Noch niemals war die Stille so
perfekt im Harmonie und Ton,
und gleichwohl niemals je so laut,
dass Verzweiflung greifet schon.
Doch wie der Morgenabend nun
der Weltenseel’ die Hände reicht,
nicht um sich Freundschaft kundzutun,
sondern der Schuld, die dies begleicht;
sich nichts verleugnen lässt, was ist,
von dunklen Wolken überschattet,
ein Tag, der sich in Jahren misst,
so schweigsam schwer er bald ermattet.
Noch niemals war die Stille so
formgreifend in der schweren Luft,
und gleichwohl niemals je gestaut,
dass stimmverzerrt sie Klage ruft.
Doch wie der Morgenabend nun
ekliptisch seiner Bahn entweicht,
nicht um sich abseits auszuruh’n,
sondern der Schuld, die dies begleicht;
sich nichts verhindern lässt, was ist,
im toten Winkel das Gespinst,
der Zähler all die Fehler misst,
ein Schatten, gierig jener linst.
Noch niemals war die Stille so
lebendig wie am reißend Strom,
und gleichwohl niemals unvertraut,
ein richtend Unheil, gar Pogrom …
©2018 L.A.W.