Kapitel 3 – Die Gefangennahme
Sasuke sieht Tsunade kalt an.
„Lass Naruto hier“, befiehlt die Hokage.
„Weshalb sollte ich? Dass er hier stirbt? Das werde ich nicht zulassen“, sagt Sasuke und drückt mich weiter an seinen warmen Körper.
„Er wird nicht sterben“, ruft Tsunade.
„Das wird er. In dem ihr ihn mit Drogen vollpumpt“, schreit Sasuke wütend. Er wendet sich ab und geht zu seiner Truppe.
„Suigetsu, nimm Naruto und flieht. Ich werde sie aufhalten“, sagt Sasuke zu seinen Teamkollegen.
„Aber Sasuke...“, versucht dieser zu widerreden.
„Bitte. Ich will Naruto in Sicherheit wissen. Er ist momentan nicht in der Lage zu kämpfen. Also flieh mit ihm und Karin. Außerdem bleibt Jyugo noch bei mir“, der Sinn der Wörter verstehe ich erst, als Sasuke mich in die Arme von Suigetsu übergibt.
„Sasuke, nein. Ich will bei dir bleiben“, flehe ich und kralle mich in seinen Armen fest.
„Naruto, ich komme sofort nach.Versprochen“, verspricht er mir.
„Je du stirbst, dann kannst du was erleben“, ernst sehe ich ihn in die Augen.
„Ich hoffe, dass das nie eintreten wird“, flüstert er und küsst mich kurz.
„Geht jetzt“, ruft er und stürzt sich in den Kampf. Während wir uns von Konoha entfernen, sehe ich, wie er immer kleiner wird. Bis er ganz weg ist.
„Sasuke“, flüstere ich und fange an zu zittern.
„Bleib mal stehen“, sagt plötzlich Karin.
„Was ist? Wir müssen weg“, meckert mein Träger.
„Ich weiß“, sagt sie und hält mir eine Flasche Wasser hin.
„Trink das“, in großen Schlücken trinke ich das Wasser und spüre auf einmal eine große Müdigkeit. Nur in einen dichten Nebel bemerke ich, wie wir weiter gehen.
„Nein“, rufe ich. Doch niemand hört mich.
„Macht auf. Lasst mich hier raus“, bitte ich flehend, doch die Tür ist fest verschlossen.
„Sasuke“, schreie ich seinen Namen. Doch er ist nicht da.
„Hol mich hier raus“, ich sinke an der Tür zusammen. Ich ziehe meine Beine heran und drücke mein Gesicht auf meine Knie. Stumme Tränen versinken im Stoff meiner dünnen Hose.
„Sasuke“, schluchze ich seinen Namen.
„Naruto“, höre ich eine fremde Stimme. Ich sehe mich um, doch niemand ist im Raum.
„Wer ist da?“, frage ich. Doch die Stimme wiederholt nur meinen Namen.
„Das ist nicht die Realität. Das ist ein Traum. Nur ein Traum“, rede ich mir ein.
„Ich will aufwachen“, schreie ich verzweifelt.
„Sasuke.“
„Sasuke“, ich richte mich auf. Sehe, das in einer Höhle an einem Lagerfeuer liege.
„Naruto“, sagt eine weibliche Stimme. Es ist Karin. Ich antworte ihr nicht, atme noch schnell und kann den Traum nicht vergessen.
„Sasuke?“, frage ich, als es wieder geht.
„Tut mir leid, er ist noch nicht da“, antwortet sie.
„Wie lang hab ich geschlafen?“, frage ich weiter.
„Fast zwei Tage“, sagt sie. Zwei Tage?
„Wir müssen zurück. Sasuke...“
„Er wird schon kommen. Außerdem haben wir den Auftrag bekommen, dich in Sicherheit zu bringen“, sagt jetzt Suigetsu. Doch ich glaube ihn nicht, habe ein schlechtes Gefühl.
