Kapitel 7 – Weshalb macht ihr das?
~~Naruto~~
Ich höre leise Stimmen, versuche sie zu verstehen. Doch ohne Erfolg. Dann öffne ich vorsichtig meine Augen, sehe mich um, erkenne meine Umgebung nur verschwommen. Doch mein Blick klärt sich und ich kann mehr erkennen. Dabei bemerke ich, dass ich gefesselt bin. Der Raum ist klein und dunkel. Dabei fange ich an zu frieren, denn kalt ist es hier auch. Wahrscheinlich ein Keller. Die Stimmen von vorhin verstummen und eine Tür öffnet sich.
Zwei Mädchen betreten den Raum. Sakura und Ino.
„Was wollt ihr von mir?“, frage ich die Drei schwach.
„Dich bestrafen, du hast uns unseren Sasuke weggenommen“, antwortet Sakura.
„Was habe ich?“, den Satz habe ich schon verstanden, aber kann nicht glauben, was sie sagen. Ich soll ihnen Sasuke weggenommen haben? Das ist doch absurd. Sasuke hat mich doch zuerst geküsst. Er war es, der mir zuerst seine Liebe zu mir gestanden hat. Ich habe mich doch erst im Laufe der Zeit in ihn verliebt.
„Du hast schon verstanden“, meint jetzt Ino.
„Natürlich habe ich verstanden, aber ihr könnt ihn doch nicht vorschreiben, in wen er sich verlieben soll. Ihr nervt ihn doch nur, da ist es nur verständlich, das Sasuke nichts von euch will“, schreie ich sie jetzt an. Ich bin wütend, man kann doch nichts für seine Gefühle. Man kann keinen vorschreiben, wenn man lieben soll.
Ich sollte eigentlich noch im Bett bleiben und mich auskurieren, aber stattdessen bin ich in einen kalten Raum. Gefesselt an einen Stuhl. Die Kälte setzt mir zu. Fühle mich noch mieser als vor ein paar Tagen im Wald. Nicht zu vergessen, meine Kopfschmerzen von vorgestern auch wieder da sind, nur noch schlimmer.
„Das glaubst auch nur du“, sagt Sakura und schlägt mir hart in den Magen. Ich keuche schmerzhaft auf.
„Ich kann doch nichts dafür, wenn er mich zuerst küsst. Ich habe ihn ignoriert, doch hat es nichts gebracht. Erst als er mich zurückgetragen hat, ich bewusstlos auf seinen Rücken lag und kurz wach war, habe ich meine Gefühle zu ihm angenommen“, versuche ich vergeblich ihnen zu erklären.
„Du lügst. Unser Sasuke würde nie im Leben sich in so einen wie dich verlieben. In ein Monster erst recht nicht“, schreit Sakura und bekomme wieder einen Schlag in den Magen. Ich sehe aus den Augenwinkeln, wie Ino geschockt zu mir schaut. Das mit dem Monster hat sie wohl noch nicht gewusst. Jetzt wird sie mich noch mehr hassen.
„Ich lüge euch nicht an. Das ist die volle Wahrheit“, versuche ich es erneut, doch ohne Erfolg. Bekomme nur einen weiteren Schlag. Dabei nehmen meine Kopfschmerzen zu.
~~Sasuke~~
Wir rennen durch die Straßen, doch ohne Erfolg. Neji und Lee, die uns entgegen kommen, helfen uns nach einigen Erklärungen. Doch bevor einer von uns etwas sagen kann, kommen uns Iruka und Tsunade entgegen. Sie haben auch keinen Erfolg bei der Suche. Selbst nach weiteren Stunden finden wir nichts. Keinen verdammten Hinweis. Doch plötzlich höre ich eine leise und schwache Stimme: >Sasuke, hol mich bitte hier raus. Ich bin bei Sakura und Ino<
„Sasuke, was ist los?“, fragt Lee.
„Naruto“, hauche ich nur und renne los.
„Ich weiß, wo er ist“, sage ich schnell.
„Woher weißt du das?“, fragt Tsunade.
„Habe plötzlich seine Stimme gehört. Er sagte, dass ich ihn holen soll und er hat erwähnt, dass er sich bei Sakura und Ino befindet. Mehr weiß ich auch nicht“, erkläre ich.
