Ein Ruf, von Ohren unvernommen,
kein Schrei im Widerhall der Nacht,
doch still und laut, gar umerdacht
erschallend, tief Sopran, beklommen.
Ein Feuerwerk ganz ohne Lichter,
dunkelblind in schwarz Gewändern,
spät noch harrend, kaum zu ändern,
hingebungsvoll, doch strenger Richter.
Erhitzt Gemüter abzukühlen,
ohne Eis ersteh’n zu lassen,
im Silberpulse tiefer fühlen,
ohne je versucht zu hassen;
ein hehres Ziel, doch ohne Wahl,
wenn letzthin alles nur versinkt
im Strudel jener Welt der Qual,
dem Satansstern, fünffach beringt.
Der erste Ring voll Leidenschaft
so hell wie dunkel er stets scheint,
ein Tränenmeer, doch ungeweint,
ein Sommer, hell, doch ohne Kraft.
Ein zweiter Ring sich gern versteckt
im Schatten jenes hellen Lichts,
hervorbringen wird ihn auch nichts,
was nicht das innre Kind verschreckt.
Der dritte sonnt sich zornvermummt,
denn lieber würd’ er Sonne sein,
so aber steht er stets im Schein
des hellen Sommers, unverstummt.
Ein vierter Ring ist Schicksalslast,
verbrennend lodert er im Zorn,
doch kalt wie ewig eingefror’n
er alle Welt am meisten hasst.
Der Fünfte spiegelt alle Wahrheit,
dreht um, verzerrt ihre Gestalt,
ganz ohne Schmerzen die Gewalt,
doch lockend mit Erhabenheit.
Und der Moment, wenn jener Richter
den Wesenskern des Ringsterns kennt
im Puls der silbernen Gesichter,
erblickt das sechste Element;
geschieht, und doch man es nie sieht,
ein Ruf, von Ohren unvernommen,
kein Schrei, aber mit Macht entflieht,
erschallend, tief Sopran, beklommen.
©2018 L.A.W.