https://www.deviantart.com/ifritnox/art/677694088
An ihrem fünften Abend als Gefangene der Kinder der Sonne wurden ihnen die Fesseln abgenommen.
Terziel war mehr als dankbar dafür, die Flügel endlich strecken zu können. Seine Muskeln waren steif von der langen Zeit in der gleichen Position. Die Kälte so weit nördlich von seiner Heimat tat ihr übriges. Er ordnete die weißen Federn und fing dabei einen Blick von Caryellê auf.
Die Elfe stand ein paar Schritte entfernt und rieb sich die Handgelenke. Ihr Blick war, obwohl immer noch selbstbewusst, fragend. Terziel hatte mit seiner Anführerin nicht besonders viel Zeit verbracht – von den letzten fünf Tagen einmal abgesehen – verstand ihre wortlose Frage aber. Und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Es gab keine Möglichkeit, zu fliehen. Die Kinder der Sonne behielten sie wachsam im Auge. Eine falsche Bewegung würde vermutlich dazu führen, dass man sie alle niederschlug. Terziel spannte die Flügel betont langsam auf und streckte die Muskeln darin. Caryellê hatte seine schweigende Antwort verstanden und begann mit ein paar Dehnübungen. Vornüber und zur Seite berührte sie mit den Fingern den Boden, dann ging sie spielerisch leicht in einen Spagat. Sie war unglaublich beweglich, und die Gefangenschaft hatte ihr nicht geschadet. Stella Cantici, das schneeweiße Einhorn, trabte eine Weile um sie herum und schüttelte die Mähne glücklich.
Terziel machte es Sorgen, wie sehr er sich über die Pause freute. Vermutlich war es ein Trick der verdorbenen Wesen von der Schattenseite, um die Sympathie ihrer Gefangenen zu erlangen. Abarax, der Nachtmahr, stand so nah, dass er Terziel jederzeit greifen und festhalten könnte. Den Engel schüttelte es bei dem Gedanken. Wie viel Blut mochte an der grauen, großporigen Hand des Alptraums kleben? An dieser Haut, die wie Granit aussah, dunkelgrau, mit winzigen, helleren Punkten. Wie durfte so ein Wesen überhaupt das Land des Sonnenreiches mit seinen Schritten besudeln?
Nach einer halben Stunde wurden sie wieder gefesselt und der Vampir kontrollierte mit leichenkalten Händen, wie eng ihre Fesseln waren.
Sie gingen weiter. Cary hatte sich inzwischen von der Verletzung am Knöchel soweit erholt, dass sie längere Strecken zu Fuß gehen konnte. Wenn sie zu humpeln begann und zurückfiel, ließ Iljan sie auf Stellas Rücken setzen.
Terziel ließ sich nicht von dem freundlichen Verhalten der Monster täuschen. Iljan Taidoni wollte sich als gerecht darstellen, als weiser, weichherziger Anführer. Aber Terziel konnte den Durst in seinen roten Augen sehen, diese Gier, die dem Wahnsinn immer näher kam. Er entdeckte die wölfischen Instinkte hinter der fröhlichen Maske von Jackie, sah die Schatten, die über die Haut von Abarax krochen. Terziel wusste auch, dass die dunklen Magier ihre Macht mit Blutopfern und verderbtem Zauber gewannen, wusste, dass die verführerische Ausstrahlung des Inkubus Najaxis nur ein Trick war, um leichtgläubige Opfer in den Tod zu locken. Er wusste, dass das Wesen eines Drachen der dunklen Seite von Gier und Hass erfüllt war.
Egal, was ihnen die Kinder der Sonne vorspielten, sie waren Monster, geboren und geschaffen, um die Wesen des Lichts vom rechten Weg abzubringen, zu täuschen, zu töten und zu zerstören. Sie mochten Reue vorspielen, den Willen zur Besserung, aber Terziel glaubte nicht, dass es noch einen Rückweg gab. Die Kinder der Sonne waren gefangene ihrer verdorbenen Bedürfnisse, dem Durst nach Blut oder dem Wahnsinn eines Wolfes. Ein Leben war kostbar, und jedes dieser Wesen hatte Unzählige genommen. Diese Schuld konnte man nicht vergeben.
Jackie taten die Füße weh. Als Iljan sie endlich anhalten ließ und befahl, das Lager aufzuschlagen, konnte sie sich ein erleichtertes Aufatmen nicht verkneifen.
Seit Wochen waren sie unterwegs, erst durch ihre Heimat, das Land der Finsternis, wo sie ihre Mission verheimlichen mussten, jetzt durch das Reich der Sonne, für dessen Bewohner sie Monster und gefährliche Spione waren.
