DIE SPITZMAUS-FAMILIE
Es was noch früh am Morgen, und die kleine Waldmaus schlief noch ganz gemütlich in ihrem warmen Mauseloch, als plötzlich etwas laut schnaufend vor ihrem Mauseloch vorbeikroch, das die Wände ihres Mauseloches nur so wackelten. Die kleine Waldmaus spitzte die Mäuse-Ohren, krabbelte noch ganz verschlafen aus ihrem weichen Moosbett und schlich sich leise zum Ausgang ihres Mauseloches. Dort angekommen spähte sie vorsichtig hinaus. Was war denn das? Sie traute ihren müden Mäuse-Augen kaum....da kroch ein langer schwarzer Regenwurm direkt an ihrem Mauseloch vorbei! Gerade überlegte die kleine Waldmaus noch, wie sie diesen langen schwarzen Regenwurm in ihre Speisekammer bekommen sollte, da fing der lange schwarze Regenwurm auf einmal an zu sprechen: „Hey! Ich war zuerst ganz vorne bei Mama.“ Sprach die Stimme. „Nein, stimmt nicht, ich war zuerst da.“ Rief da noch eine andere Stimme. „Hey! Hör auf mir ständig auf die Füße zu treten.“ Rief es aus der Mitte des langen schwarzen Regenwurms. „Aua! Fips hat mir in den Schwanz gezwickt.“ Rief eine Piepse-Stimme. „Ruhe jetzt! Zum Donnerwetter! Kinder, so kommen wir ja nie zum Bach.“ Brüllte da eine laute Stimme vorne vom Kopf des langen schwarzen Regenwurms. Die kleine Waldmaus war nun ganz verwirrt! Was war denn das? War das denn überhaupt ein Regenwurm? Sie kniff die Augen fest zusammen und öffnete sie wieder. Dann kniff sie sich einmal ganz fest in den Arm und schaute nochmal genau hin! Dann fing die kleine Waldmaus an zu zählen: „1, 2, 3“ sie machte eine kurze Pause...„4, 5!“ Nein, war das putzig! Die kleine Waldmaus klatschte vor Begeisterung die Mäuse-Pfötchen zusammen! Da krabbelten ja 5 kleine Mäuschen hintereinander in einer langen Schlange durch den tiefen Wald. Sie waren alle schwarz und hatten ganz spitze Schnauzen. Diese 5 Mäuse sahen recht lustig aus. Paul Eichhörnchen hatte ihr einmal erzählt, daß es viele verschiedene Tiere im Wald gibt. Und er hatte auf seinen Ausflügen durch den großen Wald und beim Nüsse sammeln auch schon kleine schwarze Mäuse mit ganz spitzen Schnauzen getroffen. Er hatte der kleinen Waldmaus auch erzählt, wie diese schwarzen Mäuse hießen. Die kleine Waldmaus überlegte....wie hatte Paul Eichhörnchen diese schwarzen Mäuse genannt? Haselmäuse? Nein, die waren doch braun. Mhm! Wasser-Mäuse? Völlig falsch...Witz-Mäuse? Noch nie gehört....Die kleine Waldmaus überlegte und überlegte....Spatz? ...Sputz?...Spitz? JA! Spitzmäuse, es mußten Spitzmäuse sein! Man nannte sie Spitzmäuse, weil sie so eine lange spitze Schnauze hatten. Die kleine Waldmaus suchte nun den Anfang der Spitzmaus-Schlange. Als sie ihn ge- funden hatte, rief sie ganz entzückt: „Hallo lange Spitzmaus-Schlange, wohin des Weges?“ Der Anfang der Spitzmaus-Schlange schaute sich um, dann rief eine Stimme überrascht: „Hallo Gevatter Waldmaus, schon so früh unterwegs heute?“ Die kleine Waldmaus reichte der schwarzen Spitzmaus-Mama ihre rechte Mäuse-Pfote und diese schüttelte sie kräftig. „Wohin wollt ihr denn schon so früh an diesem Morgen?“ Fragte die kleine Waldmaus. „Wir wollen heute Morgen im nahen Bach schwimmen gehen, damit meine 4 Kinder das Schwimmen und das Tauchen lernen.“ Antwortete die schwarze Spitzmaus-Mama und zeigte dabei auf ihre 4 kleinen schwarzen Spitzmaus-Kinder. Diese standen alle in Reih und Glied hinter ihr. „Darf ich dir meine 4 Kinder vorstellen? Das sind Fips, Clementina, Mona und Rolfi.