Schritte gehen, Schritte zählen,
achtsam stehen, Richtung wählen.
Stets entscheidend, wo man wandelt:
Probleme meidend und verhandelt;
oder aufräumt, klare Tat -
den Wege säumt die eigne Saat.
Entsteht und reift vielleicht ein Baum,
so hoch, er greift zum Sternensaum.
Doch vielen ist dies Wunschtraum nur,
ein Paradies auf Traumes Flur.
Denn jeder Same, den man streut,
bleibt ohne Name, unbetreut.
Muss selbst den Pfade eigens geh’n,
um neu Gestade Land zu seh’n.
Wird dabei fallen, neu ersteh’n,
und Raubtierskrallen knapp entgeh’n.
Nur selten Rast ist ihm vergönnt,
auch uns die Last im Herzen brennt.
Es scheint verwirrend - Labyrinth! -
wo wir nur irrend Kinder sind.
Denn jeder Schritt führt ferner noch,
ein ziellos Ritt, unwissend doch.
Wir streben weit, doch wissen nicht;
sind wir bereit für’s ferne Licht?
Die Zeit verrinnt und mit ihr flieht
Jahr um Jahr geschwind im Lied,
das immer mehr Gestalt annimmt.
Ein Binnenmeer sich Töne stimmt,
das fern im Abendrot verklingt,
bevor der Tod sein eignes singt.
©2018 L.A.W.