Sie half Iljan, das Zelt des Vampirs aufzubauen. Najaxis nahm ihre Vorräte von Askooks Rücken, Merkanto schichtete Feuerholz auf und ließ es von dem roten Drachen entzünden. Abarax fesselte die vier Gefangenen.
Während Iljan Fleisch über dem Feuer röstete, rollte sich Askook zusammen, legte den mehrfach gehörnten Kopf auf den zusammengerollten Stachelschwanz und zog die Flügel über den Leib. Schon bald dröhnte sein Schnarchen über die Lichtung, wo alle anderen noch mit dem Aufbau beschäftigt waren.
Jackie nahm die große Glasflasche mit, um sie aufzufüllen. Das Gefäß stammte aus Gudruns Vorrat und fasste an die zwanzig Liter. Sie war dazu gedacht, Tränke zu transportieren und steckte in einem grobmaschigen Netz aus dicken, rauen Seilen, das es ermöglichte, die Flasche wie einen Rucksack zu tragen.
Schon leer war die riesige Flasche schwer. Jackie schwankte zum Bach, dem sie schon die letzten fünf Tage gefolgt waren. Sie füllte die Flasche mit dem klaren Wasser und hing sich die Flasche dann an dem Netz aus rauen Seilen über die Schulter. Als sie keuchend zurück kam, brutzelte das Fleisch bereits. Sie ließ die Flasche mit einem hörbaren Aufprall auf den Boden fallen und wischte sich Schweiß und einige Haare aus der Stirn.
Sie stützte die Hände in den Rücken und streckte sich, bis ihre Wirbelsäule knackte.
»Du sollst das lassen!«, rief Iljan spielerisch streng. Jackie blickte ihn unschuldig an. »Wieso?«
»Weil das schrecklich ist«, meinte Iljan.
Jackie ließ sich nach vorne kippen und beugte den Rücken. Auch diesmal knackte die Wirbelsäule.
»Jackie!«, rief Iljan.
»Ich kann nichts dagegen tun!«, rief sie ihm in Erinnerung. Durch die häufigen Verwandlungen waren ihre Knochen und Gelenke einer ständigen Veränderung unterworfen. Die Gelenke griffen nicht immer richtig ineinander. Deswegen konnte Jackie mit so gut wie jedem Körperteil knacken.
»Wenn du dir wieder was auskugelst, lasse ich Naja das reparieren!«, drohte Iljan.
Jackie richtete sich auf und verzog das Gesicht. Bisher hatte sie sich nur sieben Mal etwas ausgerenkt, meist, weil sie sich nicht richtig zurückverwandelt hatte. Die Schmerzen waren trotzdem keine angenehme Erinnerung. Sie ließ sich im Schneidersitz an das Feuer fallen.
»Wie weit ist das Essen? Ich könnte einen ganzen Hirsch essen!«
»Dein Hirsch ist gleich fertig«, sagte Iljan und wendete einen der dünnen Fleischstreifen im Feuer mit bloßen Händen.
Mit einem Mal kehrte Stille auf dem kleinen Lagerplatz ein. Jackie sah alarmiert auf, bevor sie merkte, dass nur Askooks Schnarchen verstummt war. Der Drache hob den Kopf von Schwanz und Tatzen und schnüffelte.
Die Restlichen tauschten belustigte Blicke.
Das aufgewärmte Trockenfleisch machte Jackie nur hungriger. Askook kaute mit einem derart unzufriedenen Gesichtsausdruck auf seiner Portion, dass es ihm offensichtlich genauso erging. Doch sie mussten mit ihren Vorräten haushalten. Jackie schluckte den letzten Rest herunter und griff nach der Schale, in der sie ein Gemisch aus verschiedenen Pflanzen aufgewärmt hatten. Jackie füllte die Mischung aus Brei und Salat in drei Schalen und trug diese zu den Gefangenen. Caryellê, Terziel und Gudrun erhielten jeder eine Schale, das Einhorn graste bereits seit einer ganzen Weile.
»Schmeckt besser, als es aussieht«, erklärte Jackie den drei skeptischen Gesichtern.
Gudrun schnüffelte an ihrer Schale. »Nun gut, es wäre Iljan nicht zuzutrauen, dass er uns jetzt vergiftet. So verrückt geht nicht mal er vor.«
»Halt die Klappe«, knurrte Jackie. »Gerade du solltest den Mund halten!«
Die Elfe schenkte Jackie ein zögerliches Lächeln als Dank und machte sich dann ebenso hungrig über das Essen her wie auch der Engel und die Hexe. Jackie wollte gehen, dann hielt sie nochmals inne.