“ Die kleine Waldmaus schüttelte jedem der 4 kleinen schwarzen Spitzmaus-Kindern einmal das Pfötchen. Dann sagte die schwarze Spitzmaus-Mama: „Kinder, das ist die kleine Waldmaus. Sagt ihr einmal schönen guten Morgen.“ Die 4 kleinen schwarzen Spitzmaus-Kinder begannen nun alle aufeinmal aufgeregt um die kleine Waldmaus herum zu hüpfen. „Guten Morgen, hallo, Tagchen, wie geht´s?“ Riefen sie alle aufeinmal durcheinander. Da rief Mona: „Kleine Waldmaus, es ist wirklich sehr nett dich zu treffen. Weißt du, wir lernen heute schwimmen und tauchen.“ Und Rolfi meinte: „Fips beißt mir immer so fest in den Schwanz.“ Clementina sagte: „Ich bin die Älteste.“ Und der kleine Fips piepste: „Die 3 großen ärgern mich immer.“ „So Kinder, jetzt laßt die kleine Waldmaus aber erst einmal zur Ruhe kommen.“ Meinte die schwarze Spitzmaus-Mama. „Sie kann ja nicht jedem von euch gleichzeitig zuhören. So, und nun stellt euch bitte wieder alle hintereinander in einer Reihe auf, und haltet euch mit eurem Maul am Schwanz eures Vordermannes fest. Wir wollen jetzt zum Bach laufen. „Ich will Mama´s Schwanz anpacken.“ Rief der kleine Fips und schnappte mit seinen kleinen spitzen Zähnchen den Schwanz der schwarzen Spitzmaus-Mama. Die 3 anderen kleinen Spitzmaus-Kinder stellten sich nun alle hintereinander in einer Reihe auf und nahmen jeweils den Schwanz des Vordermannes in ihr Maul. Und dann setzte sich die lange Spitzmaus-Karawane auch schon in Bewegung. „Lauft ihr immer so durch den Wald?“ Wollte die kleine Waldmaus wissen, während sie neben der Spitzmaus-Karawane herlief. „Ja, wenn wir uns so aneinander festhalten, und Mama uns führt, kann keiner von uns verloren gehen oder sich ganz allein im Wald verlaufen.“ Antwortete Clementina. „Möchtest du nicht mit uns an den Bach kommen?“ Fragte der kleine Rolfi. „Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich mitnehmen würdet.“ Sprach die kleine Waldmaus. „Oh, bitte Mama, darf die kleine Waldmaus mit uns kommen? Dann könnte sie doch zusehen, wie wir schwimmen und tauchen lernen...“ Sagte Fips zu seiner Mama. „Also gut, Kinder. Kleine Waldmaus, halte dich mit deinem Maul an Mona´s Schwanz fest, damit wir dich nicht verlieren. Der Weg zum Bach ist noch weit, und der Wald ist groß.“ Sagte die schwarze Spitzmaus-Mama. Die kleine Waldmaus stellte sich hinter Mona und packte ihren Schwanz ganz fest mit ihren Mäuse-Zähnchen. Und dann lief die schwarze Spitzmaus-Mama auch schon los. Die lange Spitzmaus-Karawane war schon eine ganze Weile durch den Wald gelaufen, da begann Fips zu piepsen: „Mama? Mama, wann sind wir denn endlich da? Ich bin müde.“ Da hatte die schwarze Spitzmaus-Mama plötzlich eine lustige Idee: „Kommt Kinder, laßt uns doch ein Lied singen. Ich kenne da ein lustiges Lied. Und dann fing sie auch schon zu singen an: (Melodie von 10 kleine Negerlein)
5 kleine Spitzmäuse, die liefen durch den Wald, der Fips hat sich nicht festgehalten, da wurde ihm ganz kalt.
4 kleine Spitzmäuse, die rannten durch das Gras, der Rolfi hat sich schnell versteckt, ganz tief im Grase saß.
3 kleine Spitzmäuse, die sprangen über´n Bach, Clementina ist hineingeplumpst, das gab ´nen großen Platsch.
2 kleine Spitzmäuse, die rannten um die Wett´, die Mona hat der Fuchs erwischt, das fand sie gar nicht nett.
1 kleine Waldmaus, die war noch übrig dann, sie lief zur Spitzmaus-Mama hin, und erzählt´ ihr, wie das kam.
