„Gott Edie, lass das arme Kind in Ruhe“, grummelte ein Mann und schleifte sich aus der Reihe, um in einen anderen Raum zu gehen.
„Pa, hat Recht. Du erwürgst sie noch mit deiner tödlichen Liebe“, stimmte ein schwarzhaariger, großgewachsener Mann zu und rollte die Augen, als er seine Mutter versuchte ein Stück ins Haus zu ziehen. Diese folgte der Lenkung, doch sie ließ die Rothaarige keine Sekunde los.
Mae schloss die Tür hinter den beiden und legte ihre Sachen ab, um durchzuatmen.
Gezwungener Weise löste sich Edie kurz von Sezuna, um ihr Gesicht in ihre Hände zu nehmen und Sezunas Tränen wegzuwischen.
„Schau dich an. Ich wusste immer, dass aus dir was wird. Bist du schon verheiratet? Hast du Kinder? Du musst mir alles erzählen!“, rief die Frau überglücklich, mit immer noch schriller Stimme und verweinten Augen aus. „Los komm rein! Ich hab schon alles vorbereitet für dich!“ Sie ging voran um in den Essbereich des Hauses zu gelangen und zog Sezuna mit sich. Sie fand ein wahres Festmahl vor. Ein langer Tisch vollgestellt mit jedem Gericht, das Sezuna je in diesem Haus zu sich genommen hatte.
„Sie hat bereits vor ein paar Tagen mit dem kochen angefangen, als sie erfuhr, dass du hier bist“, erwähnte ein Mann mit grauem Haar, der nun neben Sezuna zum Stehen kam und einen Arm um sie legte um sie begrüßend zu umarmen.
Sezuna strahlte bis über beide Ohren und hätte sich am liebsten auf das Essen gestürzt, wenn ihr nicht im selben Moment schwarz vor Augen geworden wäre.
Sie spürte, wie ihre Beine wegsackten und der Mann sie gerade noch rechtzeitig auffing, bevor sie den Boden küssen konnte.
Aufgeschreckt rannte Edie zu ihr und nahm sie aus den Armen ihres Vaters.
„Mae, unternimm was! Alles ist gut Mäuschen, Edie kümmert sich um dich! Mo, hol das Fläschchen mit der blauen Flüssigkeit aus dem Schlafzimmer!“
Mae rollte genervt die Augen über das Verhalten ihrer Mutter, die mal wieder alles überdramatisieren musste.
„Ich bin hier gerade schwer mit meinem Sessel beschäftigt!“, rief der Mann mürrisch zurück.
„Selbst schuld, wenn du sie solchem Stress aussetzt!“, maßregelte sie ihre Mutter und half Sezuna sich auf den nächstbesten Stuhl zu setzten. Sie goss ihr ein Glass Blut ein und reichte es Sezuna an den Mund, damit diese trinken konnte.
„Alles in Ordnung Mäuschen? Soll ich dich ins Bett bringen? Ich kann dir was vorlesen, wenn du möchtest“, fragte Edie und ging neben Sezuna in die Hocke, um ihre Hand zu halten.
Sezuna, die sich erst weigern wollte das Blut zu trinken, es aber dann doch trank, weil Mae es ihr bestimmt an die Lippen drückte, keuchte auf.
„Krank sein ist scheiße“, beschwerte sich Sezuna mürrisch. „Warum werden Vampire auf der Erde krank“, grummelte sie und versuchte ihren Kreislauf wieder zu normalisieren, indem sie tief durchatmete, doch es gelang ihr nicht sonderlich gut. Noch immer war alles verschwommen und die Welt schien sich zu drehen.
Sie hasste diesen Zustand.
Sie wollte etwas essen und das Zusammensein mit ihrer Familie genießen, doch das schien nicht zu gehen. Und sie konnte auch Edith nicht böse sein, weil diese wahrscheinlich gar nicht wusste, wie man mit jemanden umging, der krank war.
Vampire wurden ja nicht krank!
