Ein paar Tage war ich nun schon hier in diesem wunderschönen Hotel am Meer und es tat gut, endlich etwas Abstand von meinen alltäglichen Pflichten zu nehmen. Diese Pflichten nahmen mich manchmal sehr in Anspruch und manchmal fehlte mir auch die Energie dafür. Niemals hätte ich gedacht, dass ich einmal so einen Job machen würde, doch dann war ich schwanger geworden und da ich noch keine abgeschlossene Ausbildung hatte und der Vater des Kindes sich ins Ausland absetzte, um der Zahlung der Alimente zu entgehen, musste ich eine Lösung finden. Meine Familie konnte mich auch nicht gross unterstützen, da sie im Ausland lebte und so musste ich irgendwie Geld verdienen. Es begann dann mit kleinen Gefallen und verschiedenen Serviceleistungen, die ich zuerst aus Verzweiflung anbot, doch schliesslich blieb ich dabei und es gefiel mir mit der Zeit ganz gut. Ich war hervorragend in dem was ich tat, arbeitete selbständig und verdiente ganz ordentlich. Ausserdem konnte ich mir meine Kunden selbst aussuchen.
Als ich genug Geld zusammenhatte, mehr als ich sonst zum Leben brauchte, beschloss ich mal wieder richtig schön in Urlaub zu fahren. Meine mittlerweile 12- jährige Tochter und ich, fanden dann dieses sehr schönes Hotel auf der balearischen Insel Mallorca, wo es auch ein interessantes Programm für Kinder und Jugendliche aller Altersstufen gab. So war Samira beschäftigt und ich konnte mich mal richtig ausruhen, ohne etwas zu tun. Genüsslich lag ich am Strand unter einem rotweissen Sonnenschirm. Ein laues Lüftchen wehte vom Meer her und die glitzernden Wellen, rauschten sanft. Es war ein kleiner Privatstrand, welcher zum Hotel gehörte und in einer Bucht lag. Das 4- Sterne Hotel, lag ein wenig erhöht auf eine Klippe und war über eine Steintreppe leicht zu erreichen.
Ich hielt mich jeden Tag am Meer auf und genoss die Ruhe und die Schönheit dieses Ortes. Mit anderen Leuten suchte ich den Kontakt eher weniger, ich hatte mehr als genug Kontakte zu knüpfen, wenn ich arbeitete, hier wollte ich einfach nur ausspannen.
Eines Tages jedoch, als ich wieder einmal am Strand sass und etwas träumerisch aufs Meer hinausblickte, fiel mir auf einmal ein sehr sympathischer, gutaussehender Mann auf. Er besass goldenes, halblanges Haar, tiefblaue Augen, war gross, hatte einen kräftigen Körperbau und breite Schultern. Er mochte vielleicht ein paar Jahre älter sein als ich, vermutlich so zwischen 35 und 40 und als seine Blicke dem meinen begegneten, fiel mir auf, dass er vermutlich auch Gefallen an mir fand. Ich sah mit meinen mittlerweile 32 Jahren auch noch immer gut aus, meine langen Haare waren normalerweise dunkelblond, doch die Sonne hatte sie mir ausgebleicht, so dass sie nun ebenfalls einen hellgoldenen Schimmer besassen. Meine Augen waren ebenfalls blau.
Ich beobachtete den Mann, wie er ins Wasser ging und immer mal wieder huschte sein Blick zu mir herüber. Er wirkte jedoch eher etwas scheu und zurückhaltend. Das gefiel mir eigentlich ganz gut. Er schwamm ein Stück hinaus aufs tiefblaue Meer, welches wundervoll glitzerte und seine Silhouette leuchtend umspielte. Doch ich war nicht auf Männersuche, so wandte ich meinen Blick wieder ab. Dennoch immer mal wieder, hielt ich unauffällig Ausschau nach ihm und es sollte auch nicht das letzte Mal sein, dass wir uns begegneten.
Am Abend sah ich ihn auch noch beim Essen im grossen Speisesaal des Hotels und ich stellte zu meiner Beruhigung fest, dass er scheinbar mit zwei Freunden hier war und nicht mit einer Frau. Nun gut, das hatte vorerst einmal nichts zu bedeuten.
Meine Tochter hatte mittlerweile auch Anschluss gefunden und war mit ihrer neuen Kameradin unterwegs. Ich setze mich noch ein wenig in die Bar, wo es auch eine Tanzfläche gab und trank einen Pina Colada. Dabei beobachtete ich eine wenig die Leute, welche sich hier tummelten. Einige tanzten sehr gut, ich bewunderte dies, auch wenn mir diese Standarttänze sonst nicht viel sagten.