Die Spitzmaus und die Waldmaus dann, die sammeln alle ein, dann liefen sie nach Hause in die Mäuselöcher rein.
Sie sangen das lustige Lied noch viele Male. Den ganzen langen Weg bis hinunter zum Bach. Der kleine Fips tanzte sogar mit seinen kleinen Mäuse-Füßchen zum Takt des Liedes hin und her. Endlich waren sie am Bach angekommen. „Mein Maul ist ganz trocken vom vielen Singen.“ Stellte die kleine Waldmaus fest. Sie beugte sich zum Bach hinab und trank erst einmal ein paar erfrischende Schlucke Wasser aus dem kühlen Bach. Die 4 Spitzmaus-Kinder schauten erstaunt auf den großen Bach! Soviel Wasser aufeinmal hatten sie noch nie gesehen. Oh, wie aufregend! Und hier durften sie heute schwimmen lernen. „So Kinder, und jetzt stellt euch einmal alle hintereinander auf den dicken Baumstamm hier. Ich möchte euch allen etwas zeigen." Sagte die schwarze Spitzmaus-Mama. Sie sprang auf den dicken Baumstamm und stellte sich vor ihre 4 kleinen Spitzmaus-Kinder. „Lektion 1: vom dicken Baumstamm aus ins tiefe Wasser springen und dann abtauchen. Aufgepaßt! Ich springe zuerst, und dann seid ihr an der Reihe.“ Rief die schwarze Spitzmaus-Mama ihren 4 Spitzmaus-Kindern zu. Die schwarze Spitzmaus-Mama streckte ihre lange Spitzmaus-Nase weit nach vorn, nahm einen großen Anlauf und sprang weit weg vom dicken Baumstamm ins Wasser des Baches. Platsch! Sie tauchte bis zum anderen Bach-Ufer hinüber. Dort angekommen krabbelte sie aus dem Wasser und rief ihren 4 kleinen Spitzmaus-Kindern zu: „Habt ihr gut aufgepaßt, wie ich es gemacht habe? Jetzt seid ihr dran.“ Rolfi sagte ganz lässig: „Das ist doch gar kein Problem, das ist ganz einfach.“ Er nahm einmal Anlauf, sprang mit einem Riesen-Satz vom dicken Baumstamm und landete mit einem lauten Platscher im Wasser. Dort tauchte er erst einmal auf, um einmal tief Luft zu holen und dann tauchte er bis fast zum anderen Bach-Ufer hinüber. Einmal jedoch mußte er noch auftauchen, um Luft zu holen. „Bravo, gut gemacht.“ Freute sich die schwarze Spitzmaus-Mama. „Und nun du Clementina.“ Rief die schwarze Spitzmaus-Mama der großen Clementina zu. Clementina schaute erst einmal ins tiefe Wasser, drehte sich dann um und lief zunächst den dicken Baumstamm ein kleines Stück zurück um richtig Anlauf zu nehmen. Dann rannte sie den langen dicken Baumstamm entlang, sprang ab und machte einen Salto, bevor sie im Wasser landete. „Nicht schlecht.“ Meinte Rolfi. Clementina tauchte bis zum anderen Bach-Ufer hinüber. Dort krabbelte sie heraus und winkte den anderen freudig zu. „So, und nun du, Mona.“ Rief Clementina vom anderen Bach-Ufer herüber. „Aber einen Salto mache ich nicht.“ Schüttelte Mona den Kopf. Dann prüfte sie den dicken Baumstamm ganz genau. Schließlich wollte sie nicht ausrutschen und sich vor den andern blamieren! „O.K., ich springe jetzt.“ Rief sie den anderen noch zu...dann nahm sie einen kurzen Anlauf und schon sprang sie weit weg vom dicken Baumstamm ins Wasser. Sie war so weit gesprungen, das sie nur noch ein ganz kleines Stück zum anderen Bach-Ufer hinüber tauchen mußte. „Und nun fehlt nur noch unser Fips.“ Meinte die schwarze Spitzmaus-Mama. Aber der wollte ganz und gar nicht. Er hatte sich unter dem dicken Baumstamm versteckt und jammerte mit seiner Piepse-Stimme „Nein! Ich will nicht springen, das ist mir viel zu tief, da springe ich nicht rein!