Ich weiß, dass es nicht so die übliche Art ist eine Geschichte so zu beginnen.
Aber ich denke man kann mich so am besten kennen lernen.
Also hier ein kurzer Steckbrief:
Name: Tina
Nachname: Schröder
Alter: 20
Hobbys: Musik und Modeln
Aussehen: Blond, blaue Augen, normale Figur
Ich höre ca. 3-mal die Woche wie schön doch mein Leben ist und warum ich es denn nicht erkennen kann. Da ich ja mit 20 schon in einem Haus mit meinem Freund und meinem Hund lebe. Und wegen diesem Satz könnte ich jedes Mal kotzen. Wie kann man es nicht verstehen, dass ich es derzeit einfach nicht schaffe mein Leben positiv zu sehen. Wie kann man es nicht verstehen, dass ich zuhause sitze und nicht einfach nur so tu als ob ich krank bin. Aber wir Menschen sind leider dumm. Wir versuchen nicht einmal zu verstehen oder vorher nachzudenken NEIN wir urteilen, über alles und jeden.
Es tut mir wirklich leid, dass ich hier meine ganze derzeitige Wut widerspiegeln muss, aber ehrlich gesagt hoffe ich, dass mich jemand versteht... damit ich mich nicht so alleine fühle. Ich war nicht immer so, ich habe gelacht und war immer unterwegs. Ich war ein purer Sonnenschein und die Leute haben mich angelächelt, weil ich den ganzen Tag gelacht habe. Aber naja eine Biene sieht immer die ganzen Blumen die sie umgeben aber eine Fliege nur den Dreck. Ich habe nie wirklich darüber nachgedacht warum ich eventuell so bin wie ich bin ich habe es einfach akzeptiert und gerade jetzt ärgert es mich, dass ich mein beschissenes Leben nicht einfach so weitergeführt habe so wie es war und einfach immer nach vorne geschaut habe.
Ich fang doch lieber mal ganz von vorne an.
Mein Leben begann eigentlich ganz einfach, wir lebten in einem kleinen Dorf und meine Nachbarn waren im gleichen Alter wie ich.
Wir haben fast jeden Tag zusammen verbracht und nur wenn die Sendung mit der Maus kam hatten Sie keine Zeit, weshalb ich bis heute kein wirklicher Fan davon bin, weil ich es echt blöd fand, dass sie es immer anschauen mussten.
Im Kindergarten habe ich noch mehr Freunde gefunden meine allerliebste Freundin war Sonja. Sie war einfach klasse, wir haben alles zusammen gemacht wir haben so viel gelacht und uns so viele Spiele ausgedacht. Sonja hat in einem noch kleineren Dorf als ich gelebt und wir sind immer bei einem Bach spielen gegangen. Ich bin so oft in diesen kleinen Bach reingefallen, dass ich dann natürlich eine Hose bei ihr deponieren musste. Manchmal hat das leider nicht gereicht. Sonja war immer schüchtern und da ich schon immer extrovertiert war hat sich das eigentlich gut ergänzt. Mit ihr hatte ich die schönste Kindheit die man sich vorstellen konnte.
Wir hatten sogar unseren eigenen Platz den wir als kleines Geheimlager nur für uns zwei umgebaut haben. Mit Blumen die alle vertrocknet sind und ganz viel Stroh. Sonjas Mama hat immer darauf geachtet das sie sich gut ernährt, deshalb gab es immer Rote Bete. Die ich gehasst habe. Allgemein konnte ich früher nicht viel essen, da mir schnell von Honig oder dem weißem vom Ei schlecht geworden ist. Später sind wir dann in verschiedene Schulen eingeschult worden. Ab dem Moment hatte ich dann nicht nur Sonja, sondern auch Angi und Niki, beide waren frisch hergezogen und Angi habe ich vom ersten Tag so gerngehabt. Mit Niki gab es anfangs Schwierigkeiten. Sie mochte mich nicht so, weil sie in Tobi verliebt war und er mich mochte. Kinder sind klasse. Wir haben dann öfters zu dritt gespielt Sonja war da eigentlich nie dabei. Pokémon, Animal Crossing oder unsere eigene Version von Avatar auf der Straße wobei ich mich auch toll fand, weil ich dachte ich kann Wasserbändigen aber es konnte jeder durch den Druck der Hand Wellen erzeugen. Die erste große Enttäuschung im meinem Leben. Nein Spaß ich hatte soweit immer Spaß und war immer Froh.
Ich kam dann in die Weiterführende Schule wobei es hier nicht so einfach war.
