ALEX
Diese kleine nervende Schlampe und dieses verdammte Blut. Hat sie mir echt diesen Fick versaut. Am liebsten würde ich jetzt meine Zähne in diese pulsierende Stelle ihres Halses rammen. Aber nein. Ich brauche sie. Das ist es was mich noch wütender macht. Dass ich dieses nervende Änhängsel nicht töten kann. Dieses Scheiß Blut hat mich, seitdem ich davon getrunken habe immer zu nur an sie denken lassen. Dann wollte ich mich mit einer kleinen Blonden ablenken, aber NEIN, sie musste sich natürlich in Schwierigkeiten bringen lassen, damit sie sich wieder in meine Gedanken einnisten kann. Jetzt sieht sie mich an als hätte sie einen Geist gesehen. Am liebsten würde ich ihr diesen Blick aus dem Gesicht schlagen. Dieser Blick, als würde sie mich noch immer lieben. Wie sollte jemand mich lieben, wenn ich selbst nicht liebe?
Jetzt kauert sie vor mir am Boden mit tränennassen Wangen und diesem verdammten Blut auf ihrem Gesicht. Das Positive daran ist, dass sie sich mit diesen Armreifen nicht wehren kann. Ihre Kräfte scheinen stärker geworden zu sein und genaus das ist es, weswegen ich sie brauche. Denn meine Kräfte lassen noch zu wünschen übrig. Diese verdammte Hexensache bekommt mir nicht und auch Salivana, Lexa und Viktoria scheinen kein Interesse daran zu haben, dass ich diese Kräfte einsetzen kann. Ich denke, sie wollen vermeiden, dass ich mächtiger werde als sie selbst. Genau deswegen brauche ich dieses Blutbündel vor mir. Sie muss es mir beibringen. Auch, wenn sie selbst noch so unerfahren ist, ist sie die einzige Möglichkeit mich von diesen Hexenschlampen zu lösen und alles zu vernichten was sich mir in den Weg stellt.
"Komm schon. Beweg deinen Arsch."
Das schmerzerfüllte leise Stöhnen, dass über ihre Lippen kommt als ich sie an einem dieser Armreifen packe und damit nach oben ziehe, lässt mich für einen kurzen Moment daran denken, wie sie wohl stöhnt wenn ich sie ficken würde. Schnell verwerfe ich diesen Gedanken wieder, denn ich habe sie ja schon gefickt. Nur will ich mich nicht weiter daran erinnern. Es war unwichtig und es würde mich nur ablenken, wenn ich jetzt an Sex denken würde. Also verfolge ich weiter meinen Plan.
Die Tränen auf ihren Wangen scheinen getrocknet zu sein, als ich sie vor mich stelle und in diese Augen blicke.
"Du wirst mir beibringen wie ich meine Kräfte einsetzen kann. Hast du verstanden?"
Ein verzweifeltes Lachen kommt über ihre Lippen. Das lässt mich noch wütender werden.
"Du bittest gerade mich, dir etwas über Magie beizubringen? Das ist sowas von sinnlos."
"Du bist die einzige Hexe die ich kenne, die ich unter Kontrolle habe. Also wirst du dein Bestes geben. Ohne Widerrede."
Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit mit ihrem Blut zu erregen und noch weitere Vampire anzulocken, packe ich ihre Gelenke und zerre sie mit mir als ich mich auf den Weg nach draussen mache.
Wir sind schon fast bei der schweren Tür angelangt, als sie sich zu wehren versucht und sich mit all ihrer lächerlichen Kraft gegen meine Hände wehrt.
"Ich habe eine Bedingung."
"Du hast ein Bedingung?"
Sie ist wirklich verrückt und ein lautes Lachen kommt unwillkürlich über meine Lippen. Der Mut scheint sich nicht verflüchtigt zu haben. Ich weiß, ich werde nicht auf ihre Bedingung eingehen, aber es macht mich neugierig zu erfahren, um was es sich wohl handeln mag.
"Ja, ich habe eine Bedingung. Ob ich nun will oder nicht werde ich mit dir gehen müssen. Aber du kannst mich niemals dazu zwingen, dir etwas über Magie beizubringen. Auch wenn du mich foltern solltest oder mich umbringen wirst, ist es immer noch meine Entscheidung und mein Wille."
Sie scheint mit ihren Worten zu kämpfen, als sie kurz inne hält und das belustigt mich noch mehr. Doch wenn ich ihre Worte länger durch meine Gedanken schweifen lasse, bekommen sie immer mehr Sinn. Auch, weil ich weiß, dass sie es ernst meint. Das hat sie mir vorhin bewiesen. Sie hat damit gerechnet, dass ich sie töten werde und ich habe keinen Funken Angst in ihren Augen gesehen. Nur Liebe. Verdammte Liebe.
