So bin wieder da... ;)
Donnerstag geht's weiter!
RiBBoN
„Ihr könnt euch wieder setzen. Nur ein kleiner Idiot, der sich gerade verabschieden wollte“, wandte sich der Bodyguard an die Besetzung des unteren Stockwerks und sagte anschließend zu Bang Tuo: „Bring diesen Bastard raus, ehe mein Boss es sich noch einmal anders überlegt.“
Han Ning schaute schockiert zu Bahe. Durch die Worte des Bodyguards, konnte er sich in etwa denken, wieso der Junge mit einem Mal erstarrt war.
Bahes vorheriges Verhalten hatte ihn jedoch viel mehr umgehauen.
Erst war ihre Überlegung gewesen, ihn solch eine Reaktion spielen zu lassen. In Anbetracht ihres Gegenspielers hatten sie sich aber lieber dagegen entschieden. Mai Ping Lun hätte Bahe mit Sicherheit durchschaut.
Bang Tuo und er hatten ihm daher absichtlich nichts von dem Deal erzählt, den sie umsetzen wollten, um Bahe zu verunsichern und ihn zum Ausrasten zu bewegen. Aber das es so verdammt gut laufen würde?!
Han Ning konnte wirklich nicht beschwören, ob Bahe ihn und Bang Tuo gerade hasste oder vielleicht doch den Überblick über die Situation behalten hatte…
Sie hatten Bahe gesagt, dass er ihnen vertrauen solle… Nur um ihn daraufhin scheinbar zu enttäuschen…
Nun ja, er hatte schon bessere Einfälle gehabt…
Aber anscheinend hatte es geklappt?
Einmal tief durchatmend straffte er sich wieder und setzte erneut die höhnisch grinsende Maske auf, mit der er Bahe zuvor schon begegnet war. Er durfte sein eigenes Schauspiel in so einem Schlüsselmoment nicht vernachlässigen.
Bang Tuo führte derweil Bahe, unter dem strengen Blick des Bodyguards, nach draußen und ließ Han Ning allein mit den gefährlichen Männern zurück.
„Ich bin mir sicher, dass Sie mir noch erklären wollen, wofür genau ich Ihnen 3 000 000Yuan bezahlen sollte, oder?“, wandte sich Mai Ping Lun belustigt an Han Ning, als sich die Tür hinter dem Bodyguard geschlossen hatte.
„Aber selbstverständlich!“, versicherte er schnell und schenkte Mai Ping Lun sein bestes Lächeln. „Die 3 000 000Yuan decken schlicht weg die Grunderwerbssteuer, als auch die unmittelbaren Ausgaben der Familie Ma. Sofern Sie sich also dazu bereit erklären den angesprochenen Vertrag zu unterzeichnen, wird niemand sie je wieder für diese Sache belangen können.“
„Nun… wieso sollte ich das tun, wenn es niemand je wagen würde sich mit mir anzulegen? Ich möchte doch wirklich bezweifeln, dass es irgendjemanden gibt, der dumm genug ist, mich beim Staat bezüglich der Grunderwerbssteuer zu melden…?“, ließ Mai Ping Lun seine Ausführungen bedrohlich fragend ausklingen.
„Nun, normalerweise wäre das mit Sicherheit der Fall. Nur leider…“
„Nur…?“, knurrte Mai Ping Lun unterschwellig dazwischen.
Han Ning weigerte sich zwanghaft nicht zu Schlucken oder sich anderweitig seine Nervosität anmerken zu lassen und fasste seinen Gegenspieler stattdessen fest in die Augen.
„Ihr Partner in dieser Angelegenheit, Herr Shang, hat Ihnen vermutlich nicht erklärt, in welcher Lage sich die Familie Ma befindet, oder?“
„Was meinen Sie?“, hob Mai Ping Lung eine Augenbraue.
„Die Mutter des Jungen liegt in einer Spezialklinik für Gehirntumore und das Geld vom Verkauf des Anwesens wird für die dringend notwendige Behandlung benötigt…“, versuchte sich Han Ning zu erklären.
„Was geht es uns an, wenn die blöde Schlampe verreckt?!“, rief Shang arrogant dazwischen.
Han Ning wollte schon zu einer Erwiderung ansetzen, als er bemerkte wie Mai Ping Lun den Kopf schüttelte und sich dabei Shang wandte: „Shang, halt die Klappe.“
„Aber Herr, es ist doch…“
„Sei still.“
Han Ning lief es eisig den Rücken hinunter als er Mai Ping Luns todesruhige Stimme beim zweiten Mal vernahm. War dieser Shang denn vollkommen wahnsinnig?! Merkte er nicht, dass er sich lieber vornehm zurück halten sollte?
„Verzeihen Sie mir die Ausbrüche dieses Idioten. Es handelt sich bei ihm um eine Fehleinschätzung meinerseits. Andernfalls wäre es nie zu dieser verzwickten Situation gekommen“, führte der unscheinbare Mai Ping Lun an Han Ning gewandt aus. „Im Gegensatz zu diesem Dummkopf verstehe ich durchaus, dass eine Familie, die bis an den Rand der Verzweiflung getrieben wurde und nichts mehr zu verlieren hat, durchaus problematisch werden könnte. Dennoch frage ich mich, wie Sie annehmen können, dass ich Ihren geforderten Betrag bezahle und mich nicht viel lieber selbst um dieses ‚Problem‘ kümmern werde?“
Natürlich betonte dieser Drecksack das Wort Problem noch einmal in aller Deutlichkeit. Als ob ihm die Gefahr nicht schon bewusst genug gewesen wäre.
„Schicken Sie alle ‚Idioten‘ aus diesem Zimmer und wir können uns der eigentlichen Verhandlung zuwenden“, sagte Han Ning kalt und blickte seinen Gegenspieler ruhig an.
„Hoo…“, bemerkte Han Nings Gegenüber, ehe er zu grinsen begann. „Shang, geh nach unten.“
„Aber Herr…“
Der eiskalte Blick Mai Ping Luns brachte Shang nahezu sofort zum Schweigen, der es auf einmal äußerst eilig hatte, nach unten zu kommen.
„Die Anderen bleiben.“
Han Ning nickte schlicht und erklärte: „Wie Sie wissen, arbeite ich für die Chen Law Firm. Mein unmittelbarer Chef ist Bei En Rui, haben Sie schon mal von ihm gehört?“
„Natürlich, der junge Staranwalt der Stadt“, bestätigte Mai Ping Lun.
„Nun, mein Chef strebt an seine Verbindungen zu erweitern und zu festigen… Dummer Weise war er gezwungen den Fall des jungen Mannes zu übernehmen. Sollte er den Fall verlieren, würde seine erstklassige Erfolgsbilanz darunter leiden. Insofern hofft mein Boss zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Er möchte sich Ihnen gerne als Partner anbieten, da er davon überzeugt ist, dass Sie einander in vielerlei Hinsicht gegenseitig unterstützen könnten. Im Gegenzug und als Zeichen des guten Willens erhofft er sich schlicht weg…“
„Das ich dem Deal zustimme?“
„Genau, immerhin… sind 3 000 000Yuan für Sie wirklich nur ein Bisschen Taschengeld…“, sagte Han Ning ein letztes Mal ruhig und beobachtete aufmerksam Mai Ping Lun. Würde der ausgelegte Köder ausreichen, dass der Bastard anbiss?