Eine ganze Weile sass ich nur so da und genoss die Stimmung und die vielen verschiedenfarbigen Lichter und verschiedenaussehenden Leute, die über die glatte Tanzfläche glitten.
Ab und zu schweifte mein Blick zum Eingang herüber. Ich wusste nicht warum eigentlich, aber irgendwie hoffte ich, den blonden Mann nochmals zu sehen. Er ging mir nicht mehr aus dem Sinn. Es gab einige Männer hier, die Interesse an mir zeigten, doch ich wich ihren Blicken immer aus und ignorierte sie einfach. Sie sollten merken, dass ich nicht auf Partnersuche war. Ein Partner liess sich bei meinem Beruf eh nur schwerlich finden.
Ich nahm nochmals einen Drink und blieb noch eine Weile sitzen. Als es schon fast 22 Uhr war, betrat der blonde Mann auf einmal die Bar! Mein Herz begann heftig zu klopfen und ich versuchte nicht zu sehr zu starren. Als der Mann mich erblickte, hellte sich sein Gesicht kurz auf, doch sogleich wandte er sich leicht verlegen wieder ab. Aus langjähriger Erfahrung wusste ich jedoch, dass er auf jeden Fall Gefallen an mir gefunden hatte.
Schliesslich spielten sie einen Song, den ich sehr mochte und ich ging ganz allein auf die Tanzfläche und begann dazu zu tanzen. Während ich ganz in der Musik aufging und ihr meinen Körper überliess, fühlte ich mich wunderbar frei und glücklich! Auf einmal vernahm ich hinter mir eine Stimme: «Dieser Song gefällt mir auch sehr gut, ich kann einfach nicht stillsitzen, wenn er läuft!» Ich schreckte aus meinem, beinahe tranceähnlichen Zustand auf und blickte in die wundervollen, blauen Augen des blonden Mannes, in welchen sich die farbigen Lichter der Tanzfläche spiegelten. Er lächelte freundlich, und ganz natürlich.
Ich fasste sogleich Vertrauen zu ihm und es freute mich ungemein, dass er mich doch noch angesprochen hatte, obwohl ich eigentlich offensichtlich nicht auf Männersuche war.
So erwiderte ich: «Ja, dieses Lied ist einfach genial und man kann gut offen dazu tanzen. Ich hab’s nicht so mit Standarttänzen!» «Geht mir ähnlich!» lachte er und wir tanzen nun, einander zugewandt weiter.
Wir verstanden uns auf Anhieb gut und er lud mich sogar noch zu einem Drink ein.
Danach machten wir noch einen Spaziergang am Strand. «Es ist sehr schön hier und so ruhig,» sprach er. «Ja, das stimmt. An den grösseren Stränden ist immer so viel los. Doch hier kann man richtig gut ausspannen. Übrigens mein Name ist Anigna.» «Hallo Anigna, freut mich die kennenzulernen. Ich heisse Stefan.»
Noch eine ganze Weile sprachen wir miteinander und vergassen ganz, wie schnell die Zeit verrann. Kurz nach Mitternacht, verabschiedeten wir uns. Unsere Zimmer lagen gar nicht so weit voneinander entfernt, doch Stefan verhielt sich weiterhin zurückhaltend, das gefiel mir, denn die meisten Männer, die man an solchen Urlaubsdestinationen traf, wollten am liebsten gleich mit einem aufs Zimmer kommen. Nicht so jedoch Stefan. Stattdessen verabredeten uns zum Brunch. Ich erzählte ihm, dass ich eine 12-jährige Tochter hatte und es schien ihn nicht abzuschrecken. Das war schon mal ein gutes Zeichen. Tatsächlich verstanden er und meine Tochter Samira sich dann auch erstaunlich gut. Wir assen alle zusammen das Frühstück und unterhielten uns angeregt. So vergingen drei weitere Tage, in denen meine Tochter und ich einige Aktivitäten mit Stefan zusammen unternahmen. Wir machten verschieden Ausflüge, sehr lange Strand- Spaziergänge, flanierten am Pool, oder tanzten abends in der Bar zu den rassigeren Musikstücken.