"Ich will dein Blut."
"Was?"
"Du hast schon verstanden. Dein Biss. Er vergiftet Nathan und ich will, dass du ihm dein Blut gibst. Es wird ihn heilen und ich werde mein Wort halten und mit dir gehen. Tust du es nicht, werde ich nicht einmal versuchen, dir zu zeigen wie du deine Kräfte einsetzt."
"Weißt du eigentlich, dass es mir scheißegal ist was deinem geliebten Nathan passiert. Soll er doch verrecken und du gleich mit."
Wie ich diesen Namen hasse. Dieser Scheiß Wichser soll doch einfach sterben. Es macht mich wütend und diese Wut bekommt sie zu spüren, in dem ich sie noch rücksichtsloser nach mich ziehe.
"Ich gehe davon aus, dass deine geliebte Salivana nicht will, dass du deine Kräfte zu schnell bekommst. Also brauchst du mich. Ob du nun willst oder nicht. Ich verlange nur von dir, dass ausnahmsweise DU dein Blut abgibst. Danach werde ich tun, was du von mir verlangst."
Noch ein Wort und ich drehe ihr den Hals um, damit sie ihre verdammte Klappe hält. Aber nach weiteren Schritten lassen mich meine Gedanken inne halten. Wo sie recht hat, hat sie recht. Ich brauche sie und was soll es, wenn ich ein paar Tropfen meines Blutes entbehre?
"Also gut. Aber nur, wenn du dann deine Klappe hältst und dich bemühst. Also wohin?"
Bei diesem erleichtertem Grinsen in ihrem Gesicht könnte ich glatt noch wütender werden, würden dabei nicht diese zwei Grübchen an ihren Wangen zum Vorschein kommen.
"Zu dir. Also in dein Haus."
"Das ist ja schön. Ihr habt euch einfach eingenistet. Nicht dass es mich stören würde. Ist sowieso eine Dreckshütte."
Es ist echt eine Dreckshütte und ich bin froh, dass ich nicht mehr so wie früher einen sentimentalen Wert darin sehe. Es ist einfach nur ein Haus, nichts weiter. Genauso wie diese kleine Nervensäge. Sie ist nichts weiter.
Ihre Augen scheinen aufzuleuchten als ich auf das schwarze Motorrad steige, dass ich mir mit meinen vielen Fähigkeiten geleistet habe. Um nicht auch noch zu riskieren, dass sie mir hier das Zeitliche segnet, reiche ich ihr den schwarzen Helm, der auf dem Lenker hängt und steige auf den kalten Ledersitz. Ich hasse sie. Jetzt ist auch noch so unbeholfen und kann sich nicht einmal den Helm selbst überziehen. Langsam aber sicher, bekomme ich Zweifel, was den Nutzen von ihr betrifft.
Um nicht noch weitere Zeit zu verschwenden packe ich den Helm etwas unsanft und helfe ihr mit dem Verschluss. Als sie sich dann endlich in Bewegung setzt und ihr Bein über das Bike hebt starte ich den Motor mit einem tiefen Brummen.
Die Fahrt verläuft ruhig und ich bin froh, dass die Wärme, die von ihrem Körper ausgeht das Einzige ist, was ich spüren kann, denn ihre Hände befinden sich an der hinteren Halterung. Doch als ich nach den langsameren Abschnitten etwas am Gas drehe, legen sich ihre warmen Hände hektisch auf meinen Bauch. Fast so, als hätte sie Angst sie würde vom Bike fallen. Auch, wenn ihre Hände nicht meine Haut berühren, spüre ich an der Stelle unter ihren Händen eine Wärme die ich schon lange nicht mehr gefühlt habe. Als sie auch noch ihren Oberkörper an meinen Rücken schmiegt und ich nun die vollkommene Wärme von ihr überall auf meinem Körper spüre, kann ich es nicht mehr länger ertragen. Also packe ich mit einer Hand ihren Oberschenkel und drücke sie soweit es möglich ist, zurück. Hauptsache, weg von mir. Dieses Gefühl, dass ihre Nähe bei mir verursacht ist einfach nicht auszuhalten. Fast so, als würde es mir die Luft zum Atmen nehmen.
Sie scheint es verstanden zu haben, als sich ihr Griff lockert und sie sich nicht mehr so an mich schmiegt wie vorhin.
Nach weiteren Minuten bin ich erleichtert als wir endlich vor dem Haus ankommen und sich diese Wärme von mir wieder entfernt und ich wieder frei atmen kann.
"Also ich würde mich ja beeilen. In einer halben Stunde geht die Sonne auf und dann wird er sowieso verbrennen?"