“ Die schwarze Spitzmaus-Mama überlegte kurz, denn sie war ja auf der anderen Ufer-Seite des Baches und konnte dem kleinen Fips gar nicht helfen. Und so schwamm sie schnell zurück an die Ufer-Seite des Baches, wo Fips sich immer noch unter dem dicken Baumstamm versteckt hatte. Dort angekommen rief sie: „Komm Fips, halte dich an meinem Schwanz fest, wir springen zusammen.“ „Neiiiin!“ Piepste Fips nun schon viel lauter als vorhin. „Weißt du Fips, es ist sehr wichtig, daß ihr alle gut schwimmen könnt, denn wenn der Fuchs kommt und euch fangen will, dann springt ihr einfach ins Wasser und taucht. Denn im Wasser kann euch der Fuchs nicht mehr sehen. Und so könnt ihr ihm entkommen.“ Erklärte die schwarze Spitzmaus-Mama. „Und du läßt mich nicht alleine?“ Fragte der kleine Fips ängstlich und schaute vorsichtig unter dem dicken Baumstamm hervor. „Aber nein, ich bleibe doch bei dir, es kann dir wirklich nichts geschehen.“ Sagte die schwarze Spitzmaus-Mama beruhigend zu Fips. Noch etwas ängstlich folgte Fips seiner Mutter hinauf auf den dicken Baumstamm. Als er aber von oben herunterschaute, da bekam er doch große Angst. So hoch! Und das Wasser da unten war so tief und so dunkel! Fips schüttelte sein kleines Mäuse-Köpfchen. „Nein, nein, ich will da nicht hinunterspringen!“ „Dann wird dich eben der Fuchs fressen! Grrrr, mit seinen spitzen Zähnen.“ Rief Rolfi vom anderen Bach-Ufer herüber, um ihn zu ärgern. Oh nein! Bloß das nicht! Dann schon lieber springen. Fips hielt sich am Schwanz seiner Mama fest. Ganz fest! Und plötzlich spürte er das kühle Wasser! Platsch! Seine Mama war mit ihm gesprungen, und sie tauchten zusammen hinüber zum anderen Bach-Ufer. Es war gar nicht so schlimm. Fips hielt sich noch immer ganz fest am Schwanz seiner Mama fest, bis sie endlich drüben am anderen Bach-Ufer angekommen waren. Bei seiner Mama fühlte Fips sich ganz sicher. Am anderen Bach-Ufer angekommen, rief er seinen 3 großen Geschwistern zu: „Habt ihr gesehen, wie toll ich gesprungen bin?“ Die schwarze Spitzmaus-Mama rief hinüber zur kleinen Waldmaus: „Und? Willst du auch einmal springen?“ Die kleine Waldmaus rief zurück: „Eigentlich schwimmen wir Waldmäuse nie.“ Fips rief mit seiner Piepse-Stimme: „Spring kleine Waldmau s, es war toll! Es war so toll. Du mußt auch einmal springen. Biiittteee! Nur einmal.“ Die kleine Waldmaus war sich da nicht so sicher...Sie schaute etwas ängstlich vom dicken Baumstamm hinunter in das Wasser. Sollte sie da wirklich hinunterspringen? Sollte sie? Oder sollte sie besser nicht springen? Sie hatte so etwas noch nie gemacht. Aber wenn der kleine Fips das konnte....warum dann nicht auch sie? Die kleine Waldmaus krabbelte auf den dicken Baumstamm und schaute noch einmal von dort oben herunter. „Ziemlich hoch!“ Dachte sie noch. Sie lief ein kleines Stück den dicken Baumstamm zurück um nur ein ganz klein wenig Anlauf zu nehmen. „Eins...zwei...zählten die 4 kleinen Spitzmaus-Kinder....drei!“ Die kleine Waldmaus rannte mit ihren kurzen Mäuse-Beinchen den dicken Baumstamm entlang so schnell sie konnte....„Ich springe noch viel weiter als ihr.“ Rief sie den 5 Spitzmäusen am anderen Bach-Ufer noch zu. Doch plötzlich....mitten im schnellen Lauf verlor die kleine Waldmaus den Halt. Ihre kurzen Mäuse-Beinchen rutschten einfach weg, und sie fiel mit einem Riesen-Bauchplatscher mitten in den Bach. Oh, wie lachten da die 4 kleinen Spitzmaus-Kinder, und auch die schwarze Spitzmaus-Mama kugelte sich vor Lachen im Gras herum. Der kleine Fips hielt sich vor Lachen den Bauch. Sie alle lachten so laut, das sie gar nicht hörten, was da plötzlich im hohen Gras raschelte. Clementin hörte es als erste. Sie flüsterte den anderen zu: „Pst! Seid doch mal leise. Ich glaube, ich habe da etwas gehört. Mama....ich habe Angst, irgend etwas sitzt im hohen Gras dort.