware.«
»Nein, das bist du nicht. Ich wollte sagen, du bist etwas vorbelastet.« Langsam machten sie sich auf den Weg zur Schulschwester.
»Cartier soll die Krätze am Sack bekommen. Der schlimmste Drecksack von allen, echt. Da kannste auf dem Boden seines Klassenzimmers verrecken und der lässt dich nicht gehen, sondern dich stattdessen nachbrummen. Ob ich getrunken hätte, ha! So ein Arschloch.« Die Stimme des Rothaarigen lallte etwas weniger und trotzdem machte der Schulsprecher sich Sorgen. Lucien war immer noch kreidebleich, seine Lunge rasselte bei jedem Atemzug und seine Nase war verstopft.
»Na, das mit dem Nachsitzen regle ich für dich schon«, lächelte Mathieu und der Rothaarige konnte sich ein feines Grinsen nicht verkneifen.
»Es geschehen noch Zeichen und Wunder, hm?«