Kapitel 7 - Wieder vereint
Am nächsten Morgen werde ich von der aufgehenden Sonne geweckt, die ihre Strahlen in unsere Höhle schickt. Ich schau neben an den Platz, wo Itachi liegt und immer noch schläft. Diese Gefühle, die in mir aufkommen, wenn ich ihn nur anschaue, ich kann sie nicht erklären. Sie sind neu und ungewohnt und völlig unbekannt. Am liebsten würde ich sie abstellen und vergessen. Aber das geht nicht. Sie sind da und werden auch bleiben. Vielleicht hilft es ja, wenn Kyubi und Sasuke da sind und wir weiterziehen, das ich ihn vergessen, wenn wir getrennte Wege gehen. Aber ich will ihn nicht vergessen und mich auch nicht von ihn trennen. Aber was soll ich machen? Wenn sie kommen, dann erfolgt die Trennung automatisch. Ich mag Kyubi und Sasuke. Aber Itachi mag ich auch. Und Sasuke wird es nicht zulassen, das Itachi mitkommt.
„Was grübelst du denn da? Kannst du nicht mehr schlafen?“, fragt mich Itachi müde.
„Die Sonne hat mich geweckt“, antworte ich.
„Es ist noch früh, du solltest noch etwas schlafen“, sagt Itachi und steht auf.
„Kann nicht mehr schlafen“, ich stehe auch auf und strecke mich. Dann geh ich zu Alessa und Itachis Partner Akira, die in der Nähe eines Baches schlafen. Hier ist alles so friedlich und an den verschiedensten Orten auf dieser Welt wird gekämpft. Natürlich, wir sind Ninja und wurden auch dazu ausgebildet zu kämpfen. Aber eigentlich mag ich es nicht. Doch was soll ich machen? Mir wird keine andere Wahl bleiben, um meine Freiheit zu kämpfen und dafür trainiere ich.
„Wieso grübelst du?“, werde ich von Itachi gefragt, doch ich zucke mit meinen Schultern. Denn ich möchte ihn nicht damit plagen.
„Naruto“, höre ich Alessas verschlafene Stimme.
„Wie geht es dir“, sie schaut mich fragend an.
„Gut“, antworte ich ihr mit einem Grinsen.
„Ich glaube dir“, antwortet sie darauf.
„Itachi, wann meinst du, kommen Kyubi und Sasuke?“, frage ich ihn.
„Keine Ahnung. Eigentlich sollten sie bald ankommen“, meint Itachi. Ich zucke mit den Schultern und schaue zum Bach, als ich etwas merkwürdiges beobachte.
„Itachi“, sage ich leise seine Stimme.
„Ja?“, fragt er mich angespannt. Also hat er es auch bemerkt.
„Ich werde mal schauen, ob wir noch alleine sind. Ich denke, das es Kyubi und Sasuke nicht sind“, meine ich und setze mich hin.
„Was hast du vor?“, fragend sieht er mich an, doch ich konzentriere mich schon auf meine Technik. Und nur wenige Sekunden später schwebe ich über meinem Körper. Dabei sehe ich, wie Alessa Itachi über meine Technik aufklärt und er kurz danach sich beschützend vor mich stellt. So als ob jeden Moment ein Feind aus dem Gebüsch schießen.
Das tolle in dieser Form ist, das ich Stimmen aus einem Kilometer Entfernung wahrnehmen kann und sofort kann ich drei Stimmen hören. Und es sind nicht die von Kyubi, Sasuke und Zafer. Nein, viel schlimmer. Mein altes Team. Kakashi, Sai und Sakura. Zudem sind sie sehr nah an unserer Höhle. Viel zu nah.
Ich war etwa eine Minute unterwegs, als ich meine Augen aufmache. Itachi und die beiden Drachen sehen mich mit fragenden Augen an.
„Kakashi, Sai und Sakura und sie müssten in weniger als fünf Minuten da sein“, sage ich ernst.
„Gut“, nickt Itachi und geht in die Höhle und packt die wenigen Habseligkeiten von uns ein. Gerade in dem Moment, als er die Höhle verlässt, ist unser Besuch da. Alle drei stehen bewegungslos da und starren Akira und Alessa an. Denn unsere beiden Drachen sind von ihrer Größer her ein Blickfang. Erst dann sehen sie uns.
„Naruto“, flüstert Sakura. Natürlich erkennt sie mich gleich.
„Endlich, da bist du“, sie will auf mich zukommen, doch als Alessa leise knurrt, bleibt Sakura stehen.
„Was ist mit dir passiert?“, fragt Kakashi und deutet auf meine Haare. Sie kennen mich ja noch mit den blonden Haaren.
„Das?“, ich zeige auf meine Haare.
„Eine kleine Nebenwirkung“, meine ich nur und möchte nicht darauf eingehen. Denn denen geht das überhaupt nicht an, was Kyubi gemacht hat.