“ Die schwarze Spitzmaus-Mama schaute sich leise nach allen Seiten um, und schnüffelte mit ihrer feinen Nase, aber sie konnte nichts Verdächtiges entdecken. Sie flüsterte: „Kommt Kinder, laß uns lieber gehen, für heute ist es genug mit dem schwimmen. Wir kommen morgen wieder her. Dann zeige ich euch noch ein paar wichtige Tricks die ihr wissen müßt.“ Die schwarze Spitzmaus-Mama ging voraus. Die 4 kleinen Spitzmaus-Kinder und die kleine Waldmaus folgten ihr so leise wie möglich durch das hohe Gras. Alle schauten sich immer wieder nach links und nach rechts, und auch nach hinten um. Alle lauschten dabei auf das kleinste Geräusch. Da sprang plötzlich etwas großes mit einem dichten roten Fell, einem großen Maul mit vielen spitzen Zähnen und einem buschigen roten Schwanz aus dem hohen Gras hervor und rannte direkt auf die 5 Spitzmäuse und auf die kleine Waldmaus zu! „Der Fuchs! Hilfe der Fuchs!“ Schrie die schwarze Spitzmaus-Mama erschrocken. „Kinder, rennt um euer Leben. Rennt so schnell ihr könnt zum Bach. Springt ins Wasser und taucht so tief wie ihr nur tauchen könnt.“ Die schwarze Spitzmaus-Mama flitzte über die Wiese mit dem hohen Gras um den Fuchs von ihren Kindern und von der kleinen Waldmaus abzulenken. Der Fuchs sprang mit großen Sätzen hinter ihr her. „Mama!“ Schrie der kleine Fips. Er wollte Mama Spitzmaus hinterherlaufen, aber seine großen Geschwister packten ihn am Schwanz und hielten ihn fest. Dann sprangen sie alle so schnell sie konnten in den Bach und tauchten so tief unter, wie sie nur tauchen konnten. Nach einer Weile schaute die kleine Waldmaus vorsichtig aus dem Wasser heraus. „Spitzmaus-Mama...Spitzmaus-Mama, wo bist du?“ Flüsterte sie leise. Doch sie bekam keine Antwort. Nun rief sie etwas lauter: „Spitzmaus-Mama? Wo bist du?“ Doch wieder kam keine Antwort zurück. Die kleine Waldmaus rief noch ein letztes Mal nach der Spitzmaus-Mama, aber es kam wieder keine Antwort. Clementina sprach traurig: „Der Fuchs hat sie erwischt. Er hat unsere Spitzmaus-Mama aufgefressen. Aber sie hat uns noch gelernt, wie man schwimmt und wie man taucht.“ Der kleine Fips fing an zu weinen. Dicke Mäuse-Tränchen kullerten seine Spitzmaus-Bäckchen herunter. „Mama, Mama soll zurückkommen.“ Weinte er. Und Mona fragte die kleine Waldmaus: „Was sollen wir denn jetzt ohne unsere Mama machen? „Laßt uns nach Hause in unser sicheres Mauseloch zurückgehen.“ Flüsterte Rolfi leise und schniefte. Alle standen ganz still, dann liefen sie langsam los. Alle weinten still vor sich hin. „Wer wird jetzt für uns sorgen?" Fragte der kleine Fips seine großen Geschwister. „Wollt ihr wohl gefälligst auf mich warten?“ ertönte da eine Stimme aus dem Bach heraus. „Mama!“ Schrie da der kleine Fips. „Mama, wo kommst du denn her? Wie bist du dem Fuchs nur entkommen?“ Fragten die 4 kleinen Spitzmaus-Kinder neugierig. „Nun ja, das war gar nicht so einfach. Nachdem mich der Fuchs ein Stück über die Wiese gejagt hatte, sah ich, das der Bach auf der anderen Seite der Wiese weiterfließt. Und da bin ich ganz schnell hineingesprungen und bis hierher zurück geschwommen. Na ja ich mußte noch ein großes Stück weit tauchen, damit der Fuchs mich unter Wasser nicht mehr sehen konnte.