„Nein, ich will zu ihm“, sage ich und will aufstehen. Doch mir fehlt die Kraft und falle wieder auf die Decke.
„Du musst dich ausruhen“, befiehlt Karin.
„Aber...“, versuche ich zu widersprechen.
„Kein aber. Ich bin deine behandelnde Ärztin“, streng sieht sie mich an.
„Na gut“, gebe ich nach und sehe die Höhlendecke an.
„Hier trink das. Dann geht es dir besser“, Karin gibt mir einen dampfenden Becher. Misstrauisch betrachte ich ihn.
„Was ist das?“, frage ich.
„Schwarzer Tee“, antwortet sie und ich trinke den Becher vorsichtig leer. Nach einer Weile spüre ich, wie meine Augen zufallen.
„Wo bin ich?“, frage ich mich leise, als ich aufwache. Ich richte mich auf und sehe mich in dem fremden Zimmer um, das in einen violetten Ton gehalten ist.
„Ah, du bist wach“, höre ich plötzlich Kabutos Stimme. Ich richte meinen Blick auf die Tür und sehe ihn dort stehen.
„Du hast fast drei Tage geschlafen. Wir dachten schon, dass du gar nicht mehr aufwachst“, sagt er leise.
„Wo bin ich hier?“, frage ich ihn etwas verwirrt.
„In Oto Gakure. In deinem Zimmer. Hoffe es gefällt dir, Sasuke hat es eingerichtet“, erklärt er.
„Sasuke“, ich senke meinen Blick.
„Wo ist er?“, frage ich sofort. Doch Kabuto antwortet nicht.
„Das soll dir am besten Orochimaru erklären“, meint er. Ich nicke und stehe auf. Anschließend ziehe ich mir was über und folge Kabuto durch ein paar Gänge, bis er vor einer großen Doppeltür, die mit Schlangen verziert ist, stehen bleibt. Er öffnet einer der beiden und betritt hinter mir den Saal. Schätzungsweise so um die vierzig Quadratmeter befasst der Saal, dazu kommen Säulen, die die Decke stützen. Am anderen Ende sehe ich einen Thron, auf dem jemand sitzt. Beim genaueren Hinsehen erkenne ich Orochimaru dort sitzen. Kabuto lächelt mir zu und drückt mich sanft in die Richtung des Throns. Als ich durch den Saal gehe, fallen mir die Leute auf.
„Wie geht es dir, Naruto?“, fragt Orochimaru mich, als ich vor ihm stehe.
„Besser“, antworte ich. Ich höre von den Leuten das Getuschel.
„Er verbeugt sich nicht.“
„Meister Orochimaru wird ausrasten“, das und vieles höre ich.
„Naruto, hör nicht auf die. Du musst dich nicht vor mir verbeugen oder mit Meister ansprechen. Du bist auf demselben Rang wie Kabuto und Sasuke. Das heißt, ihr drei untersteht direkt mir und könnt meine Truppen befehlen. Kein anderer darf dir einen Befehl geben. Außerdem zollen sie dir Respekt“, erklärt er mir. Kurz lass ich das mir durch den Kopf gehen, als mir etwas einfällt.
„Was ist mit Sasuke?“, frage ich Orochimaru etwas panisch.
„Beruhige dich erst einmal. Ich habe leider eine schlechte Nachricht für dich“, beginnt er. Ich ahne schon, was los ist.
„Sag schon“, bitte ich flehend.
„Sasuke wurde gefangen genommen. Die Konoha Nins waren in der Überzahl“, sagt er. Ich starre Orochimaru geschockt an.
„Ich muss zurück. Muss ihn da raus holen. Ich...“, doch Orochimaru legt mir eine Hand auf die Schulter.
„Wir werden ihn befreien. Das verspreche ich dir. Aber wir dürfen nicht überstürzen. Tsunade wird Sasuke nicht töten. Denn gestern erhielten wir einen Brief von ihr. Sie wollen ihn im Tausch gegen dich“, sagt er.