Still
Voll Menschen ist mein Tag,
sie kommen her zu Hauf,
so geht es Schlag auf Schlag,
so ist mein Tageslauf.
Beim einem spür' ich seine Not,
will er sie auch verstecken,
nach Aussen er mir Stärke bot,
doch Angst in allen Ecken.
Beim anderen ist's Wut,
die mir entgegen drängt,
gedrückt tut sie nicht gut,
wenn in den Bauch gezwängt.
Der nächste hat Verlust erlitten,
erschüttert gar mein Herz,
ich höre seine Seele bitten,
komm' teile meinen Schmerz.
Und einem fehlen seine Worte,
doch innen brüllt er furchtbar laut,
einsam, an seinem kahlen Orte,
hat sich dort ganz zugebaut.
So viel drängt auf mich ein,
jeder auf seine Weise,
lass' sie sie selber sein,
mal laut - mal eben leise.
Am Abend bin ich dann bei mir,
am Ende einer Tagesreise,
die Ruhe löst dieses Gewirr.
und innen wird es leise.
Ich bin still.....
Tolkien