Sieglindes Himmel
Auf der schönen Ackerwinde,
zwischen hohem Grase,
saß die Käferin Sieglinde,
mit der Brille auf der Nase.
Sie las ein Buch, die Gute,
dass ihr erzählt von Liebe,
ein Blättchen in der Schnute,
fragt sie, was davon bliebe.
Was wohl noch bliebe,
wenn sie jetzt ginge,
sich voller Liebe,
in Käferhimmel schwinge.
Das war, was dieser Tage,
Sieglinde wohl bewegte,
die Antwort auf die Frage,
die sie in ihrem Herzen hegte.
Die Amsel hatte andre Sorgen,
sie suchte Futter für die Kleinen,
dachte eher nicht an morgen,
war mit ihrer Welt im Reinen.
So kam es dass Sieglinde,
an diesem Tag den Himmel sah,
fort von der Ackerwinde,
war sie dem Glücke nah.
Sie hörte nur ein kurzes Rauschen,
es kam herab vom Himmelszelt,
sie wollte nicht mehr tauschen,
denn sie war schön, die neue Welt.
Um eines war sie schlauer,
als die Amsel, die noch blieb,
kannte den Himmel nun genauer,
dafür war ihr die Amsel lieb.
Tolkien