“ Antwortete die schwarze Spitzmaus-Mama. „Ich denke, es ist genug für heute.“ Meinte die schwarze Spitzmaus-Mama und schaute ihre 4 kleinen Spitzmaus-Kinder an. „Für heute habt ihr genug gesehen und genug gelernt. Laßt uns nun zurück in unser Mäuseloch gehen und uns ein wenig von dem Schreck erholen.“ Und sie rief: „Alle wieder hintereinander in einer Reihe aufstellen und mit dem Maul am Schwanz eures Vordermannes festhalten. Wir gehen jetzt nach Hause.“ Fips fing gleich wieder an zu singen: „5 kleine Spitzmäuse, die liefen durch den Wald...“! Doch die schwarze Spitzmaus-Mama drehte sich zu ihm um und flüsterte: „Pst! Wir sollten keinen Lärm machen, vielleicht ist der Fuchs ja noch in der Nähe... Aber wenn ihr unbedingt singen wollt, dann summt das Lied ganz leise vor euch hin.“ Und so summten alle das Lied von den 5 kleinen Spitzmäusen ganz leise vor sich hin, während sie durch den tiefen Wald liefen. Endlich kamen sie auch am Mauseloch der kleinen Waldmaus vorbei. „Die ganze Mäuse-Karawane halt!“ Rief die kleine Waldmaus. „Hier wohne ich." Die Spitzmaus-Familie blieb stehen. „Das ist aber ein schönes Mauseloch.“ Meinte Rolfi. Und die schwarze Spitzmaus-Mama sprach: „So liebe kleine Waldmaus, hier wohnst du also. Dann mach´s mal gut, Aufwiedersehen und bis bald. Ich hoffe, es hat dir Spaß gemacht mit uns schwimmen und tauchen zu gehen.“ „Oh ja, der Ausflug mit euch war sehr schön. Und nun kann ich auch ein wenig schwimmen und tauchen.“ Antwortete die kleine Waldmaus. „Aber mach´das nächste Mal nicht so einen Riesen-Bauchplatscher.“ Kicherte der kleine Fips. „Ist es noch sehr weit bis zu eurem Mauseloch?“ Fragte die kleine Waldmaus. „Noch ein Stück geradeaus, dann links über den breiten Waldweg und dann den kleinen Hügel dort vorne hinauf. Dann sind wir schon in unserem gemütlichen Mauseloch.“ Antwortete Clementina. „Kinder, wir müssen jetzt aber los, es wird bald dunkel sein.“ Ermahnte die schwarze Spitzmaus-Mama ihre 4 kleinen Spitzmaus-Kinder. „Stellt euch wieder alle hintereinander in einer Reihe auf und haltet euch mit dem Maul am Schwanz eures Vordermannes fest. Und los geht´s!“ „Komm uns doch mal in unserem Mauseloch besuchen kleine Waldmaus.“ Rief Mona noch, bevor sich die Spitzmaus-Karawane wieder in Bewegung setzte. „Das mache ich sehr gerne. Aufwiedersehen ihr lieben Spitzmäuse.“ Sprach die kleine Waldmaus und winkte den 5 Spitzmäusen noch einmal zum Abschied zu. Die schwarze Spitzmaus-Mama und ihre 4 kleinen Spitzmaus-Kinder summten noch leise das Lied von den 5 kleinen Spitzmäusen vor sich hin während sie sich auf den Heimweg in ihr Mauseloch machten. Die kleine Waldmaus lauschte noch eine ganze Weile, bis das Summen des Liedes nicht mehr zu hören war. Dann krabbelte sie müde und zufrieden ganz tief in ihr sicheres Mauseloch hinein. Dort holte sie sich noch ein paar leckere Haselnüsse aus ihrer Vorratskammer, kuschelte sich in ihr weiches Moos-Bett und knackte eine Haselnuß nach der anderen mit ihren scharfen Mäuse-Zähnchen. „Ob die 4 kleinen Spitzmaus-Kinder und die schwarze Spitzmaus-Mama auch so ein warmes Moos-Bett haben wie ich?“ Dachte die kleine Waldmaus noch, bevor sie einschlief. Sie träumte von ihrem aufregenden Tag am Bach, von ihrem Riesen-Bauchplatscher in den Bach, von der lustigen Spitzmaus-Familie und vom großen Fuchs mit seinen scharfen Zähnen.
Autor: AnnaEmilia