Kein Wort kommt über ihre Lippen. Die Einzige Reaktion die ich von ihr wahrnehmen kann, ist Traurigkeit. Auch die Träne, die ihre Wange hinabläuft und die sie mit ihren Fingern schnell wieder wegwischt, lassen mich wissen, dass sie vollkommen geschafft sein muss. Kein Mitleid! Was ist bloß los? Seit wann kümmere ich mich um die Gefühle anderer? Besonders, wo es hier um die kleine Nervensäge geht. Ohne weiter einen Gedanken an sie und ihre Scheiß Gefühle zu verschwenden folge ich ihr, als sie die Holztreppe zu der Tür erklimmt. Die Türschnalle in der rechten Hand, dreht sie sich zu mir um und ihr Blick lässt mich inne halten.
"Sie werden nicht erfreut sein und sie werden mich nicht kampflos gehen lassen. Aber krümmst du ihnen auch nur ein Haar, werde ich dich auf keinen Fall begleiten. Lieber sterbe ich."
"Ist schon klar. Jetzt beeil dich. Ich will diesen Schwachsinn hinter mich bringen."
Der Ausdruck auf ihrem Gesicht lässt mich erahnen, dass sie mir nicht vertraut und ihre Worte ernst meint. Das ist wohl auch das einzige was wir gemeinsam haben. Niemanden zu vertrauen.
Die Tür öffnet sich und schon sehe ich die erschrockenen Gesichter. Die Augen weit geöffnet und den Körper in Kampfstellung gebracht, fixieren mich diese alten Bekannten mit ihren Blicken, als würden sie einen Geist sehen. Beinahe muss ich bei diesem Anblick in Gelächter ausbrechen. Diese Kreaturen hätten keine Chance gegen mich. Nicht einmal, wenn sie es alle auf einmal probieren würden. Um ehrlich zu sein ist die Einzige Person in diesem Raum, die mich noch verletzten könnte die Nervensäge.
Deßhalb muss ich auch so schnell wie nur möglich meine Kräfte unter Kontrolle bekommen und für diese Sache muss ich wohl oder übel jetzt in die Rolle des Retters schlüpfen. Anna beschwichtigt die anderen, als sie ihre Hände nach oben hebt um ihnen zu signalisieren, das es okay ist.
"Hey, Leute. Bitte macht jetzt nichts Dummes. Er ist hier um Nathan zu helfen. Er wird ihm sein Blut geben. Danach verschwinden wir wieder."
"Was zum Teufel heißt IHR verschwindet wieder?"
Wieso hab ich eigentlich nicht früher bemerkt, dass Peter so ein kontrollierender Vollidiot ist?
"Das ist die Bedingung. Er wird mich nicht töten, solange ich mit ihm komme und ihr euch nicht zu wehren versucht."
"Das kann doch nicht dein Ernst sein Anna? Du kannst nicht mit ihm gehen. Er wird sein Versprechen nicht halten, das weißt du genau."
Wieder muss Peter seine blöde Klappe aufmachen und das macht mich noch wütender als ich ohnehin schon bin.
"Jetzt haltet alle mal die Klappe. Ich habe absolut keine Zeit für irgendwelche Verabschiedungs-Bekundungen. Entweder ich kann ihm jetzt mein Blut geben und die Kleine hier kommt mit mir oder der Vampir wird verrecken und ich werde dieser Nervensäge hier die Kehle herausreißen. Also, für was entscheidet ihr euch."
Die anderen verstummen schlagartig und blicken mich wütend an. Doch die Kleine Brünette erkennt sofort die Lage und scheint zu wissen was sie will.
"Okay. Du gibst ihm das Blut und lässt sie am Leben. Aber dann mach es schnell, denn er hat nicht mehr viel Zeit."
Für diese Worte scheint sie keinen Beifall zu ernten. Doch jeder von ihnen lässt es über sich ergehen. Langsam bewege ich mich zu der leblosen Hülle des Vampir's.
Meine Reißzähne haben sich bereits bei meinen wütenden Worten den Weg aus dem Kiefer gebahnt. Vielleicht sollte ich an diesem Problem noch ein wenig arbeiten. Denn seit meinen neu erworbenen Kräften kann ich die Verwandlung nur schwer kontrollieren, wenn ich wütend werde.
Die Zähne bohren sich in meine Haut und einen Augenblick später tropft das Blut auf die Lippen des Vampir's. Langsam beginnt er es aufzunehmen und nach weiteren Tropfen verheilt meine Wunde auch schon wieder. Es muss reichen. Also packe ich Anna, die sich jetzt neben mich gestellt hat, am Oberarm und verabschiede mich von ihnen.
"Meine Aufgabe habe ich erfüllt. Also bis dann, ihr Idioten."
Sie scheint sich nicht zu wehren und dennoch dreht sie ihren Kopf zu den anderen, als sie uns aufhalten wollen.
"Nicht! Bitte nicht. Lasst mich gehen. Ich verspreche ich komme damit klar."