„Natürlich. Weshalb haben wir nicht früher an deine Fangirls gedacht“, murmelt Kakashi.
„Selbst wenn wir an die gedacht hätten. Weiß ich nicht, wie viele Fans ich habe. Besonders hätte keiner an die beiden gedacht.“ antworte ich leicht sauer.
„Aber es wissen nicht viele von eurer Beziehung. Nur uns. Außenstehende wussten noch nichts davon. Und in unserer Gruppe sind Ino und Sakura die einzigen von deinen dämlichen Fanclub“, klärt Kakashi auf.
~~Naruto~~
>Ich hole dich da raus. Halte durch, wir sind schon unterwegs.<
Ich schrecke auf. Sasuke. Er kommt, in mir kommt neue Hoffnung auf. Er soll sich beeilen, ich will bei ihm sein. Stumme Tränen finden den Weg über meine Wangen. Ich hoffe, dass er jeden Moment kommst und mich hier raus holst. Doch diese Hoffnung erfüllt sich nicht. Natürlich wird die Tür geöffnet, aber er kommt nicht. Es sind wieder die beiden Mädchen.
Zwanghaft halte mich am Bewusstsein. Will denen diesen Erfolg nicht gönnen. Aber lange halte ich das nicht mehr aus. Sakura kommt auf mich zu, lächelt verrückt und sticht mit einen Kunai in meinen Magen. Als ich keinen Ton von mir gebe, sticht sie immer weiter zu. Bis ich es nicht mehr aushalte und aufschreie. Erst leise, dann werden meine Schreie immer lauter.
„Du wirst hier unten alleine Sterben“, sagt sie kalt. Die Wunde schmerzt, treibt mir die Tränen in die Augen. Die Hoffnung auf Rettung habe ich schon längst aufgegeben.
Doch plötzlich höre ich vertraute Stimmen. Endlich, Sasuke ist hier. Gequält sehe ich zur Tür, nehme noch verschwommen wahr, wie du im Türrahmen erscheinst.
„Sasuke“, flüstere ich schwach.
„Naruto, endlich habe ich dich gefunden“, höre ich ihn noch, als ich das Bewusstsein verliere.
~~Sasuke~~
Erleichtert atme ich auf, als ich ihn sehe. Doch dann ziehe ich erschrocken die Luft ein. Als ich seine Wunden bemerke. Nicht einmal eine Sekunde später bin ich bei ihm und nehme seine Fesseln ab.
„Naruto“, flüstere ich verzweifelt.
„Wir müssen uns beeilen, er hat schon zu viel Blut verloren“, reist mich die Stimme von Tsunade aus meinen Gedanken. Ich nicke ihr zu und will ihn schon auf meine Arme nehmen, aber Tsunade wies das ab. Wie auf Knopfdruck erscheinen zwei Medizin Ninjas mit einer Trage und legen meinen Kleinen vorsichtig darauf ab. Dann sind sie weg. Ich sehe noch, wie Ino und Sakura von Kakashi festgenommen wird, dann breche ich zum Krankenhaus auf.
Seit zwei Stunden wird er schon operiert. Zwei qualvolle Stunden Warten. Ich mache mir sorgen um ihn. Hätte ich nur besser aufgepasst, wäre ich in dieser Nacht aufgeblieben, wäre all das nicht passiert. Dann würde Naruto im Bett liegen und sich erholen. Aber nein, nur weil ich eingeschlafen bin, wurde Naruto entführt.
Ich sehe auf und in dem Moment schaltet das Licht von Rot auf Grün. Die Tür wird geöffnet und Tsunade betritt den Raum.
„Wie geht es ihn?“, frage ich sofort.
„Er hat viel Blut verloren und sein Fieber ist etwas gestiegen, doch geht es ihm wieder besser. Ich denke, dass das Fieber bis Morgen wieder weg ist. Dann braucht Naruto nur Ruhe“, antwortet Tsunade mit einem Lächeln im Gesicht, doch dann wird ihre Miene wieder ernst: „In dem Keller war es zu kalt und zu feucht für ihn. Naruto war zu lange dort unten gefesselt. Wären wir nur etwas später gekommen, hätte ich nichts mehr für ihn tun können“, schließt Tsunade ab.