Mae schüttelte heftig den Kopf in der Hoffnung, dass Sezuna nicht weiter über die Erde reden würde, doch es war bereits zu spät.
Edie riss entsetzt ihre violetten Augen auf und zwang sich nach Luft zu schnappen.
„Du warst auf der Erde? Heißt das... mein Baby... ist auf der Erde?!“, rief sie aus und schien gleich in Ohnmacht zu fallen.
Seufzend schloss Mae die Augen und fluchte leise.
„Wieso sagt mir keiner, dass mein kleiner Schatz in den sicheren Tod rennt?!“, sie drehte sich abwechselnd zu den anderen Vampiren um, die alle ihren Blicken auswichen, außer Mae.
„Ich denke du hast deine Frage gerade selbst beantwortet“, gab die Schwarzhaarige genervt zurück, die nur zugut verstand, weshalb Kaden diese Information vor ihr verheimlicht hatte.
„Willst du dich lieber hinlegen? Ich kann dir was aufs Zimmer mitnehmen wenn du möchtest“, fragte diese nun leise an Sezuna gewandt.
Sezuna lehnte Maes freundliche Geste mit einem Kopfschütteln ab. Zuerst würde sie versuchen Edith zu beruhigen. Da sie nun sowieso schon wusste, dass Kaden auf der Erde war, konnte sie auch versuchen das ganze runter zu spielen. Immerhin war die Erde kein gefährlicher Ort.
Sezuna gab ein Schnauben von sich. „Kaden wird wohl kaum so dumm sein wie ich und sich draußen fünf Stunden in den strömenden, kalten Regen stellen, um Leute zu beobachten, die eigentlich schon tot sind“, erklärte die Rothaarige und hoffte damit Edith etwas zu beruhigen. „Außerdem ist die Erde überhaupt nicht gefährlich. Es sterben statistisch gesehen mehr Vampire an spontaner Entzündung, als durch einen Besuch auf der Erde.“
Der violette Blick der Frau richtete sich nun erschrocken auf Sezuna.
„Du hast dich fünf Stunden lang in den Regen gestellt?! Tote Beobachten?! Was zur Hölle ist das für ein Ort, wo der Älteste Rat meinen Engel hinschickt! Na warte, die werden morgen einen Besuch bekommen, der ihnen eine Lehre sein wird!“, predigte die Blonde mit erhobenem Finger und lief aufgebracht auf und ab.
Der Mann namens Mo kam in den Raum und drückte seine Frau auf einen Stuhl am Esstisch.
„Du wirst nichts dergleichen tun. Sei lieber froh, dass er einer der wenigen Idioten ist die sich hier so selten wie möglich blicken lassen“, sagte der Mann mit müden Augen und setzte sich neben sie.
Sezuna erinnerte sich daran, dass er sowohl seine Kinder als auch seinen Bruder oft als Idioten bezeichnete. Komischerweise hatte diese Bezeichnung einen liebevollen Unterton und galt schon eher als eine anders ausgedrücktes 'Ich liebe dich'.
Der Mann mit den hellbraunen Haaren den Sezuna als Kadens jüngeren Bruder Ruvik wiedererkannte setzte sich zu Sezunas linken und griff nach einem Brötchen auf dem Tisch.
„Warte ab bis ich meinen Abschluss hab“, erklärte der Mann sehnsüchtig, bevor ihm seine Mutter auf die Finger schlug.
„Keiner von euch wird jemals einen staatlichen Beruf machen! Es ist schon schlimm genug, dass Kaden hier so gut wie gar nicht mehr anwesend ist“, schniefte Edie traurig und schien wieder den Tränen nah zu sein. Nach und nach setzte sich die Familie und Sezuna bemerkte dass ein freier gedeckter Platz noch da war.
Ihr Blick ruhte einige Sekunden auf dem Platz, eher er leer wurde, als sie zurück an die Regennacht dachte und an den wirklichen Grund, warum sie so lange im Regen gesessen hatte.
In ihren Ohren rauschte es und es war, als würde sie den Regen erneut hören.
Sie musste sich fest auf die Zunge beißen, um ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen und nicht in Tränen auszubrechen.
