Die Wunden, die man uns geschlagen,
so sagt man, heilen mit der Zeit.
Zumindest, und dies muss ich sagen,
vergeht vielleicht manch Schmerz und Leid.
Doch manches reicht viel tiefer noch,
gar kalt wie Stahl, durchbohrend ganz;
wo in der Seele tief ein Loch,
wo Hoffnung ferne, fern der Glanz.
Wo abgewandt vom wahren Sein,
der Blick erinnernd nur noch weilt,
verlor’n in jenem lockend Schein,
Vergangenheit, die niemals heilt.
Wo Augen, gläsern auf der Suche
nach jenem Glanz in Welten blicken,
die niemals mehr befrei’n vom Fluche,
diesem Gefühl, bald zu ersticken.
Wo sich wieder, immer wieder
wiederholt, was einst gescheh’n.
Eine Welt voll Geisterlieder,
wo tote Stimmen stimmlos weh’n.
Und sind wir auch voll Zorn und stur,
es hilft nichts, zeitlos zu entflieh’n!
Nicht alles heil’n die Stunden nur,
wo einsam dunkle Nebel zieh’n.
Manchmal verirrt man sich im Schmerz,
und auch, wenn wir es nicht versteh’n,
die Wahrheit kennt doch stets das Herz,
auch wenn wir nicht die Antwort seh’n.
Darum, dies sei nicht zu verhehlen,
ist Hoffnung einzig Sorge noch,
die Liebe, mit der wir beseelen,
wo einsam grub sich manch ein Loch.
©2018 L.A.W.