Eines Abends, als Stefan und ich zusammen auf der Terrasse sassen und hinaus aufs Meer blickten, dass wir ein glatter, schwarzer Spiegel unter dem Sternenhimmel lag, wurde Stefan auf einmal ganz still und bekümmert. «Was ist denn los?» frage ich ihn, obwohl ich bereits glaubte, die Antwort zu kennen. «Ach ich weiss nicht… es geht um die Gefühle, welche mich in letzter Zeit immer mehr bewegen. Eigentlich wollte ich mich nicht verlieben und schon gar nicht an so einem Ferienort. Man weiss ja, dass viele hier nur das schnelle Abenteuer suchen. Ich bin aber irgendwie nicht der Typ für sowas. Ich hatte bisher eher wenig Glück mit Frauen, die Richtige ist einfach noch nicht gekommen. Meine beiden Freunde, die mit mir hier sind, wollten dass ich an diesem Ort jemanden kennenlerne, irgend so eine Sommeraffäre oder was auch immer. Aber ich hätte niemals erwartet, dass ich so jemanden wie dich antreffen würde…» «Es geht mir gleich, auch ich war überhaupt nicht auf der Suche nach einem Mann. So kann es manchmal gehen. Ich mag dich wirklich sehr Stefan, es ist sogar mehr als mögen…, wenn ich ehrlich bin, ziemlich viel mehr. Es hat mich auch überrascht, aber so ist es nun mal. Solche Dinge lassen sich nun mal nicht planen.» «Dann stört es dich nicht…, dass ich so für dich empfinde?» «Nein, eigentlich gefällt es mir ganz gut. Mach dir nicht zu viele Gedanken! Leben wir doch einfach für den Moment…»
Ich neigte mich zu ihm herüber und küsste ihn spontan auf seine vollen Lippen. Einen Moment lang schaute er mich ungläubig an, dann jedoch legte er die Arme um mich und küsste mich nochmals, diesmal jedoch länger und gefühlvoller. Ich gab mich ganz diesen wundervollen Küssen hin, welche leidenschaftlich und sanft zugleich waren. Wir liessen uns auf einen der Liegestühle, die noch auf der Terrasse standen fallen und küssten uns immer weiter. Seine Hände glitten meinen Körper entlang, streichelten meine Haare und mein Gesicht. «Sollen wir auf dein Zimmer gehen?» fragte ich ihn. «Was ist mit Samira?» «Sie kann schon gut auf sich selbst aufpassen. Sie ist sehr vernünftig und weiss, dass ich manchmal etwas länger an der Bar bin. Sie schläft vermutlich schon.» «Wenn du meinst, dass es okay ist…» «Ich fand Stefans Besorgnis rührend, doch ich wollte diesen Moment auf keinen Fall zerstören. Ich wollte ihn, so sehr wie ich schon lange keinen Mann mehr gewollt hatte. Uns weiter küssend, gingen wir also auf Stefans Zimmer und liessen uns auf das mit frischen, hellbeigen Laken bezogene Bett fallen. Langsam begannen wir uns zu entkleiden, während wir uns weiterhin leidenschaftlich küssten und einander streichelten. Ich spürte wie das Feuer zwischen meinen Beinen aufwallte und wie ich immer feuchter wurde. Es war unbeschreiblich schön und als ich seine bereits angeschwollene Männlichkeit erblickte, wurde ich noch erregter. Mit Stefan verband mich etwas ganz Besonderes und ich wollte diesen Moment in vollen Zügen geniessen, die Gedanken, dass ihn vielleicht mein Beruf abschrecken würde, schob ich vorerst zur Seite. Der Alkohol, welcher bereits durch meine Venen lief, half mir dabei, mich gehen zu lassen. Morgen würden wir weitersehen. Ich schrie auf, als seine Männlichkeit in mich eindrang und mich auf die höchsten Ebenen der Lust trug. Stefan war so liebevoll so voller Respekt mir gegenüber und doch voller Leidenschaft und mir wurde bewusst, dass ich mich über beide Ohren in ihn verliebt hatte. Seelig schlief ich, nach dem wundervollen Liebesakt, in seinen Armen ein.
Mitten in der Nacht erwachte ich jedoch wieder. Stefan lag schlafend neben mir. Er sah so friedlich, so wunderschön aus und ich fühlte mich auf einmal schuldig. Ich hatte mit ihm geschlafen, ohne dass er wusste, wer ich wirklich war, was ich wirklich Tag für Tag, in meinem Job tat. Ich kam nicht darum herum, ich musste es ihm bald sagen. Doch nun musste ich zuerst zurück in meine Zimmer. Sonst machte sich Samira noch Sorgen um mich. Sie hatte zwar ihr eigenes Zimmer, aber sie kam oft zu mir herüber, wenn sie nicht schlafen konnte, oder auch am Morgen, wenn sie vor mir wach war. Sie sollte mich dann in meinem Bett vorfinden. Ich kleidete mich an und mein Herz fühlte sich auf einmal zentnerschwer an. Die Wirkung des Alkohols war gänzlich verflogen und ich erkannte nun, dass ich vermutlich einen Fehler gemacht hatte. Stefan war ein Mann, der etwas Festes suchte, nicht nur eine einmalige Sommeraffäre und bestimmt würde es ihn schrecklich schmerzen, wenn ich ihm die Wahrheit sagte. Vermutlich wollte er dann nichts mehr mit mir zu tun haben und davor fürchtete ich mich am meisten. Darum musste ich mich von ihm distanzieren. Ich ging leise zur Tür und schlüpfte heraus.