„Hat das was mit Kyubi zu tun?“, fragt Kakashi mich.
„Selbst wenn, das geht euch nichts an“, antworte ich barsch.
„Was hat das Monster mit dir gemacht?“, ruft auf einmal Sai. Monster? Er bezeichnet Kyubi also als Monster.
„Kyubi ist kein Monster“, erwidere ich seine Frage.
„Sie ist die Mutter, die ich nie hatte. Ohne sie wäre ich schon längst gestorben. Sie hat mir in all den Jahren das Leben gerettet. Wenn also jemand das Monster ist, dann sind es die Dorfbewohner.“
Sie schweigen. Was sollen sie auch dazu sagen. Mir ist es egal, ob sie es in den letzten Jahren bemerkt haben, wie es mir erging. Sakura schon mal nicht. Schon früher in der Akadmie hat sie sich nur für Sasuke interessiert. Und als wir dann in ein Team gekommen sind, da war es dann nicht viel anders. Außer das sie mich dann auch wahrgenommen hatte. Aber mehr auch nicht. Erst als Sasuke Konoha verließ, hat sie sich für mich interessiert. Aber doch auch nur, damit ich Sasuke zurückholte.
„Wieso sind hier zwei Drachen?“, fragt Kakashi ruhig.
„Kannst du es dir nicht denken, Kakashi?“, mischt sich jetzt Itachi mit ein und stellt sich dicht neben mir, nein, er stellt sich etwas vor mir, so als ob er mich beschützen möchte. Aber wieso?
„Drachenreiter“, beantwortet Kakashi seine Frage.
„Der Drache ist wohl ein weiterer Grund, weshalb du gegangen bist, Naruto“, stellt mein ehemaliger Lehrer fest.
„Ja“, antworte ich, „wäre ich geblieben, dann hätte jemand Alessa entdeckt und das wollte ich nicht. Also hab ich Konoha verlassen. Denn wäre sie entdeckt worden, hätte man sie mir weggenommen und in ein Versuchslabor oder dergleichen gebracht.“
Es herrscht Stille hier. Ich kann genau sehen, das Sai angespannt ist, während Sakura nahe dran ist, zu weinen. In ihrem Blick kann ich die Bitte sehen, das ich wieder mit zurück nach Konoha gehe. Doch diesen Wunsch kann ich ihr nicht erfüllen.
„Naruto“, ich schaue zu Sai, als er meinen Namen sagt, „du wirst mit uns kommen. Egal ob freiwillig oder als Gefangener. Freiwillig willst du nicht, also muss ich dich zwingen.“
„Du willst mich zwingen? Dann hast du aber Pech gehabt. Denn meine Alessa, sowie Itachi und Akira werden genau das nicht zulassen“, ernst sehe ich ihn an.
„Sai“, hart spreche ich seinen Namen aus, „merke es dir für die Zukunft: ich werde nie mehr nach Konoha zurückkehren.“
Ich kann genau sehen, wie Sai in Angriffstellung geht, während Kakashi versucht, ihn davon abzuhalten und Sakura erstarrt zu mir blickt.
„Das kann ich nicht zulassen. Mein Auftrag ist es, dich nach Konoha zu bringen und ich werde diesen Auftrag ausführen“, ganz ohne Gefühle sagt Sai das. Also waren die Gefühle, die er angeblich erlernt hat, nur gespielt.
»Naruto«, mischt sich Alessa leise ein und das zum Glück in meinen Gedanken, »wir sollten langsam verschwinden.«
»Du hast Recht«, stimme ich ihr zu. Doch genau in dem Moment, wo ich eine Sekunde nicht aufgepasst habe, greift Sai mich an. Ich weiche zurück und auf einmal steht Itachi vor mir und hat den Angriff abgewehrt. Obwohl ich es geahnt habe, kam der Angriff doch unerwartet. Doch in dem Moment, wo Sai eines seiner Jutsus einsetzen wollte, stellt sich Akira vor mir.
„Wir verschwinden von hier“, flüstert Itachi, „es bringt nichts, wenn wir hier kämpfen. Ich spüre, das dein Hausfuchs und mein Bruder von Westen kommen.“
Zuerst wollte ich protestieren, doch dann sah ich ein, das es besser so ist. Denn ich weiß nicht, wie meine ehemaliges Team auf Kyubi und Sasuke reagieren werden.
„Du hast recht. Wir reisen am besten mit meiner Lufttechnik. Dafür müssen unsere Partner unauffällig verschwinden. Dann können wir so auch Sasuke und Kyubi einsammeln“, sage ich leise. Itachi nickt und stellt sich neben mich. Und genau in dem Moment, wo sich unsere Partner in Rauch auflösen und in unsere Körper wandern, suche ich schnell nach einer günstigen Luftströmung, halte Itachi an der Hand und springe mit ihm auf die Luftströmung hinauf. Dabei können wir die verdutzten Gesichter meines ehemaligen Teams sehen.
