Still die Zeit, doch voll der Müh’n
krisenschwer schwärt müder Geist.
Wie Lilien schwarz-weiß erblüh’n
in Landen, ferne, unbereist.
Die Schatten groß im Dämmerlicht,
der Pfad erfror’n in Lug und Trug.
Vereist im Winterstolz, doch nicht
ungangbar für die Welt genug.
Im Kerzenlicht der Tage glimmt
die Hoffnung in naivem Blick;
gutgläubig, dass es auch noch stimmt,
wo längst erhängt Kritik am Strick.
Die Stimmen, tausendfach, ermahnen,
man hört sie, doch wird nicht erweckt.
Denn wie kann man auch je erahnen,
was hinter der Fassade steckt?
Und so, wie farblos sie entsteh’n,
vergeh’n die Lilien im Grau.
Verwelken bald, kein Licht sie seh’n,
und dunkel bleibt der Seele Bau.
Im Winter, kaltherb mit dem Rauch,
mit letztem Kuss entfloh
die letzte Hoffnung; sterbend auch
im müden Blick die Loh’.
Kein Feuer wärmt der Seele Land
und nebelweit vertagt
zieht dämmernd fern und unbenannt
die Zeit vorbei, versagt.
©2018 L.A.W.