Kapitel 6 – Langsame Besserung
Während Iruka mir hilft, wird Sasuke von Kakashi mit dem Kommentar „Umso schneller bist du wieder bei Naruto“ aus dem Zimmer geschleift, mit der Begründung, unsere Sachen zu holen. Während ich noch zur geschlossenen Tür sehe, kommt Iruka mit neuer Kleidung auf den Arm zu mir.
„Wir haben deine alte Kleidung weggeworfen. Die passt dir nicht mehr. Da habe ich dir Neue mitgebracht“, erklärt er mir und legt meine neue Kleidung auf das Bett. Ich bin froh, dass sie das gemacht haben. Denn das grelle Orange kann ich nicht mehr sehen, das ist viel zu hell. Doch Geld für neue Kleidung fehlt mir. Eine schwarze, lange Hose und ein blutrotes Shirt. Darüber noch eine schwarze Jacke, die ich offen lasse. Sofort fällt mir auf, dass mir dieser Kleidungsstil gefällt.
Dann, nach zehn Minuten, bin ich fertig umgezogen. Als ich versuche aufzustehen, verliere ich das Gleichgewicht und wäre gestürzt, wenn Iruka mich nicht aufgefangen hätte. Ich gestehe mir ein, bin noch viel zu schwach.
„Ich trage dich“, liebend gerne hätte ich protestiert, aber dazu fehlt mir die Kraft. Als wir den Weg über die Dächer zu meinen neuen zu Hause auf Zeit unterwegs bin, schlafe ich ein. Bin noch viel zu erschöpft, dass ich lange wach bleiben kann.
~~Sasuke~~
Gemein, mich einfach von Naruto zu trennen. Aber Kakashi hat recht, irgendjemand muss die Sachen holen. Als wir um die Ecke biegen, sehen wir, dass das Haus, in dem Narutos Wohnung sich befindet, abgebrannt ist. Die Anbu konnten nichts mehr retten. Alles von Narutos Sachen ist verbrannt.
Dabei habe ich das Gefühl, das die Anbu es nicht einmal versucht haben, Narutos Wohnung zu retten oder etwas zu retten. Ihnen wäre sogar lieber gewesen, wenn mein Kleiner sich in der Wohnung befunden hätte und verbrannt wäre. Aber zum Glück ist das nicht so. Darüber bin ich froh. Wir beschließen, nein, besser gesagt, Kakashi beschließt, einzukaufen zu gehen. Wir besorgten Klamotten in den Farben Schwarz, rot und violett. Auch etwas in weiß ist dabei. Ich finde, er sieht in diesen Farben einfach besser aus. Dann kommen noch ein paar Waffen, auch Narutos alte Waffen, die sich in der Wohnung befanden, sind leider verbrannt. Oder zum Glück? Denn die sahen nicht mehr gut aus.
~~Naruto~~
Wieder einmal wache ich auf. Dieses Mal sogar mit heftigen Kopfschmerzen. Ich weiß nicht, wo ich bin. Verwirrt sehe ich mich in dem fremden Zimmer um. Ein großes Bett, auf dem ich liege, neben dem Bett ein Stuhl, auf dem Sasuke sitzt und mich beobachtet, dann noch ein Schrank und noch ein paar Kleinigkeiten. Zum Beispiel das eine oder andere Bild an der Wand... Moment!? Sasuke sitzt neben dem Bett und beobachtet mich? Wieder richte ich meinen Blick auf meinen Freund, dieses Mal bleibt er an ihn haften und wechselt nicht wieder zum Schrank, wie eben vor einer Sekunde.
„Sasuke“, sage ich und setze mich etwas auf. Doch durch diese Aktion wird mir etwas schwindlig und meine Kopfschmerzen werden schlimmer. Ich schließe meine Augen und lege mich wieder hin.
„Was hast du?“, fragt er mich besorgt.
„Hab starke Kopfschmerzen“, flüstere ich. Jedes Wort ist eine Qual für mich.