Warum hatte dieser Idiot das getan?
„Ein Ort an dem Vampire krank werden... und du willst deinen Sohn einfach dalassen?“, fragte Edie für die das Thema wohl noch nicht gegessen war.
„Mein Gott, er arbeitet doch nur Häschen, er ist nicht tot“, gab der Mann mit dem grauen Haaren zurück, der auch als Edies Vater bekannt war.
Mae bemerkte Sezunas Blick auf den gedeckten Platz der früher Kaden gehört hatte und rollte die Augen.
„Ma deckt immer für ihn mit. Du kennst sie ja. Sobald jemand das Haus verlässt tut sie so als würde derjenige nie wieder zurückkehren“, flüsterte die Schwarzhaarige seufzend und schüttelte den Kopf und kreist ihren Finger gegen ihre Schläfe um Sezuna zu symbolisieren, dass ihre Mutter verrückt war.
Die blonde Frau seufzte angestrengt und griff über Ruvik hinweg nach Sezunas Teller um ihr einen Mamutberg an Nahrung aufzutragen.
„Also gut erzähl mal Mäuschen, was gibt‘s Neues? Es ist so viel Zeit vergangen. Du hast bestimmt viel erlebt. Gibt es denn schon einen Mann in deinem Leben?“, fragte sie neugierig und stellte Sezunas überfüllten Teller vor ihr ab. Auch wenn die Rothaarige ihre Führsorge zu schätzen wusste, so erinnerte sie sich dennoch, dass diese gerne in hohen Dosen verabreicht wurde.
Etwas was Kaden im Überfluss besaß, bei ihr aber Mangelware war. Vermutlich fühlte sie sich aus diesem Grund bei Kadens Familie so wohl. Sie gaben ihr das was ihre Familie ihr nie geben konnte oder wollte.
„Kurz nach meinem Abschluss hat sich meine Familie entschieden umzuziehen, daher war ich lange nicht in der Lage euch zu besuchen“, erklärte die Rothaarige und begann nebenbei zu essen. Sie wusste Edith würde sie darauf hinweisen, wenn sie es nicht tat. Außerdem hatte sie Hunger.
„Hm lecker“, entwich ihr zwischen zwei Bissen und sie genoss für einen Moment das wunderbar zubereitete Fleisch.
„Dann bin ich zum Ältesten Rat gekommen und habe viel gesehen. Ich bin mindestens durch das ganze Vampirreich gereist und war sogar eine Zeit lang bei den Werwölfen. Und Nixen habe ich auch kennen gelernt“, begann die Rothaarige zu erzählen, während sie den Berg an Essen verputzte.
Als sie jedoch einen Tortellini bemerkte, musste sie heftig schlucken, und wurde blass. Sie kämpfte damit das Essen in ihrem Magen zu behalten, während ihr Gehirn damit kämpfte die Erinnerungen an dieses Essen zu verdrängen.
Mae schielte kurz zu Sezuna, die ihr Zögern bemerkt hatte, ging jedoch nicht darauf ein.
„Ihr seid also umgezogen?“, fragte der Schwarzhaarige, der Sezuna gegenüber saß, sichtlich unbegeistert und tauschte einen Blick mit Ruvik, der neben der Rothaarigen saß, aus.
„Das hört sich unglaublich gefährlich an Schatz. Wieso machst du nicht etwas Ruhigeres. Als ich in deinem Alter war-“, begann Edie und schnitt Ruviks Fleisch in kleine Stücke worauf dieser genervt die Augen rollte.
„Ma, ich bin alt genug um selbst essen zu können. Und hör auf Sezuna mit deinen langweiligen Geschichten zu nerven“, beschwerte sich dieser nun und schob seine Mutter auf ihren eigenen Stuhl.
Sezuna war froh über den Themenwechsel und lächelte.