»Schöne Ohrringe«, sagte sie zu Cary.
Die Finger der Elfe flogen zu den Ringen, die in dem linken, nicht unter den Haaren verborgenen Ohr steckten. Es waren vier dünne Silberringe in der langen Ohrmuschel, der kleinste stak direkt in der Spitze. Ein schwarzer Ring dehnte das Ohrläppchen zu einem Loch, durch das man den Finger stecken könnte.
»Danke«, sagte die Elfe mit kaum verhohlenem Misstrauen.
Jackie grinste. »Wollte ich mir auch mal machen. Bevor ... nun ja, Werwolfsohren sind zu empfindlich für sowas.«
Ein letztes Lächeln, dann kehrte sie zu Iljan zurück.
Noch bevor sie angekommen war, wurde Askooks Stimme lauter.
»Ich trage die ganzen Vorräte, ich habe ein Recht darauf!«
Iljan sah den Drachen mit versteinertem Gesicht an. Jackie kannte diesen Ausdruck, Iljans Diplomatengesicht, wenn er sich seine Gedanken nicht anmerken lassen wollte und gleichzeitig fieberhaft nach einer Lösung suchte. Es war ein etwas verkniffenes Gesicht, denn Iljan war ein grundehrlicher Vampir.
»Wir werden hier nicht jagen«, erklärte Iljan. »Unsere Vorräte müssen bis zum Berg des Lichts im Süden reichen, und das ist ein weiter Weg.«
»Ich weiß, wie weit der Weg ist!«, knurrte Askook. »Wir schaffen ihn nicht, wenn euer Packesel verhungert!«
Die Stimme des Drachen wurde lauter. Jackie hörte ein leises Fauchen darin. Das war kein gutes Zeichen. Sie überwand die letzten Schritte beinahe rennend.
»Wir haben nicht genug Vorräte«, erklärte Iljan. »Du musst es aushalten, Askook.«
Der Drache setzte zu einer wütenden Erwiderung an.
»Das ist mein Fleisch, dass du mir weg frisst!«, fiel Jackie ihm ins Wort. »Wenn du dich beschwerst, kriegst du gar nichts mehr! Dann kannst du alleine zurück über die Grenze fliegen, und unseren Leuten erklären, was aus unserem Stoßtrupp geworden ist. Wenn dich die Weißen Wächter überhaupt so weit kommen lassen.«
Askook klappte das Maul zu und funkelte sie an.
»Jackie!«, entfuhr es Iljan. Der Vampir wusste nicht, wann man einfach mal lauter werden musste, um seine Gefolgsleute zur Vernunft zu bringen.
Askook schnaubte, aber es klang geschlagen. Jackie sprach freundlicher weiter: »Wir haben alle Hunger. Es war ein überstürzter Aufbruch, und wir haben nie damit gerechnet, dass so viele mitkommen wollen. Jetzt müssen wir mit dem hinkommen, was wir haben.«
Der Feuerdrache entschuldige sich nicht, das war nicht seine Art. Aber Askook drehte sich um und kehrte auf seinen Schlafplatz zurück, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Sein giftiger Blick, der zu den essenden Gefangenen herüber huschte, sprach allerdings Bände.
Stella drehte die gespitzten Ohren zurück, als der Streit abgewendet war und alle sich um das Feuer setzten. Sie knabberte an ein paar Beeren und unterdrückte ein belustigtes Schnauben.
Die Kinder der Sonne waren schlecht vorbereitet. Wie konnte man auf einen Feldzug zu wenig Vorräte mitnehmen?
Stella warf einen Blick zu Cary, um zu erraten, ob sie das Gespräch ebenfalls belauscht hatte. Der nachdenklichen Miene der Elfe nach zu schließen, war das der Fall.
Die Gruppe war Stella ein Rätsel. Die Dunklen hatten sich auf einen riskanten Pfad begeben, und waren schlecht vorbereitet. Dem Anschein nach war das hier ein Selbstmordkommando, vielleicht eine Ablenkung, um einen Streich anderer Dunkler zu verbergen. Es war entwürdigend, fand Stella, dass sie und Cary ausgerechnet vom Kanonenfutter gefangen worden waren. Sie müssten eigentlich an der Grenze sein und nach dem wahren Angriff suchen.
Doch ihre Gefangenschaft würde nicht mehr lange dauern. Denn die Gruppe war längst entdeckt worden.
Die schweigenden Berge am Horizont trugen den weißen Tempel von Quellheim wie eine Krone. Iljan sah durch die Lücken zwischen den dunklen Blättern, die ihren Lagerplatz vor allen Blicken verbargen.
