Bogenschießen hat mich schon immer fasziniert. Angefangen beim Klassiker „Robin Hood“ mit E. Flynn, in Computerspielen oder, aktuell, in der Serie „Arrow“.
Nicht realistisch, das ist klar, man soll ja die Filme oder Serie genießen. Aber dass man von einem Bogen einen Pfeil abschießen kann und dann noch genau das trifft (oder treffen kann), was man möchte, hat für mich eine große Faszination.
Dabei gilt mein Interesse wirklich nur dem Bogen, also nicht an Armbrust oder modernen Schusswaffen. Bogenschießen hat für mich etwas Altertümliches an sich, verbunden mit Körperkraft und Beherrschung. Und passt auch gut zu meinem Hobby, Mittelalter.
Vor einigen Tagen habe ich die Gelegenheit, bei einem Mittelalterlager das Bogenschießen auszuprobieren.
Ich selbst lagere bei einer Mittelaltergruppe mit, die Kreuzritter darstellt, allerdings noch nicht so lange, seit 2 Jahren etwa.
Elke (sie heißt eigentlich anders, aber ich nenne sie jetzt einfach so) hat früher selbst geschossen und ist daher im Besitz eines Bogens. Er hat auf beiden Seiten Pfeilauflagen und ist daher theoretisch für Links- und Rechtshänder geeignet. Das ist für mich erst mal nicht unwichtig, da ich Linkshänder bin.
Wir haben dann einige Zeit geübt und sie hat versucht, es mir beizubringen. Auf dem Lager gab es eine Trainingswiese mit verschieden großen Zielscheiben. Mir fiel das alles allerdings etwas schwer, den Bogen zu ziehen und dabei die richtige Haltung aufrechtzuerhalten. Auch gelang es mir meist nicht, die Sehne ausreichend weit nach hinten zu ziehen.
Elke ist selbst Rechtshänderin und hat versucht, es mir zu erklären, so gut sie konnte. Es gibt ja eine Menge Dinge, die man beachten muss. Seitlich stehen, Fußstellung, Kopf drehen. Den Bogen gerade nach hinten ziehen, den Arm dabei also nicht nach oben oder unten abwinkeln, genug nach hinten ziehen, Pfeil richtig herum (Leitfeder nach außen) einlegen, ober- oder unterhalb des Nockpunktes (da gab es auch Diskussionen), die Stellung der Finger beim Ziehen. Nicht zu vergessen, die Haltung des anderen Arms und der Hand, die den Bogen hält. Und ihn natürlich gerade halten.
Ach ja, zielen sollte man ja irgendwie auch noch. Und dabei ruhig bleiben und nicht zittern.
Da die Pfeilauflage bei ihrem Bogen sehr schmal ist, ging es nur gut, wenn ich den Pfeil bei schräg und gesenkt gehaltenem Bogen einspannte und mit der Hochbewegung die Sehne spannte. Ihr Bogen ist sehr einfach, im Prinzip ein einfaches „D“ und zwei schmale Pfeilauflagen links und rechts. Mittelalterstyle eben.
Bedingt durch mein Linkshändersein hatten wir auch keinen passenden Armschutz (ihrer ist mit Handschuh), so dass mein rechter Unterarm ungeschützt war. Regelmäßig traf die Sehne die Haut, ich habe mir allerdings nichts dabei gedacht, es tat auch nicht sonderlich weh. Nach einiger Zeit habe ich dann aufgehört, da es sich dann doch etwas dick anfühlte.
Was soll ich sagen – nachdem ich aufgehört hatte, ging es nicht allzu lange, und mein Arm wurde blauer und blauer, bis ein großflächiger Bluterguss immer sichtbarer wurde. Sah furchtbar aus, tat aber nicht weh.
Trotzdem – ich hatte nun Geschmack gefunden und das Thema ließ mich ab da erst recht nicht mehr los.
Allerdings sollte ich wenige Tage später mit einem Phänomen konfrontiert werden, von welchem ich bisher noch nie gehört hatte – Kreuzdominanz.