Die Sterne funkelten am Firmament, während die kalte Nacht sich über das Land zog und selbst die Tiere sich zur Nachtruhe betteten.
Die Wälder und das riesige Labyrinth, das sich um das Schloss der Erdmagie legte, lagen still da und nur ein leichter Wind bewegte die Blätter.
In einer der Hecken raschelte es und dann schob sich eine schwarze Gestalt aus dem Grau-Grün der Pflanze.
Eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und darauf bedacht so wenig wie möglich aufzufallen.
Der Mond warf diffuse Schatten in das Labyrinth, mit welchen die Gestalt beinahe perfekt verschmelzen konnte. Er würde sich hier mit ihr treffen. Bald schon. Nicht mehr lange. Bereits jetzt war die Vorfreude ein Kribbeln auf seiner Haut. Er hatte es immer, wenn er sich mit ihr traf. Trotz der Kühle der Nacht, hatte er heiße Wangen. Wieso war es bloß so aufregend mit ihr? Wobei diese Frage schon längst nicht mehr zählte. Wichtiger war das Gefühl. Es waren nur noch Minuten.
Etwas raschelte und der junge Mann, der unter dem Kapuzenmantel versteckt war, fuhr herum. Seine Augen weiteten sich, als er die Ranken sah, die aus den Hecken schossen und ihn kurz darauf fesselten und gegen eine der Staturen drückten. Als er etwas sagen wollte, wurde sein Mund ebenfalls mit einer solchen Ranke verschlossen.
Sein Herz klopfte heftig in seiner Brust. War er entdeckt wurden? Hatten die Erdmagier ihn als Magier der Dunkelheit erkannt? Es war verboten, dass sich Magier eines unterschiedlichen Elements ohne Aufsicht trafen, oder sogar befreundet waren. Es gab strenge Regeln, die keiner so recht verstand. Doch die Strafen für deren Missachtung waren hoch.
Der Mann schluckte, als er plötzlich eine Gestalt aus den Schatten treten sah.
Sie trug einen dunkelgrünen Umhang, der ebenfalls eine Kapuze aufwies, die ihr bis ins Gesicht ging. Doch an seinem Gang konnte er sie erkennen. Sein Herz klopfte weiter, doch nicht mehr aus Angst, sondern aus Vorfreude. Sie war gekommen und hatte ihn nicht vergessen.
Sein Atem beschleunigte sich vor Aufregung, wobei er sehr darum bemüht war, sich nicht allzu beeindruckt zu zeigen. Dennoch konnte er es nicht vermeiden, dass ihm ein kehliger Laut entfuhr. Daraufhin ließ die Ranke ein wenig locker, so dass er reden konnte.
„Erweist mir Mylady nun doch die Ehre ihre Gesellschaft genießen zu dürfen?“, fragte der Mann und leckte sich dabei alles andere als zurückhaltend über die Lippen.
Eine der Ranken umspielte sanft seinen Schritt, während die junge Frau ihre Kapuze vom Kopf gleiten ließ. „Hat sich hier etwa ein kleines Mäuschen in diese Gärten verirrt? Ein Mäuschen, das nicht weiß, dass hier gefräßigen Wesen lauert?“ Während sie ihre Frage stellte, war sie noch ein gutes Stück näher gekommen und ihre weißen Zähne blitzten aus ihrem grinsenden Mund hervor. „Pieps...“, machte der junge Mann nur und verzog seinen Mund zu spielerischen Lächeln.
Die Frau spitzte ein wenig die Lippen und tätschelte seine Wange. „Braver Junge“, sagte sie sanft und strich mit einem Finger, der einen recht scharfen Fingernagel aufwies, über seine Lippen.
Sie wusste wie gefährlich es war, dass sie hier war. Wenn jemand sie entdeckte würde das schwere Folgen haben. Eine Elementare aus dem Haus der Erde hatte sich nicht mit einem Elementar aus dem Haus der Dunkelheit einzulassen.
Doch für diese Nacht sollte ihr das reichlich gleich sein. Wen interessierten schon Häuser, Stammbäume, Regeln und der ganze Mist? Im Moment wollte sie nur eines und das war Spaß haben. Und dieser kleine Schattenjäger hier würde ihr dabei sicher gute Dienste erweisen, wie auch schon zuvor.