„Warte mal kurz. Geh schnell Aspirin holen“, sagt er und verlässt das Zimmer. Ich kann wirklich froh sein, ihn als festen Freund zu haben.
~~Sasuke~~
Leise schließe ich die Tür und steige die Treppe runter. In der Küche werde ich gleich von zwei fragenden Gesichtern erdolcht.
„Ist er aufgewacht?“
„Wie geht es ihm?“, und die Fragen gehen los. Nervend, einfach nur nervend, aber verständlich. Auch die beiden machen sich sorgen um ihn.
„Er hat starke Kopfschmerzen“, sage ich den beiden. Kakashi steht auf und murmelt: „Warte mal kurz,“ dann verlässt er die Küche, geht Richtung Bad. Ich höre, wie er in einen Schrank wühlt, einiges hinunterfällt, dabei zerbricht etwas. Dann hört man Leises fluchen, ziemlich hörbar für jeden im Haus. Als er wieder in die Küche kommt, sehen wir, dass er in der einen Hand die Packung Aspirin hält und in der anderen blutige Scherben. Er gibt mir die Packung, weist mich zum Schrank zu den Gläsern. Hole mir eines und fülle es am Wasserhahn mit klaren, kühlen Wasser. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Iruka die Hand seines Freundes auswäscht und verbindet. Und dabei schimpft, das Kakashi manchmal zu tollpatschig ist. Kakashi und tollpatschig? So etwas kennt man von unseren Sensei nicht. Eher von meinen Naruto.
Lächelnd über diesen Gedanken mache ich mich auf den Weg in unser Zimmer. Leise öffne ich die Tür, trete ein und schließe anschließend die wieder. Ich sehe, dass er aufrecht im Bett sitzt und die Augen geschlossen hast.
„Naruto“, flüstere ich leise. Im ersten Moment dachte ich, das er wieder eingeschlafen ist, aber dann öffnet er seine Augen. Müde sehen sie mich an.
„Dachte, du schläfst“, sage ich, als ich seinen fragenden Blick sehe.
„Hab gewartet, das du kommst“, höre ich ihn zu, während ich das Glas und die Verpackung auf den Tisch neben dem Bett stelle.
„Du solltest schlafen, dann wirst du wieder schnell gesund“, flüstere ich ihm zu und gebe ihm eine der Tabletten und das Glas Wasser. Naruto schluckt die Tablette und trinkt darauf das Glas leer. Dann nehme ich es wieder an mich und er kuschelt sich wieder in die Decke.
„War das Kakashi, der gerade eben lautstark geflucht hat?“, fragt er mich und ich nicke.
„Schlaf schon Mal, komme gleich wieder“, sage ich zu ihm. Schnell bringe ich das Glas wieder in die Küche – die ich leer vorfinde – und bin in Sekundenschnelle wieder bei meinem Freund, der mich müde anlächelt.
„Du sollst doch schlafen“, ermahne ich ihn und lege mich neben ihn ins Bett. Sofort kuschelt er sich an mich und schläft etwa ein paar Minuten später ein. Auch ich folge ihm schnell ins Land der Träume.
~~Naruto~~
Als ich mich an ihn kuschel, seine Wärme spüre, seine Arme um meinen Körper, wie er mich an sich drückt. Erinnere ich mich an den Moment, wo mir aufgefallen ist, dass ich mich ihn verliebt habe.
~~Flashback Anfang~~
Qualvoll öffne ich meine Augen, sehe, wie Sasuke mich trägt. An seinen Blick erkenne ich, dass er besorgt ist. Er bemerkt nicht, das ich wach bin.
Mir ist kalt, ich drücke mich an seinen warmen Körper. Dabei bekomme ich deine Aufmerksamkeit.