Ich wurde ab der 5. Klasse gemobbt habe dann die Klasse gewechselt und in der neuen wurde ich dann von jemand anderen fertiggemacht. Freunde kamen und gingen, ab und zu saß ich auch ganz alleine da, weil meine damals beste Freundin Valeria nicht gesagt hat, dass sie jetzt wo anders sitzt und isst. Ich habe viel geweint und hab immer mehr traurige Lieder gehört. Ich habe mich dann auch immer mehr ins Internet geflüchtet. Ich wurde aufgenommen in einer Welt in der man mich nicht sieht, sondern mich einfach so mag wie ich bin. Das hat mir so gefallen und so gutgetan. Ich habe die Schule gemeistert und danach ging eigentlich alles besser. Bis auf den einen Tag an dem ich auf dem 18. Geburtstag von einem Freund eingeladen wurde. Zwei meiner besten Freundinnen haben mich abgefüllt und haben mich dann im Abstellraum liegen lassen. Der kleine Bruder vom Geburtstagskind sollte dann auf mich aufpassen. Ich kann bis jetzt noch nicht verstehen wieso. Wieso sie nicht auf mich aufgepasst haben und wieso kein anderer da war. Sein kleiner Bruder hat mit zarten 14 Jahren mich überall angefasst wo es möglich war. Er war der erste der in meine Hose gefasst hat und der erste der mit mir gemacht hat was er will, weil ich so besoffen war und mich nicht mehr bewegen konnte. Ich habe die Augen geschlossen gehabt und hab nur noch ab und zu was gehört. Ich habe aber alles gespürt. Jemand fremdes hat dann meine Mutter angerufen. Sie hat mich nachhause gefahren und am nächsten Tag gab es natürlich eine Standpauke. Ich habe meinen Eltern alles erzählt. Und anstatt für mich da zu sein an einen der schlimmsten Tage meines Lebens hat mein Vater gesagt. Ich sei doch selber schuld an dem ganzen gewesen.
Ich saß in meinem Zimmer und wollte nicht mehr Leben. Ich wollte nicht mehr raus und ich habe mich so widerlich gefühlt. Als ob dein Körper nicht mehr deiner wäre. Als ob du nur noch weg willst um dem Gefühl zu entfliehen.
Ich war 17 als mir zum ersten Mal sowas passiert ist. Ich habe mit 17 auch begonnen das erste Mal weg zu gehen. Ich war danach jedes Mal so betrunken, dass ich einmal fast daran gestorben wäre. Weil ich in meinem Zimmer fast an meiner eigenen Kotze erstickt wäre. Ich war ja selber schuld, ich habe versucht mich hinter dem Alkohol zu verstecken. Aber es hat nie wirklich geklappt. Je öfter ich getrunken habe desto öfter habe ich geweint und desto öfter habe ich getrunken.
Bis ich dann mit meiner besten Freundin nur noch weggegangen bin. Meinem absoluten Lieblingsmenschen. Es ist mir nur irgendetwas schlechtes passiert, wenn sie nicht da war. Sie hat auf mich aufgepasst, auf mich Acht gegeben und mit ihr kann ich so sein wie ich bin. Ich liebe Sie über alles. Es ging Berg auf und ich war glücklich. Ich hatte Beziehungen, viele Dates und oft wurde mein Herz gebrochen aber öfter habe ich ihre Herzen gebrochen.
Kennt ihr Liebe auf den ersten Blick? Dieser Moment, wenn du jemanden zum ersten Mal siehst und du weißt du würdest gerne den Rest deines Lebens mit dieser Person verbringen. Ich kenne es und ich denke es ist Schwachsinn. Zumindest war es bei mir so.
Ich war auf einem Seminar und war bei der ersten Gruppenarbeit mit Michael zusammen. Michael war sehr attraktiv symphytisch und nett, jeder Mensch hat Fehler und seiner war unter anderem dass er Drogenprobleme hatte.
Wir haben uns während diesen paar Tagen immer mehr angefreundet und haben uns sehr gut verstanden. Als wir am dritten Abend dann alle zusammen getrunken haben und ich nach einer Flasche Wein gekifft habe konnte ich mich nicht mehr bewegen. Dumm von mir ich weiß. Ich habe aus meinen Fehler gelernt, aber die Bestrafung habe ich nicht verdient. Ich habe Hilfe gebraucht und Michael war da für mich. Er hat auf mich aufgepasst und hat mir gestanden, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Wie schön er mich doch findet und wie toll es ist, dass er jemanden wie mich kennen gelernt hat so besonders wie ich bin- BLA BLA BLA. Ich konnte nur zuhören und lag da. Einmal habe ich sogar einfach gekotzt. Und dieser Mensch hat es für nötig gehalten mich zu vergewaltigen. Wenn du gefangen in deinem Körper bist und dir sowas zum zweiten Mal passiert. Dann hast du ganz andere Gedanken als beim ersten Mal. Du gibst dir nämlich selbst die Schuld. Ich hätte es ja besser wissen müssen. Deshalb habe ich es niemanden gesagt. Außer Micheal er hat es natürlich jeden erzählen müssen. Ich wurde als Schlampe beschimpft und ausgelacht. Ich wurde gefragt wie viel ich verlange und ob man es eventuell beim nächsten Mal filmen darf. Es ist selbstverständlich, dass die paar Tage die ich noch dort war sich wie ein Gefängnis angefühlt haben. Und als ich dann Zuhause war hat er nicht aufgehört. Er hat bei mir in der Arbeit angerufen, er hatte jede Nummer herausgefunden. Überall hat er versucht mich zu kontaktieren.
Er hat einen neuen Instagram Account erstellt nur damit er mir schreiben kann. Weil er mich ja so liebt. Also nein, Liebe auf den ersten Blick ist keine schöne Sache und liebe auf den ersten Blick macht dich nur kaputt.
Denn trotzt all dem habe ich weitergemacht. Ich habe den ganzen Schmerz einfach runtergeschluckt und habe versucht weiter zu kämpfen.
Und dann kamst du.