„Ich kann auch böse sein“, kam es in einem gefährlichen Grinsen von dem jungen Mann, während er sie keine Sekunde aus den Augen ließ.
„Nicht heute Nacht“, erwiderte die Erdmagiern und ließ ihre Ranken sich fester um ihn wickeln. „Heute Nacht gehörst du mir allein.“ Hinter ihr wuchsen zwei weitere Ranken, die sanft an ihrer Wange entlang glitten, nur um weiter zu ihrer Oberweite zu schlängeln. Die Ranken formten sich um ihre Brust und sie legte ihren Kopf etwas schief. Die Wirkung, die sie auf ihren Liebhaber hatte blieb nicht aus. Eine deutliche Beule hatte sich bereits in seiner Hose gebildet. Doch solange er fest angebunden war, solange war er ihr ausgeliefert. Gierig war sein Blick, als er sah, wie weitere Ranken sich um ihren üppigen Körper wickelten. Stellen vereinnahmten, die ihm gehören sollten. Langsam griff sie an ihre Brosche und löste den Verschluss. Ihr Mantel glitt von ihren Schultern und gab den Blick auf ihre weiße Bluse frei. Ihr Geliebter konnte die Konturen ihrer festen Rundungen darunter erkennen und wurde immer unruhiger. „Warum quälst du mich so?“
„Weil mir danach ist?“, fragte sie fast schon unschuldig und legte ein wenig den Kopf schief, während ihre tiefgrünen Augen ihn von oben bis unten musterten.
Ja so hatte sie es gern. Wenn sie ihr ausgeliefert waren, machte es am meisten Spaß. Dann konnte sie spielen.
In ihrem Haus war sie leider schon zu bekannt und niemand wollte mit ihr spielen. Das war schade, aber jetzt hatte sie ja ein neues Spielzeug. Eines, das sie länger behalten würde, weil es viel mehr Spaß machte. Dieser Kick des Verbotenen, der diese Nacht würzte war eben so unterhaltsam, wie der Mann vor ihr.
In ihr breitete sich ein angenehmes Kribbeln aus, bei dem Gedanken jeden Augenblick erwischt werden zu können und noch dazu kam der Gedanke dieser dunklen Versuchung nicht widerstehen zu können.
Die Erdmagierin zog die Schultern zurück, um die Hände auf dem Rücken zu verschränken und schob ihre Brüste nach vorne, während sie sanft ihre Oberkörper unschuldig hin und her wog. „Die viel wichtigere Frage ist doch: Wie sehr du es eigentlich willst“, fügte sie hinzu und biss sich dabei auf die Unterlippe.
Er antwortete nicht mit Worten, stattdessen zuckte seine Hüfte vor und zurück. Sein Gemächt an seiner Unterhose reibend, um etwas den Druck abzubauen. Was den gegenteiligen Effekt hatte. „Ach je. Deine armen Bälle müssen ja schon furchtbar angeschwollen sein. Soll ich dir helfen?“, fragte sie ihn mit heiserer Stimme und er fühlte sich wie eine Fliege im Netz. Doch war die Spinne noch längst nicht bereit sich an ihm gütlich zu tun. Nicht, wenn sie noch so viel mehr zeigen und necken wollte. Aus der Ranke, welche noch immer auf seinem Gemächt ruhte, wuchsen kleine, zarte, runde Knospen. Das Gewächs rieb an seinem Schritt hoch und runter und bald schon war sein Gesicht eine verzerrte Maske aus unbändiger Lust. Genauso wollte sie ihn sehen. Eine zweite Ranke gesellte sich dazu und gemeinsam befreiten sie den Schattenjäger von seinen lästigen Beinkleidern. Flüssiges Kristall glitzerte im Mondlicht auf seiner Spitze, als sein Penis endlich heraus sprang. Kleine klare Tropfen landeten auf ihrer Bluse und in ihrem Gesicht. Sie wischte sich die Flüssigkeit mit der Spitze ihres Zeigefingers von der Wange und nahm sie zärtlich in ihren Mund, um seine Essenz zu kosten. Genüsslich saugte sie an ihrer Fingerspitze, während die knospenbesetzte Ranke seinen Schwanz umschlang und gemeinsam mit ihren Fingersaugen in einen pumpen Rhythmus überging.