Am nächsten Tag war Samira natürlich vor mir wach und klopfte an mein Zimmertür. Ich öffnete noch schlaftrunken. «Guten Morgen Mama, du essen wir wieder zusammen mit Stefan das Frühstück?» Ich zuckte leicht zusammen und wusste nicht, was ich antworten sollte. Schliesslich meinte ich: «Also ich weiss nicht… sollen wir nicht mal wieder allein frühstücken du und ich?» «Aber warum? Hatten er und du Streit?» «Nein, nein ich dachte nur…» «Hat er was angestellt?» fragte Samira mit gerunzelter Stirn.» «Aber nein, ich wollte einfach mal wieder etwas mit dir alleine machen.» «Okay, wenn du meinst. 9.30 Uhr am üblichen Tisch?» «Ja mein Schatz, aber nun muss ich noch ein wenig schlafen, war gestern lange wach.» Samira musterte mich prüfend, sagte aber zum Glück nichts weiter.
Als wir jedoch am Tisch sassen, kam Stefan sogleich zu uns und fragte: «Darf ich mich zu euch gesellen?» Samira wollte ja sagen, doch dann schweifte ihr Blick zu mir herüber. Ich erwiderter, kühler als beabsichtigt: «Eigentlich wollten meine Tochter uns ich mal wieder etwas für uns sein. Sorry!» Stefan schaute mich ziemlich betroffen an, schwieg jedoch zum Glück und ging zu seinen beiden Freunden herüber. Sie wechselten ein paar Worte und alle schauten zu mir herüber, ihre Blicke waren sehr ernst. Ich musste baldmöglichst mit Stefan reden und ihm erklären, was Sache war. Er würde mich mit meinem Job niemals wollen und ich wollte ihm das auch nicht antun, deshalb musste ich einen Schlussstrich ziehen, auch wenn alles in mir mich zu diesem Manne hinzog.
Als ich später, mit meinem Badetuch über den Schultern hinunter zum Meer gehen wollte, erwischte ich Stefan endlich alleine. Ich ging zu ihm hin und sprach: «Es tut mir leid, aber… wir können nicht zusammen sein!» Was soll das heissen?» sprach er unwirsch, «weil ich doch wieder nur ein Abenteuer für dich war? War ja klar, dass so eine Frau wie du sich nicht wirklich für mich interessiert. Du hast wohl genug Auswahl, da kann ich nicht mithalten.» «Aber…» erwiderte ich hilflos «so ist das nicht. Ich interessiere mich wirklich für dich!» «Aber es ist dir nicht wirklich ernst mit mir, nicht so ernst, wie es mir mit dir ist… war.» «Du verstehst das nicht…» «Nein, ich verstehe das wirklich nicht! Ich dachte das zwischen uns sei etwas Besonderes. Ich habe mich echt in dich verliebt und du… du, ach was solls!» «Es gibt keine Zukunft für uns, gerade weil du das alles so ernst nimmst. Du weisst zu wenig über mich, über mein… Leben.» «Bist du etwas verheiratet, oh Gott, sag mir nicht, dass du verheiratet bist, das würde mich umbringen!» «Nein, nein ich bin Single! Das ist es nicht.» «Aber was dann, willst du dich einfach nicht fest binden?»
«Das alles geht einfach zu schnell Stefan. Du kennst mich ja kaum und ich dich auch nicht. Ausserdem wohnen wir viel zu weit voneinander entfernt. So eine Fernbeziehung ist nicht so einfach.» «Es müsste ja nicht dabeibleiben.» «Du verrennst dich da in etwas Stefan, aber das würde nicht gut gehen, ich bin keine Frau, die zu dir passt.» «Was redest du da? Du bist die perfekte Frau, ich hätte es selbst niemals für möglich gehalten, dass ich mal so jemanden treffe und ich hatte das Gefühl dir geht es ähnlich.» «Aber… das ist es nicht, es geht einfach nicht…» Er nahm meine Hand und schaute mich eindringlich an. «Was ist es dann, bitte sag es mir!» «Es ist… kompliziert und ich hatte auch nie vor, mich so sehr auf einen Mann einzulassen. Ich habe einen Beruf, der dir nicht gefallen wird. Darum wird die letzte Nacht, unsere einzige, gemeinsame Sommernacht bleiben.» «Aber was arbeitest du denn so Schlimmes, dass du mich auf solche Weise abweist?» «Ich…» flüsterte ich beinahe unhörbar «möchte dir lieber zuvorkommen, denn du wirst mich abweisen, wenn du alles erfährst.» «Was denn? Bitte sag es mir! Wenn du mit mir Schluss machen willst, dann ist eh alles nicht mehr von Belang.»
