… Der Fluss der Zeit fließt ewig lang
und doch entspringt der Quelle er,
kehrt immer heim, ganz ohne Zwang,
sobald die Welt erwachet mehr …
In nebelzüngelnd Weiten ferne
durch tiefverzweigte Höhlen dunkel
mit Gewalt und Freude stolzem Haupt
auf langen Wegen führt der Schicksalsstern
mal plätschernd leise, sacht Gefunkel,
mal stürmisch tosend, weithin unverstaubt.
… Die Landschaft formt er, wächst hindurch
gar wurzelgleich sich eng verzweigend,
das Wasser schießt wie ein schnell Lurch
durch Gräben abwärts, niemals steigend …
Sucht sich ungesehen Wegrecht,
sucht nach Mineral und Erzen,
Echos jagend durch schmal Tunnelkehlen,
niemals stille lauschend seiner Worte,
niemals innehaltend ob der tobend Schmerzen,
niemals wissend ob der Lügen listig Fehlen.
… Skulpturen bleiben, künden stolz
vom Werk des Wassers, das da trieb
sich stur durch Berge, Stein und Holz
und neue Welten niederschrieb …
Weiter, tiefer, weiter und hinab in Mutters Schoß
näher, enger, näher und bergab auf Stromeshass,
tiefer, weiter, tiefer und mit Schwung am Wellenkamm
immer enger, immer näher jenem schwarzgebrannten Schloss
und im schattenschweren Trost versickernd kostbar Nass,
nie mehr suchend, nie gefunden, was zu nah am Abgrund schwamm.
©2018 L.A.W.