Starr Glieder, dürr und eingefallen,
der Staub von hundert Jahren kriecht
durch alte Mauern, weite Hallen,
der Tod im Leben niedersiecht.
Mit tausend Augen, blicklos leer,
ein Publikum gar stumm verseh’n,
ein großes seelenloses Meer
der Gräber: tot und still sie steh’n.
Und über alldem, welch ein Graus,
viel zu schweigsam diese Stille,
Gestank wie nur im Leichenhaus,
ein Heer der Toten ohne Wille.
Das Herz laut wie ein Glockenschlag,
mir in der Brust zerspringend fast,
die Nacht erobert selbst den Tag,
der letzte Hoffnungsstrahl verblasst.
©2018 L.A.W.