Kapitel 4 – Abschied?
~~Sasuke~~
Gerade noch so fange ich ihn auf, als er plötzlich zu schwanken anfängt und zusammenbricht. Ich fühle an seiner Stirn nach seiner Temperatur, doch ist diese viel zu heiß. Das heißt nur eines: hohes Fieber, sehr hohes Fieber.
Schnell nehme ich ihn huckepack, dann laufe ich in Richtung Konoha los, das doch am nahesten mit einem Krankenhaus ist. Denn in dem Dorf, in dem wir waren, gibt es nicht einmal einen Arzt. Und wenn ich mich beeile, müsste ich spätestens heute Abend wieder in unserem Dorf sein.
Stunden vergehen und ich komme dem Dorf immer näher. Mit jeder Stunde, die vergeht, steigt Narutos Fieber. Ich hoffe, ich schaff es noch rechtzeitig.
Als ich um die nächste Kurve schlittere, sehe ich endlich das Tor. Dort werden die beiden Wachen schon auf uns aufmerksam und laufen mir entgegen.
„Was ist passiert?“, fragt der eine und ich sacke zusammen. Meine Kräfte sind aufgebraucht. Der Wächter erkennt die Situation und nimmt mir Naruto ab. Während dieser mit ihm schon zum Krankenhaus geht, bleibt der andere bei mir.
„Geht es bei dir?“, fragt er und ich nicke. Ich rapple mich auf und steuere auf das Krankenhaus zu.
Über Stunden warte ich vor dem OP-Saal, und warte dass das rote Lämpchen ausgeht. Doch leider erhöht sich meine Hoffnung nicht und die Zeit vergeht viel zu langsam.
Im lauf der nächsten Stunden kommen die anderen, vorne weg Iruka, der besorgt im Flur hin und her läuft, bis Kakashi hin auf einen Stuhl zieht und ihn auch dort festhält.
Hätte ich nicht auf diese Mission bestanden, würde jetzt Naruto nicht in diesem Saal liegen.
„Mach dir keine Vorwürfe, Sasuke. Niemand von uns hat bemerkt, das Naruto schon vor der Mission eine leichte Erkältung hatte“, höre ich plötzlich Tsunades Erklärungen.
„Wie geht es ihm?“, springe ich auf und frage sie.
„Er hatte sehr hohes Fieber, aber wir konnten es senken. In ein paar Tagen geht es ihm wieder besser. Momentan schläft er noch“, sagt sie leicht lächelnd.
„Naruto hasst Krankenhäuser“, erkläre ich.
„Das weiß ich, aber er lebt alleine und ich kann ihn in den Zustand nicht gehen lassen“, sagt sie.
„Kann ich zu ihm?“, frage ich weiter und sie nickt. Anschließend führt sie mich den Gang entlang und bleibt vor einer Zimmertür stehen.
~~Naruto~~
Dunkelheit umgibt mich und kein einziger Funken Licht ist zu sehen. Nach einer Weile dringen langsam Stimmen in mein Bewusstsein, doch kann ich sie nicht verstehen. Plötzlich sehe ich einen Streifen Licht, das mir den Weg hinaus zeigt. Das Licht wird größer, heller und ich kann immer mehr vereinzelt Wörter hören.
Und dann sehe ich verschwommen eine weiße Decke über mir. Nach ein paar Minuten wird die Sicht klarer und ich kann jemanden im Zimmer erkennen. Kakashi und Iruka, die am Fenster stehen und Sasuke, der neben meinem Bett sitzt und schläft.
„Wie geht es dir?“, fragt mich Iruka, als die beiden Lehrer bemerken, dass ich wach bin. Ohne zu antworten, versuche ich mich aufzusetzen, doch Iruka drückt mich wieder auf das Bett. Durch die Bewegung wacht Sasuke auf. Erst sieht er mich mit verschlafenen Augen an, doch auf einmal umarmt er mich und murmelt immer wieder, wie froh er ist, dass es mir besser geht.
Mein Herz schlägt wie wild anzuschlagen, als er mich umarmt und ich genieße es. Ich denke, dass ich es zulassen sollte, Sasuke als meinen festen Freund zu haben.
Sasuke löst sich wieder von mir, meint, dass ich noch etwas schlafen sollte und ich schließe meine Augen.
Ein paar Stunden später öffne ich meine Augen und fühle mich schon besser. Dabei bemerke ich, das Sasuke immer noch neben mir sitzt. Dabei sieht er mich besorgt an. Was hat er bloß? Um was macht er sich Sorgen?
„Naruto, es tut mir leid. Hätte ich dich vor ein paar Tagen nicht geküsst, hättest du dein Zelt nicht verloren. Dann wärst du nicht länger im Regen draußen geblieben und wärst nicht krank geworden“, entschuldigt er sich.
„Es ist nicht deine Schuld, ich hätte auch besser aufpassen sollen, bzw. hätte ich die Mission schon vorher abgesagt, weil es mir nicht gut ging, wäre das nicht passiert“, versuche ich ihn es zu erklären.
„Es ist besser, wenn ich das Dorf verlasse. Dann wirst du schnell wieder gesund und ich bring dich nicht mehr in Gefahr.“
„Sasuke, nicht. Das Lasse ich nicht zu. Du...“, doch unterbricht er mich mit einem Kuss. Als er den löst, streicht er mir über die Stirn und lässt etwas Chakra in meinen Körper gleiten, das mich schläfrig macht.
„Ich...“, doch schlafe ich ein.
~~Sasuke~~
Noch einen letzten Blick auf meinen Geliebten, dann verlasse ich das Zimmer. Mir ist klar, das ich ihn das letzte mal gesehen habe. Aber es ist wichtig, das er glücklich wird und wenn das ohne mich ist, lasse ich es geschehen. Ich gehe den leeren Krankenhausflur entlang und bin froh, das mir niemand begegnet. Denn so sieht keiner meine Tränen.
„Naruto, es tut mir leid. So unendlich Leid. Es ist zu deinen Wohl“, flüstere ich leise. Somit verlasse ich das Krankenhaus und auch Konoha.