Im Laufe des erwachsen Werdens lernen wir viel, vor allem aber fliegen wir oft auf die Fresse. Wir denken genau zu wissen, wer wir sind und was wir wollen, aber meistens ist das nur eine Momentaufnahme. Wenn wir dann „erwachsen“ sind, wird es meist besser mit den Jahren und den Erfahrungen die wir machen. Aber ein Teil von uns bleibt immer ein naives kleines Kind. Streben wir doch teils so nach Anerkennung das wir nicht bemerken, dass wir alles wichtige bereits aus den Augen verloren haben. Sind nie zufrieden mit dem was wir haben. Aber was wäre wenn wir es könnten? Was wäre, wenn wir alles bekommen würden was uns zum glücklich sein fehlt?
Was wäre, wenn ich alleine mit einem Glas Wein auf meiner Terrasse sitzen würde und selbst ohne den Sitz und den Wein absolut zufrieden mit meinem Leben wäre? Klingt das nicht ganz schön - nun ja - schön? Aber wie kam es dazu? Waren es meine Erfolge oder meine Fehler? Wahrscheinlich ein gesunder Mix aus beidem. Ein sehr lieber Freund und Psychiater sagte mir dazu, dass es wohl daran lege, dass ich gelernt habe mich zu akzeptieren. Mehr also nicht?
Ich fragte ihn ob all die harte Arbeit keine Rolle spielt.
Er meinte, dass sie das sehr wohl tue, aber die Menschen nur sehen was sie sehen wollen.
Er erzählte mir auch, dass dieser innere Frieden wohl das einzig wirklich erstrebenswerte im Leben wäre.
Alles andere kommt von selbst, weil man sich mehr zutraut, mehr schafft. Weil man einfach MEHR ist in seiner gesamten Existenz. Man kann dadurch schwere Entscheidungen treffen und auch die Konsequenzen tragen. Man wird einfühlsamer und versteht oft schneller, wo das Problem liegt. Wo der Hund begraben liegt. Man steht morgens auf und egal was passiert - man gibt dem Tag eine Chance etwas Besonderes zu werden. Man gönnt anderen von Herzen ihr Glück und ihren Erfolg...
Man hört auf zu hassen, für Hass bleibt kein Platz mehr in einem friedlichen selbst! Egal was andere einem antun und zumuten, man würde ihnen nichts Schlechtes wünschen. Nur die Besonnenheit zu erkennen, dass Missgunst, Neid und Lügen nie der richtige Weg sein können.
Ich habe jemanden kennengelernt dem r so ist wie ich, den nichts und niemand aus der Ruhe bringen kann. Der die Wahrheit hinter jeder Lüge erkennt, ihre Ursprünge und Gründe. Der sich nicht von dem was andere sagen beeinflussen lässt. Anfangs habe ich ehrlich nicht verstanden, was diesen Menschen so glücklich macht. Sein Job ist mittelmäßig, er ist nicht reich oder berühmt. Nicht wunderschön oder ausgesprochen begabt. Aber das ist ihm egal, er ist zufrieden! Und jetzt wo ich auch so empfinde, fern ab von Zweifeln und dem Gefühl etwas haben zu müssen, was andere vielleicht auszeichnet - jetzt verstehe ich ihn. Jetzt erst können wir wahrlich Freunde sein, da wir dasselbe Los teilen.
Er stellte mir einmal eine wichtige Frage: „Kann man schwache Menschen verurteilen, wenn sie schwache Entscheidungen treffen und schwache Dinge tun?“
Wahrscheinlich nicht oder doch?
Das bleibt jedem selbst überlassen - ich bin für meinen Teil nicht bereit andere zu verurteilen. Jeder hat die Chance verdient aus seinen Fehlern zu lernen, naiv zu sein, dumme Entscheidungen zu treffen...
Nur andere zu verletzen wenn es auf der Hand liegt das man verletzt. Das kann ich nicht akzeptieren und auch nicht tolerieren. Vielleicht weil es meinen Seelenfrieden gefährdet. Vielleicht weil ich einfach so bin - auch das gilt es zu akzeptieren.
Ich hoffe nur für jeden einzelnen Menschen, das er es eines Tages findet! Sein Glück - seinen Frieden! Nicht in der Liebe eines anderen, nicht in beruflicher Erfüllung - nein! In sich selbst. Sodass jeder einzelne eines Tages dieses Gefühl spüren kann, sich echt fühlt, mit der Welt im Einklang.