Wer bin ich, ohne dich?
Was ich denke, was ich fühle
Wer bin ich, jetzt, wo du nicht mehr bei mir bist?
Was bleibt mir noch, wenn du fehlst?
Was nützt es, zu kämpfen, einen Sieg zu erringen, wenn das Herz aber leer und taub zurückbleibt?
Schwer schlucke ich die finsteren, trüben Gedanken fort, starre in die Dunkelheit.
Das Zimmer ist still, und ich bin es auch.
Waren wir Freunde? Kameraden?
Nein, … wir waren mehr als das.
Und doch warst du nur im Beisein anderer kühl, distanziert, … unnahbar, unerreichbar.
Es schien, als gäbe es niemanden, der deinem undurchdringlichen Panzer einen Kratzer beibringen konnte.
Niemanden, außer mir.
Du wusstest es, fühltest es.
Ich bleibe mit meinem Schmerz allein, versinke in den salzigen Tränen, die nicht versiegen wollen.
Es zerreißt mich.
Die Wut, die Trauer, das Vermissen.
Nicht einmal die schwere Decke, unter der ich Schutz vor dem Tag suche, hilft, mich zu verstecken.
Ein Teil von mir starb mit dir, flog mit dir fort, liegt mit dir begraben.
Verluste mögen zum Leben gehören, doch fair ist es nicht.
Ist es nie.
Es wird dauern.
Ein Jahr, vielleicht auch zwei?
Vielleicht ein ganzes Leben.
Mein Herz ist schwer, die Glieder klamm.
Zeit ist ein gütiges Miststück, die es nur ehrlich mit uns meint.
In meinem Kopf ist alles wirr, als ich verzweifelt versuche, mir selbst auszuweichen.
Ich bin miserabel in diesen Dingen.
Unwillkürlich entfährt mir ein schnaubender Laut.
Ich renne und verlaufe mich.
Die Orientierung fehlt mir.
Nirgendwo finde ich halt.
Es muss weitergehen, dessen bin ich mir bewusst.
Und doch sträubt sich alles in mir.
Mein Widerstand scheint wie eine unüberwindbare Mauer.
Ich kann nicht sagen, ob Tag für Tag ein Ziegel auf- oder abgetragen wird.
Ruhe und Leere sind mir die liebsten Begleiter.
Nichts sehne ich mir mehr herbei, als die Nacht.
Denn du bist mir ganz nah, wenn ich träume.