Ich fühl’ mich so verdammt abgefuckt, und du hast Berlin vor noch nicht mal 20 Stunden verlassen. Krank sein ist scheiße. Am Wochenende saufen wir trotzdem. Tannenschnaps und Sahnelikör. Der Himmel ist so schrecklich grau, ich habe heute mit noch niemandem gesprochen. Hab’ meine Therapeutin letztens in ihrer Wohnung besucht und sie hat erstaunlich viele Katzen und ist erstaunlich einsam. Scheiß auf Diagnosen, scheiß auf Therapie, scheiß auf Psychopharmaka, scheiß auf das ganze ICD-10. Will gar nicht mehr geheilt werden, als ob das auch einfach so möglich wäre. Ich wüsste ja nicht einmal, wer ich ohne all das wäre. Wie war das, bevor ich krank wurde? Wird man einfach psychisch krank oder ist es schon immer irgendwo in einem? Wer bin ich als gesunder Mensch? Will ich überhaupt gesund werden? Habe ich nicht viel zu viel Angst davor?