Vorfreudig leckte sie sich über die Lippen, ehe ihre Ranken plötzlich einfach so aufhörten.
Ein leichtes Wimmern war zu hören und die junge Frau lachte herzhaft, ehe sie die letzte Distanz überwand, die sie voneinander trennten.
Ihr Körper drückte sich gegen seinen und ihre Brüste rieben über die warme Haut seines Oberkörpers, während sie an seinen Lippen knabberte, statt ihn richtig zu küssen.
Erneut streckte er seine Hüfte nach vorn. Dieses Mal, um sich an sie drücken zu können, doch sie entzog sich ihm mit einem leisen Lachen wieder. Es klang schon ein wenig rau vor Lust und ihr Blick war fesselnd, wie ihre Ranken.
Es war schon interessant. Die Leute der Dunkelheit hatten eher den Ruf düster und abweisend zu sein, doch wenn man ihre richtigen Knöpfe drückte, wurden sie alle zu einem kleinen sexhungrigen Wirrwarr aus Stöhnen, Lust und dem Drang sich endlich zu Luft zu machen. Die wartende Ranke kam in Wallung und schlängelte sich nach oben zu seinem Mund. Sie strich sich über ihre Brust, während spielerische Bosheit in ihren Augen aufblitzte. „Du solltest ebenfalls in den Genuss deines... Nektars kommen. Alles nur für mich, wäre doch eine echte Verschwendung.“
Sie wollte ihr Vorhaben gerade ausführen, als zwischen ihnen eine Wand aus Dunkelheit erschien und ihre Ranke daran abprallte.
Ein leises Knurren kam aus ihrer Kehle, da sie davon ausging, dass ihr Geliebter diese erschaffen hatte, doch als sie in dessen schockgeweiteten Augen blickte, weiteten sich ihre ebenfalls. Doch sie rechnete nicht dem der Wucht, die sie plötzlich zurück und zu Boden schleuderte.
Die Ranken welche den Mann bisher noch gefesselt hatten, ließen plötzlich locker, als die Erdmagierin zu Boden prallte und sich mit einem schmerzverzerrten Murmeln den Schädel rieb.
Der rege Herzschlag des Schattenmagiers verwandelte sich von einem lustvollen Pochen in ein panisches Rasen. Er riss seine Arme aus den Pflanzen heraus und machte sich so schnell wie möglich daran, sich wieder anzukleiden.
Doch schon als er fertig war, wurde er erneut gefesselt, diesmal steckte jedoch keinerlei Lust darin. Schon kam seine Gespielin heran, ebenfalls fest verschnürt, wie ein Weihnachtspaket. „Mir scheint als hätten sich zwei kleine Mäuse hierher verirrt. Um deine Metapher zu verwenden“, kam es aus der Dunkelheit. Zwei Lehrkräfte kamen aus den Schatten. Die Meisterin der Dunkelheit, eingehüllt in dunkle Gewänder, hob ihre Hand und schwarzer Rauch wallte auf. Just in dem Moment, als der junge Schattenjäger sich verteidigen wollte, wurde sein gesamter Unterkiefer von der Finsternis fest im Griff gehalten. „Schweig, du Narr. Du kannst froh sein, dass ich dir deinen Kiefer nicht abreiße.“ Ihre Stimme glich einer finsteren mondlosen Nacht, als sie ihren kalten Blick über ihren ungehorsamen Schüler streifen ließ. Der Meister der Erde wiederum hatte seine Schülerin ebenfalls verstummen lassen und gemeinsam baumelten sie vor den Lehrkräften.
Beide Lehrkräfte widmeten sich gegenseitig keinen einzigen Blick, als sie sich voneinander abwandten und dann mit den Schülern im Schlepptau zu ihren Gebäuden liefen.
Es war klar, was dieses Vergehen für eine Strafe mit sich ziehen würde. Der Rauswurf aus der Schule und damit die Erklärung zu Vogelfreien und Gejagten.
Keine Zugehörigkeit, weder in den Elementarreichen, noch in der Familie. Hier herrschte weder Lust, Liebe noch Zuneigung zwischen den Elementen.