„Wie geht es dir?“, fragt er mich. Antworten tue ich nicht, dazu fehlt mir die Kraft. Mir fehlt auf, dass ich mich wohl bei dir fühle. Endlich habe ich meine Gefühle erkannt. Ich habe mich verliebt. Verliebt in Sasuke Uchiha. Während dieser Gedanken schlafe ich wieder ein.
~~Flashback Ende~~
Bei Kakashi und Iruka:
Die beiden Lehrer schauen in das Zimmer der Jungs, lächeln, wie die beiden im Bett liegen und schlafen. Leise schließt Iruka wieder die Tür.
~~Sasuke~~
Vorsichtig stehe ich auf, schaue dabei flüchtig auf den Wecker. Halb zwölf.
„Guten Morgen“, sage ich leise zu Naruto, als ich merke, das er wach ist.
„Morgen“, sagt er müde.
„Wie geht es dir?“0 frage ich ihn und betrachte ihn besorgt.
„Besser“, antwortet er fröhlich.
~~Naruto~~
Ich sehe, das Sasuke aufsteht und sich an zieht.
„Hast du Hunger?“, werde ich von ihm gefragt und ich nicke. Er will gehen, doch halte ich seine Hand fest.
„Lass mich nicht alleine“, flüstere ich. Ich habe Angst, dass er nie mehr wieder kommt.
„Komme doch gleich wieder. Hol dir nur was zum Essen“, ich entschied mich, meine Gedanken aus zu sprechen.
„Ich hab Angst, dass du nicht mehr kommst. Dass du mich wieder alleine lassen willst. Die Einsamkeit mich wieder einholt.“
„Aber Naruto, ich lasse dich nie mehr alleine. Wenn du mich nicht loslässt, bekommst du nichts zu essen. Außerdem hast du mich gestern auch gehen lassen.“
„Da hatte ich auch starke Kopfschmerzen.“
„Na gut. Da kommst mit in die Küche“, gibt er anschließend nach. Mit etwas mühe setze ich mich auf und schwinge meine Beine aus dem Bett. Als ich aufstehe, schwanke ich. Mir tanzen schwarze Punkte vor meinen Augen, aber du hältst mich fest. Während ich meine Augen schließe, stützt du mich weiter. Dann öffne mich sie wieder und sehe dein Lächeln.
„Willst du nicht lieber im Bett bleiben und ich bringe dir eine Kleinigkeit hoch?“, fragt er mich besorgt.
„Es geht schon“, antworte ich ihn und schaue in seine Augen und verliere mich in ihnen.
Schwarz trifft auf Blau und Blau trifft auf Schwarz.
Er kommt näher und küsst mich. Instinktiv schließe ich meine Augen und genieße den Kuss. Er fordert mit seiner Zunge einlass und ich gewähre ihn das. Dabei erforscht er meine Mundhöhle, dann fordert er meine Zunge zu einem Kampf auf, den er knapp gewinnt.
„Gehen wir was essen“, sagt er sanft zu mir und zieht mich aus dem Zimmer. Vorsichtig hilft er mir die Treppen hinunter und geleitet mich in die Küche, wo wir auf Kakashi und Iruka treffen.
„Du sollst doch im Bett bleiben“, sagt Iruka besorgt, während Sasuke mich auf einen der vier Stühle absetzt.
„Tsunade kommt heute noch vorbei, um nach dir zu sehen“, sagt Iruka und stellt einen Topf von der Herdplatte auf den Tisch ab.
„Leider gibt es nur Suppe“, sagt er mit einen entschuldigen Lächeln. Doch ich lenke mit einem Lächeln ab und esse die Suppe. Nach etwa zehn Minuten lege ich meinen Löffel ab und die anderen betrachten mich besorgt. Hatte ja nur einen Teller, mehr nicht.
„Bist du schon fertig?“, fragt Kakashi und ich nicke. Als ich aufstehen will, schwanke ich wieder und wieder einmal tanzen schwarze Punkte vor meinen Augen.
