Die Falltreppe
Man gelangte über die Falltreppe in einen Raum, wo es von Hühnern nur so wimmelte.
Der Raum war dunkel und unbeheizt und man konnte an dem Zustand der Tiere eine Verwahrlosung erkennen. Dicht gedrängt, teilweise mit spärlichem Federkleid, standen sie nebeneinander und konnten sich kaum bewegen, ihr leidvolles Gegackere, sammelte sich und blieb ungehört.
Nur für einen Moment des Tages erblickten sie einen Schein des Tageslichtes, das war der Zeitpunkt, als gierige Augen den Raum nach verwertbaren Eiern absuchten.
„Verdammte Scheiße ", murmelte der Mann und hielt sich die Nase zu.
„Müsst ihr hier unten auch noch verrecken.“
Widerwillig streute er ihnen eine Handvoll Futter zu und stellte eine kleine Wasserschüssel in die Ecke. Dann packte er ein Hühnchen und seine Laune hob sich sprunghaft. Er genoss es regelrecht, diesen Viechern den Hals umzudrehen. Der Ausdruck in ihren Augen, kurz bevor sie starben, war für ihn der größte Lustgewinn.
Plötzlich hörte er hinter sich ein Poltern, die alte Falltreppe hatte sich aus den Angeln gelöst und glitt scheppernd zu Boden. Entgeistert starrte der Mann nach oben. Ohne Falltreppe kam man hier nicht hinaus, niemals.
Das hatten auch seine zahlreichen Opfer schon erfahren müssen.
Die Hühner aber spürten, dass der Einfluss des Mannes schwand und er sie auch nicht mehr zurückscheuchen konnte. Da Hühner zu begrenztem Flug fähig sind, verließen sie eines nach dem anderem den Keller.
Der Mann aber blieb zurück.