Meine Kehle war wie zugeschnürt, wie nur sollte ich es Stefan erklären? Mit belegter Stimme sprach ich. «Ich betreibe einen Escort Service Stefan, «ich bin… Edel- Prostituierte, allerdings arbeite ich selbständig und suche mir meine Kunden selbst aus. Ich wollte in diesem Urlaub mal Abstand nehmen von meiner Arbeit und dann habe ich dich getroffen und nun… bin ich so durcheinander.» «Du bist… eine Prostituierte?» In Stefans Gesicht spiegelte sich Entsetzen. «Siehst du, ich wusste, dass du damit nicht klarkommen wirst, darum lassen wir es doch bei dieser einen Sommernacht, okay? Es war sehr schön und ich habe mich sehr verbunden mit dir gefühlt, aber mehr kann da nicht sein.» Stefan brachte keinen Ton heraus, er nickte nur leicht und wandte sich ab. Seit jenem Moment wechselten wir kaum mehr ein Wort und ich musste mir wohl eingestehen, dass es vorbei war.
Ich redete mir ein, dass es bald wieder besser werden würde, wenn ich Stefan nicht mehr jeden Tag sah. Doch zu Hause angelangt, fühlte ich eine tiefe Leere in mir. Ich konnte diesen Mann einfach nicht mehr vergessen. Es hatte mich wirklich nach so vielen Jahren, wieder richtig heftig erwischt. Samira vermisste Stefan auch. Sie konnte nicht begreifen, warum wir uns getrennt hatten. Sie wusste nichts Genaues über meinen Beruf, einfach nur dass ich manchmal mit meinen Kunden, wie ich sie nannte, an einen Anlass eingeladen war. Doch sie wusste nicht, was ich diesen Kunden sonst noch an erotischen Diensten anbot. Sobald ich wieder daheim war, riefen mich schon wieder die ersten Interessenten an, doch ich sah mich ausserstande, in meinem jetzigen Zustand meiner Arbeit nachzugehen und so behauptete ich, dass ich krank sei. Ich vermisste Stefan viel zu sehr und ich konnte gerade nicht mit anderen Männern zusammen sein, schon gar nicht auf dieselbe Weise, wie mit Stefan. Ich dachte immer wieder an diese eine Sommernacht zurück, die wir miteinander geteilt hatten. Den einzigen Sommer, wo ich mich wahrlich vollkommen glücklich gefühlt hatte. So verlor ich immer mehr meine Lebensfreude, zog mich mehr und mehr in mich selbst zurück.
Eines Tages jedoch klingelte es an einem Samstagabend auf einmal an der Tür! Ich fragte mich, wer wohl noch zu so später Stunde auf Besuch kommen wollte. Als ich jedoch öffnete, konnte ich es kaum fassen. Vor mir stand Stefan, mit einem riesigen Blumenstrauss in der Hand!
Ich brachte keinen Ton heraus. Die Gefühle, die mich bewegten, waren überwältigend. «Anigna, endlich habe ich dich gefunden!» rief er «das war gar nicht so leicht. Aber ich konnte einfach nicht mehr ohne dich sein. Ich konnte dich nicht vergessen.» «wie paralysiert, nahm ich den Blumenstrauss entgegen und brachte noch immer kein Wort über die Lippen. Stefan nahm liebevoll meine Hand: «Bitte Annigna, lass es uns doch miteinander versuchen! Es ist egal was du arbeitest, all das spielt keine Rolle, weil ich dich unendlich liebe. Bitte gibt uns eine Chance! Ich will nicht nur diesen einen Sommer, nicht nur diese eine Sommernacht. Ich will noch so viel mehr mit dir erleben.» Ich konnte kaum glauben, was ich da hörte und in jenem Moment wusste ich, dass sich nun mein ganzes Leben grundlegend verändern würde.
Ich fiel Stefan um den Hals und küsste ihn stürmisch. «Ja mir geht es auch so, ich liebe dich und will dich niemals mehr verlieren!» Und so geschah es!
Ende