„Du solltest wieder ins Bett gehen“, sagt Sasuke und hilft mir die Treppe hoch. Ich bin wirklich noch nicht so fit, wie ich es vor gut einer halben Stunde glaubte. Nach endlosen Minuten sind wir wieder oben im ersten Stock und in unseren Zimmer.
Ich lasse mich ins Bett fallen und schließe die Augen. Ich will schlafen, doch Sasuke bittet mich noch, wach zu bleiben. Tsunade ist gerade angekommen.
„Wenn´s sein muss“, murre ich. Weshalb muss sie gerade jetzt kommen und meinen wohl verdienten Schlaf stören. Kann sie nicht einmal eine Stunde später kommen wie ein gewisser anderer Shinobi hier im Haus? Aber nein, sie ist pünktlich. Leider gibt es hier im Dorf nur einen Shinobi, der jedes mal zu spät kommt. Und leider machen Jüngere das nicht nach, weil keiner den Zorn von Tsunade auf sich ziehen will. Es klopft und eine fröhliche Tsunade betritt den Raum.
„Wie geht es dir heute?“, werde ich schon wieder einmal gefragt. Habe mittlerweile zu zählen aufgehört, wie oft ich diesen Satz in den letzten Tagen gehört habe.
„Besser als vor zwei Tagen“, antworte ich leicht genervt.
„Dir geht es wieder besser“, stellt sie fest. Da hat sie recht, wenn ich Zeit habe zu meckern, dann geht es garantiert besser. Nach fünf Minuten ist sie schon fertig und sagt anschließend noch: „Du solltest die nächsten Tage im Bett bleiben und schlafen“, ich nicke ihr zu und sie verschwindet. Endlich darf ich schlafen und das mache ich gleich. Sofort schließen sich meine Augen und ich falle in einen tiefen Schlaf.
~~Sasuke~~
Nach dem Tsunade wieder weg ist, gehe ich wieder in das gemeinsame Zimmer von uns, hole mir ein Buch heraus und setze mich in einen der beiden Sessel im Zimmer. So vergehen Stunden. Stunden, in denen ich kein einziges Wort der Geschichte mitbekomme. Meine Gedanken wandern immer wieder zu Naruto. Als der Mond durch das Fenster scheint, entscheide ich mich, auch schlafen zu gehen. Ich ziehe mich nur schnell um und lege mich neben ihn in das Bett und schließe ihn in meine Arme. Dann schlafe ich ein.
~~Naruto~~
Mitten in der Nacht wache ich plötzlich auf. Genieße seine Umarmung. Doch plötzlich wird mir ein Tuch vor Mund und Nase gehalten und atme einen sonderbaren Geruch ein, will meinen Arm heben, und die Hand mit den Tuch, weg zu stoßen, doch dazu fehlt mir auf einmal die Kraft. Reiße noch ein Stück Stoff ab, als es mir schwarz um die Augen wird und mein Arm auf das Bett fällt.
~~Sasuke~~
Wieder einmal werde ich von der Sonne geweckt. Egal, wo ich schlafe, weckt die Sonne mich. Als ich mich an meinen Engel kuscheln will, fällt mir auf, dass er nicht mehr da ist.
„Naruto“, flüstere ich leise, doch niemand antwortet. Bin alleine in diesem Zimmer. Zuerst denke ich, dass er aufgestanden ist, doch diese Option fällt aus, als ich ein Stück Stoff entdecke und die Alarmglocken in mir klingeln.
Das lässt nur eine Schlussfolgerung zu, er wurde entführt. Aber weshalb hab ich das nicht bemerkt, als man ihn mir meinen Armen entrissen hat? Schnell renne ich runter in die Küche und treffe dort auf unsere Lehrer.
„Was ist los?“, fragt Kakashi mich.
„Naruto wurde entführt“, die Kaffeetassen von Iruka und Kakashi fallen klirrend auf den Boden.
„Iruka, geh zu Tsunade und gib ihr Bescheid, wir suchen Naruto“, weist Kakashi an und Iruka stürmt aus dem Haus.