„Oh, für mich ist es wesentlich ungefährlicher, als zuhause bei meinem Vater zu bleiben“, erklärte sie und nahm sich statt den Tortellini einfach eine Scheibe Fleisch. „Außerdem habe ich viel gesehen und erlebt. Ich würde dieses Leben nur ungern eintauschen.“
Während Edith weiter darüber philosophierte, dass eine Familie zu gründen eine weitaus wichtigere Priorität war als Karriere zu machen, herrschte unter den anderen anwesenden eine merkwürdige Stille. Selbst der Vater, der emotional relativ eingeschränkt war, schien eine unausgesprochene Frage im Raum zu wissen, worauf alle brannten eine Antwort auf diese zu bekommen.
„- und weißt du wenn du Kinder hast, dann wird dir das alles nicht mehr wichtig sein. Als ich früher noch gearbeitet habe, habe ich auch nur darauf gewartet bis ich endlich Moore kennengelernt habe“, mit diesen Worten legte Edith eine Hand auf die ihres Mannes und aß letztlich doch weiter.
Eine Weile war es still und nur das Klappern des Geschirrs war zu hören bis Sezuna einen Blick auf sich spürte. Verwundert hob sie den Blick und merkte das Roar, der ihr gegenüber saß sie auffordernd ansah, jedoch nichts sagte.
Sezuna ging auch nicht weiter darauf ein. Wenn Kaden ihnen nichts gesagt hatte, dann würde sie sich dazu auch nicht äußern. Denn sie konnte an den Blicken erkennen, welche Fragen ihnen auf der Zunge brannten.
Doch sie würde nichts sagen. Zwang sich dazu ihr Essen zu essen und hoffte, dass es Edith irgendwie schaffte die Konversation zu einem weniger schlammigen Thema zu lenken.
„Es ist schon spät. Ich denke Sezuna sollte sich ein wenig hinlegen“, setzte Mae nach mehreren Minuten an und legte ihr Besteck zur Seite.
„Natürlich. Ich hab Kadens Zimmer für dich vorbereitet du kannst dich also gleich hinlegen, Kleines. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag“, wandte sich Edith zu Sezuna mit einem warmen Lächeln und begann den Tisch abzuräumen.
Mae bat der Rothaarigen eine helfende Hand an, während Edie ihre restlichen Kinder dazu verdonnerte beim Aufräumen zu helfen.
Sezuna griff zögernd danach, auch wenn sie lieber gewartet hätte, bis die anderen gegangen waren, denn sie fühlte sich noch immer reichlich mies.
Sie wusste auch nicht, ob ihre Beine sie tragen würden. Ihr Blick verschwamm immer wieder, aber sie schaffte es schließlich ruhig zu stehen, ohne dass es aussah, als würde sie gleich zusammenbrechen. Nur Mae musste den Druck an ihrer Hand spüren, an der sich Sezuna verzweifelt festkrallte.
Die Schwarzhaarige zögerte kurz und überlegte, ob sie Sezuna anbieten sollte sie zu tragen, doch sie schlug sich den Gedanken gleich wieder aus dem Kopf, da sie bereits davon ausging, dass Sezuna ablehnen würde.
Langsam machten sich die beiden auf den Weg in das obere Stockwerk über verwinkelte Treppen und vollgestellte Gänge. Sezuna erinnerte sich noch genau an das abenteuerliche Bauwerk, das ein Paradies für Kinder war. Mit versteckten Räumen und verschiedenen Geheimfächern zwischen den verschiedenen Zimmern. Vorsichtig öffnete Mae eine Glastür, die auf eine kleine Hängebrücke führte, an deren Ende letztlich Kadens altes Zimmer lag, das von einem Baumhaus zum tatsächlichen Zimmer umfunktioniert wurde. Von hieraus konnte Sezuna perfekt über den großen Hintergangen und den See blicken, an dem sie so viele Erinnerungen mit Kaden gesammelt hatte, dass es schon wehtat ihn zu sehen.
„Wenn du möchtest kannst du auch bei mir im Zimmer schlafen“, bot Mae zögernd an, bevor sie die Brücke betraten auf der Kaden früher noch gerne waghalsig rum gesprungen war.
