Im Regenbogenmantel haucht
ein neuer Wind den Morgen ein.
Der tiefe Schlummer träg verraucht
und mit ihm zieht der rote Schein.
Verblassend Farbenschimmer zeugt
von Wahrheit, die im Wort zerronnen,
von Klarheit, der sie sich gebeugt,
beendete, was einst begonnen.
Verblassend Rot und Silber spielt
mit dunklem Blau, schwer wie der Mond,
der nachts der Sonne Leuchten stiehlt
und immer noch von ihr verschont.
Verblassend und gar flugs vergangen,
auf dunklen Schwingen in der Ferne,
vergeht die Nacht, ihr nachgehangen
zersetzen sich die letzten Sterne.
Verblassend letzter Träume Bild,
wie Nebel schleicht der Alltag rein.
Man will ihn nicht, doch sehnt ihn wild;
ein Widerspruch, gar Unverzeih’n.
Im Regenbogenmantel haucht
ein neuer Wind das Schicksal frei.
Denn mit ihm geht, in Schuld getaucht,
auch alte Last im Habichtsschrei.
©2018 L.A.W.