„Wo sind sie hin?“, fragt Sakura verdutzt.
„Naruto hat die Technik seines Vaters eingesetzt“, beantwortet Kakashi ihre Frage.
„Das Windreisen?“, kann ich ihre leise fragende Antwort hören und noch viel leiser ein „Ja“.
Kakashi und Sakura. Zwei Menschen, zwei geliebte Menschen, die ich zurücklasse. Und nicht zu vergessen Jiraya. Auch er war immer für mich da, obwohl er kaum in Konoha war. Tsunade … sie hat nur auf Anweisung der Ältesten gehandelt und obwohl sie sich hätte weigern können, hat sie es nicht. Und doch bin ich ihr nicht sauer. Denn sie war auch immer für mich da, nur nicht in letzter Zeit.
„Es ist besser so“, flüstere ich und sehe nach vorne, weg von den Gesichtern meines ehemaligen Teams.
„Bereust du, Konoha verlassen zu haben?“, fragt Itachi mich.
„Nein“, ich sehe in Itachis Gesicht, „in Konoha hätte mich keine Zukunft erwartet. Doch jetzt habe ich eine Zukunft, egal für was ich mich entscheide.“
Eine Weile schweigen wir, bis ich die Stille mit meiner Frage breche: „Bringst du mich zu Akatsuki?“
„Nur wenn du das willst“, antwortet er und ich schaue ihn fragend an. Doch Itachi zeigt auf einmal nach unten und ich folge seinem Blick und kann dort Sasuke und Kyubi sehen. Sofort löse ich das Jutsu und wir erscheinen direkt neben den beiden wie aus dem Nichts.
„Naruto“, ruft Kyubi erleichtert.
„Dir geht es gut. Wo warst du?“, fragt sie mich. Bevor ich ihr antworten kann, erklärt Itachi kurz meinen Aufenthalt bei ihm. Dabei beobachte ich die ganze Zeit Sasuke.
„Sasuke?“, wendet sich Itachi nach mehreren Minuten an seinen kleinen Bruder.
„Kannst du mir verzeihen?“, fragt er den jüngeren.
„Dafür das du unsere Eltern und den Clan getötet hast oder weil du mich alleine in Konoha gelassen hast?“, meint Sasuke.
„Orochimaru hat unseren Clan ausgelöscht. Und mit dir... ich wollte dich in Sicherheit wissen und das warst du in Konoha. Denn ich wusste, dort kommt Orochimaru nicht an dich heran“, versucht Itachi zu erklären.
„Super. Er hat es trotzdem geschafft, das ich Konoha verlasse und zu ihm gehe. Und das alles nur wegen dir. Weil ich dich töten wollte, Rache nehmen wollte“, schreit Sasuke. Minutenlang schweigen sich beide an. Solange, bis Sasuke den ersten Schritt macht und Itachi umarmt.
„Es tut mir leid, großer Bruder. Aber ich war so wütend, als du weg warst und das ganze Dorf davon redete, das du unseren Clan umgebracht hast. Ich wusste, das du das nie warst, denn ich kenne dich. Doch irgendwann glaubte ich dem Gerede und wollte nur noch meine Rache. Der Hass vernebelte meinen Verstand.“
Ich bin froh, das sich die beiden wieder vertragen. Besonders für Itachi. Ich hätte es nie ertragen, wenn die beiden wieder getrennte Wege gegangen wären. Natürlich wären Alessa und ich weiterhin an Sasukes Seite geblieben, aber ich will Itachi auch nicht verlassen. Ich möchte ungerne von ihn wieder getrennt werden. Dabei denke ich, als wären Itachi und ich ein Paar, das schon lange zusammen ist. Aber wir sind leider kein Paar. Moment … hab ich gerade leider gedacht? Komisch.
„Wie geht es nun weiter, Itachi? Was hast du mit Naruto vor?“, fragt Kyubi.
„Pain möchte, das Naruto in Akatsuki haben, nämlich als Mitglied. Er hat sicher nichts dagegen, wenn Sasuke mitkommt“, sagt Itachi.
„Ihr wollt mich nicht töten?“, frage ich ihn.
„Nein. Das wollten wir nie. Lebend und mit den Dämonen zusammen arbeitend nützt ihr uns mehr als tot.“
„Und was ist, wenn ich nein sage?“, frage ich Itachi.
„Das ist deine Entscheidung und die respektieren wir“, lächelt Itachi.
„Gut, dann komme ich gerne mit“, teile ich Itachi meine Entscheidung mit.
„Und ich habe wohl keine Mitspracherecht?“, mault Kyubi und ich lache.
„Natürlich hast du. Aber ich habe mich nun entschieden. Natürlich darfst du jederzeit gehen, wenn du möchtest“, sage ich und sie dreht sich beleidigt weg.
„Ja ja, ich komme mit. Mir bleibt da wohl keine andere Wahl.“