Sie spürte, wie Sezuna von ihrer Höhenangst gepackt wurde, doch wie immer unterdrückte sie diese. Das hatte sie auch schon früher getan. Um zu Kaden zu gelangen war ihr selbst eine Hängebrücke kein Hindernis, was Mae immer wieder anerkennend lächeln ließ.
Heute jedoch nicht. Sie sah Sezunas Blick, der eine Spur zu lange leer auf dem Baumhaus lag.
„Nein. Nein, danke. Ich denke…“, begann Sezuna, wusste aber selbst nicht, was sie sagen sollte.
„Schon okay“, versuchte Mae ihr die Entscheidung der richtigen Worte abzunehmen. „Ich helf dir noch rüber. Wenn du möchtest kann ich auch noch eine Weile bei dir bleiben“, sagte diese und tat mit Sezuna den ersten Schritt in die Wankelmütigkeit. Sezuna schluckte zitternd und krallte sich in das Geländer fest.
Nur langsam schafften sie es die Brücke zu überqueren und als Sezuna mit Mae Kadens Zimmer betrat, musste Mae nicht über Kadens Fähigkeiten verfügen. Sie spürte den Schock und die Trauer, die von Sezuna ausging, auch so.
Das Zimmer war wie immer. Mit einer Ausnahme.
Die Bilder der zwei, die bisher immer die Wände verziert hatten, waren alle weg.
Die Geschenke, die sie sich gegenseitig gemacht hatten, waren ebenfalls nicht zu finden.
„Er hat mich also tatsächlich aufgegeben“, sagte sie leise und Mae war sich nicht ganz sicher, ob sie die Worte wirklich verstanden hatte.
Mae richtete sich zu Sezuna und behielt den Türgriff in ihrer linken Hand.
„Wenn du was brauchst oder etwas sein sollte kannst du die Glocke benutzen“, die Schwarzhaarige stellte eine kleine magische Glocke hin die als Art Weckruf diente. „Ich komme dann und seh nach dir.“
Mit einem Lächeln setzte diese dazu an Sezuna im Zimmer alleine zu lassen, zögerte jedoch kurz, bevor sie sich nochmal ihr zuwandte.
„Sollte dir langweilig werden... in dem alten Vogelnest vor Kadens Fenster die ihr immer gefüttert habt versteckt er gerne mal so einiges“, mit diesen Worten schloss sie die Tür hinter sich und überließ Sezuna sich selbst.
Sezuna nickte und wartete, bis Mae das Zimmer verlassen hatte, ehe sie sich erschöpft aufs Bett fallen ließ.
Sie hatte heute nicht mehr die Kraft dazu, Kadens Zimmer zu durchsuchen, oder zum Vogelnest zu krabbeln. Da hatte sie viel zu viel Angst, dass sie den Halt verlor und runter fiel.
Vielleicht in den nächsten Tagen.
Sie würde ja noch eine Weile hier sein.
Seufzend lehnte sie sich zurück und blickte an die Decke.
Kadens altes Zimmer. So vertraut und doch so fremd.
Eigentlich hatte sie gehofft, dass sie Kadens Geruch wahrnehmen würde, doch natürlich war dieser nicht mehr hier.
Der Blonde musste schon lange nicht mehr hier geschlafen haben.
Sezuna seufzte und holte aus ihrer Tasche das silberne Blatt heraus, das sie immer bei sich trug.
Ihre dunklen Finger fuhren über das Metall und sie drehte es zwischen den Fingern umher.
Hatte er sie wirklich aus seinem Leben verbannt?
Sezuna konnte noch immer nicht glauben, dass Kaden ihr die Freundschaft einfach so gekündigt hatte. Das ging nicht in ihren Kopf. Das war unlogisch. Etwas, was sie überhaupt nicht mit Kaden in Verbindung bringen konnte.
Ihr kamen erneut die Tränen und sie schluckte schwer.
Dann drückte sie den Anhänger an ihr Herz und versuchte einzuschlafen. Sie brauchte Ruhe, damit ihr Kopf wieder klarer wurde.