Jonathan und seine Kameraden trabten zur Schlange des Waffenlagers ihres Bezirks. In Khaki Farbenen Anzügen mit passenden Helmen und Wanderstiefeln konnte man ihnen ansehen, wo es sie nun hin verschlagen würde, sie mussten in den Krieg ziehen.
Drei Schlangen wanden sich über einen zwanzig Meter breiten Sportplatz, an dessen Anfängen beige farbene Zelte, gefüllt mit Metallschränken und Regalen. Vor diesen standen jeweils drei Soldaten, zwei einfache Fußsoldaten und jeweils ein Offizier, der darauf achtete, dass die Ausgabe der Überlebensrucksäcke reibungslos verlief.
Im Sekundentakt schritt ein Soldt vor, zog sich einen Torsogroßen, beigen Rucksack und bekam eine gesicherte Waffe mit Tragegurt ausgehändigt, im Sekundentakt trabten diese über den ausgetrockneten Savannenboden davon und wirbelten Staub auf.Jonathan beobachtete dieses einen Moment lang ehe er ein Foto aus seiner Brusttasche zog. Es war kein altes Foto, jedoch hatte es schon einiges miterlebt. Die Ränder waren abgenutzt und hauchdünn, einige ecken fehlten, der rest war mit feinem Staub bedeckt. Das Bild zeigte Jonathen und seine Familie. Ihn mit seiner Frau und den beiden Kindern, seinem ältesten Sohn und seiner kleinen Tochter. Nahe standen sie beinander, er mit seiner Hand auf dem Bauch seiner Frau. Er hatte die Nachricht ihrer Schwangerschaft bekommen, kurz bevor er das letzte mal zu einem Auftrag geschickt wurde. Und auch jetzt war sie schwanger, jetzt, wo er als Soldat zur Bekämpfung des Weltfeindes ausgewählt wurde. Jetzt, im dritten Weltkrieg 2023.Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken daran seine Familie dafür verlassen zu müssen, sie nicht beschützen zu können."Hey, leg mal einen Schritt zu!", knurrte eine tiefe Stimme hinter ihm und riss ihn aus den Gedanken.Jonathan sah auf, lief vor zum Lager, schnappte sich seine Ausrüstung und lief in Richtung des Kampfflugzeugs, dem er zugewiesen wurde.
Jonathan Weiss, Mission: den Feind auslöschen.Wer zu den Feinden gehörte und wer nicht wurde ihm nicht gesagt, er sollte alles und jeden töten der ihm vor sein Gewehr kam. Soldaten, einfache Männer, Frauen, Kinder.Das war sein einziges Ziel, zu töten um vor dem Tod zu bewahren. Er wollte seine Familie lebendig wiedersehen, sein ungeborenes Kind irgendwann in den Armen halten, in den Augen seiner Kinder als Held dastehen, als jener Mann, der dabei war die Welt zu retten. Doch war ihm das wert? Ja. Er musste seine Familie um jeden Preis beschützen.So bestieg er das Flugzeug und setzte sich auf einen der engen aber freien Plätze, verstaute sein Gepäck zwischen den Beinen und schloss seine Familie gedanklich aus, sie waren eine Ablenkung der Mission und könnten Fehler erzeugen die er sich nicht leisten konnte.
Zur gleichen Zeit saßen die restlichen Familienmitglieder Weiss in ihrem Haus, die Augen auf den Fernseher gerichtet. Die Nachrichten liefen. Reporter standen in einem der aufgewühlten Lager der US Armee, berichteten von den großen nun folgenden Taten, dass dieser Krieg der letzte wäre, den die Menschheit jemals wieder erleiden müsste, da vom heutigen Tag an jeder beseitigt werden würde, der sich gegen die Gerechtigkeit stellen sollte.Wie dieses Ziel jedoch umgesetzt werden sollte wurde nicht erwähnt, jedoch wusste es sicherlich jeder Bürger, der mit Anspannung vor dem Fernseher saß und seinen Familienmitgliedern viel Glück wünschten.Der dritte große Weltkrieg, erschaffen durch Konflikte um natürliche Ressourcen, verschiedene Ansichten der Gleich- und Gerechtigkeit, der Religionen, sollte mit Atomwaffen aus der Welt geschaffen werden.Doch das war erst der Anfang der dadurch entstehenden Apokalypse.