Gerade will Aria beginnen mich weiter auszufragen, da dringen Hilleys laute Rufe an meine Ohren und ich springe auf. “Hat Hilley uns gerade gerufen?“, frage ich, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verhört habe. Ohne mir eine Antwort zu geben, springt auch Aria nun auf und stürmt aus dem Zimmer. Scheinbar hat sie es also auch gehört, aber wahrscheinlich nicht daran gedacht, dass man mir auch eine Antwort geben könnte. Augen verdrehend renne ich hinter meiner besten Freundin die hölzernen Treppen hinunter, bis ich im Flur ankomme.
Beinahe wäre ich in Aria hineingelaufen. Diese fängt mich aber glücklicherweise gerade noch ab und schließt ihre Arme um mich: “Hey, Stella. Aufpassen!“ Unsicher schaue ich sie grinsend an: “Danke.“ “Schon gut, ich fange dich immer wieder gerne auf“, erklärt sie und fährt dann sanft mit ihrem Daumen über meinen Oberarm, bevor sie mich loslässt. Die Berührung sorgt dafür, dass sich mir alle Nackenhaare aufstellen. Unsere Blicke treffen sich und ich bin nicht mächtig wegzuschauen, doch dann reißt mich die, sich laut räuspernde, Ruby auf meinen Gedanken. Schnell schaue ich zu Ruby, die ihre blonden Augenbrauen skeptisch gekrümmt hat. Meine Wangen färben sich leichte rosa und ich mache peinlich berührt einige Schritte weg von Aria. Lieber richte ich nun meinen Blick auf Hilley, als auch Miles und Sarah bei uns angekommen sind. “Wieso hast du uns gerufen?“, fragt Miles verwundert und blickt überrascht in die Runde. Er scheint auch keine Ahnung davon zu haben, was los ist. “Ja, ich will den heutigen Tag nutzen, um euch beim Trainieren eurer Kräfte zu helfen“, erklärt sie und führt uns durch das Haus, bis wir vor einer Wand stehen bleiben.
Fragend blicken wir uns an. “Sackgasse?“, fragt Aria ein wenig überrascht. Hilley lacht jedoch nur und drückt ihre Hände fest gegen die graue Wand vor ihr. Beeindruckt sehen wir zu wie wenige Sekunden später die ganze Wand, auf der vorher noch die Hände unserer Trainerin lagen, mit einem lauten Knirschen zur Seite gleitet und den Blick auf ein dunkles Loch freigibt. Zweimal muss ich hinsehen, um die dunkle Steintreppe zu erkennen, die den Abstieg erleichtert. Der Atem stockt mir für einen kurzen Moment und tausend Fragen und Gedanken schießen mir durch den Kopf. Wieso hat sie einen geheimen Keller? Erst erscheint mir diese Tatsache total abwegig, doch dann erinnere ich mich daran, dass Hilley mir erzählt hatte, dass der Stein hier unten irgendwo sein muss.
“Dann lasst uns mal hinab in den dunklen Keller gehen“, witzele ich, obwohl ich die ganze Situation gar nicht so witzig finde, sondern eher versuche meine Nervosität und dieses Unwohlsein, welches ich in mir spüre, seit Hilley uns gerufen hat, zu überspielen. Hilley nickt mir zustimmend zu und beginnt dann mit einer Hand in der Dunkelheit herumzutasten, bis plötzlich das Licht angeht. Ich schlucke schwer, sage dann aber: “Dann gehe ich mal voraus!“ Da kein Anderer widerspricht, steige ich die Treppe hinunter. Gerade erst in diesem Moment wird mir klar, dass ich nur meine Schlafsachen trage. Die kühlen Stufen lassen mich frösteln, als ich meinen ersten nackten Fuß darauf setze und dann weiter hinuntersteige. Die Kälte zieht sich durch meinen ganzen Körper, bis sie in meinem Herzen ankommt und mir einen Schauer über den Rücken jagt. Am liebsten würde ich wieder nach oben rennen und mich einfach wieder in mein warmes Bett zurücklegen. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit.
Sorry, dass diese Kapitel so schlecht geworden ist, aber ich bin echt aus der Übung, was dieses Buch angeht!