Der Tempel bestand aus weißem Gestein, möglicherweise Marmor. Im Sternenlicht schimmerte sein Dach wie Schnee. Eine gewundene Straße führte den Berg herauf, erhellt von unzähligen hellblauen Lichtern. Selbst auf die Entfernung sah er, dass die Lichter auf und ab schwebten, getragen von den Winden, die durch unzählige, schlanke Wasserfälle entstanden, die sich über den Berghang ergossen. Am Fuß des Berges flossen die Fälle in einem See zusammen, aus dem der Bach entsprang, der sie hierher geführt hatte.
Am nächsten Morgen würden sie nach Westen gehen, auf die Wiesen hinaus, und der Linie der Berge folgen. Dann würden sie die Wälder erreichen.
Die Hälfte der Reise über die ungeschützten Wiesen lag hinter ihnen. Wieder und wieder ging Iljan ihre Route in Gedanken durch. Es durfte nichts schief gehen. Vieles hing davon ab, dass sie diese ersten Tage und Wochen unbemerkt hinter sich brachten.
Er drehte sich um, als er leise Schritte hinter sich hörte. Es war Jackie, die zu ihm trat.
»Es ist so wunderschön hier«, sagte sie und sah zu dem Tempel auf.
Iljan nickte. »Kein Vergleich zu der feurigen Kluft oder dem Wald aus Asche, was?«
Jackie kicherte. »Das Knochenschloss kommt nah heran!«
»Ja, es war ebenso weiß!«, sagte Iljan.
Jackie schwieg, aber von der Seite sah er, dass sie lächelte. Dann griff sie vorsichtig seine Hand, eine Berührung, die sich heiß auf seiner Hand anfühlte. Ein paar Haare in seinem Nacken richteten sich auf. Jeder Vampir fürchtete sich instinktiv vor Werwölfe, selbst wenn Vampir und Werwolf gemeinsam aufgewachsen waren.
»Man fragt am Feuer nach dir«, sagte Jackie, ohne die Schreie ihrer beider Instinkte zu beachten.
Iljan nickte und folgte ihr zurück zu dem Lagerfeuer. Wie sich herausstellte, hatte Gudrun in der Zwischenzeit erhandelt, dass die Gefangenen näher am warmen Feuerschein sitzen durften. Merkanto oder Najaxis hatten wohl nachgegeben.
Cary rückte unauffällig noch ein Stück näher an die Flammen heran. Inzwischen war es so kalt geworden, dass ihr Atem in einer weißen Wolke aufstieg. Caryellê war unendlich dankbar für die Gelegenheit, ihre Hände ein wenig aufzuwärmen. Dafür nahm sie es in Kauf, sich mitten zwischen die Kinder der Sonne zu setzen, selbst der Inkubus Najaxis war ihr in diesem Moment egal.
Stella hatte sich ebenfalls näher ans Feuer gestellt, und Gudrun wärmte ihre schiefen Finger mit den langen Nägeln ganz ungeniert an den gelben Flammen. Nur Terziel war in einiger Entfernung geblieben und betrachtete die dunklen Wesen voller Verachtung. Der Engel hatte die Flügel wie eine Decke um die Schultern gezogen und zitterte grimmig.
Cary war ein bisschen erstaunt, dass sich auch die meisten der dunklen Wesen ans Feuer setzten. Der Vampir spürte die Kälte offenbar nicht, aber alle anderen suchten die Wärme und das Licht auf. Iljan hatte sich ein Stück von dem Rest entfernt auf den Stamm eines umgefallenen Baumes gesetzt.
»So lässt es sich fast leben«, meinte Jackie fröhlich. Ihre grünen Augen spiegelten die Flammen wider. »Warum bleiben wir nicht einfach hier? Wir verstecken uns in den Wäldern, und irgendwann vergessen sie uns!«
Cary horchte auf. Das war ein ungewöhnlicher Vorschlag für einen Stoßtrupp. Was war das Ziel dieser Gruppe? Planten sie vielleicht einen Angriff, der sich über Jahre hin ziehen sollte? Eine schleichende Infiltration?
»Wir sind doch keine Geister!«, fuhr Merkanto auf. »Wir wollen akzeptiert werden, richtige Bewohner dieses Landes werden. Keine Eindringlinge, die die Zeit vergessen hat.«
»Wir könnten uns in die lokalen Völker einheiraten«, schlug Najaxis vor und zwinkerte Cary über das Lagerfeuer hinweg an. Sie schüttelte sich, ohne die Reaktion verhindern zu können. Najaxis lachte laut.
»Redet nicht so«, sagte Iljan streng. Er erntete ein paar missmutige Blicke von Jackie und Najaxis.
»War doch nur ein Scherz!«, sagte Jackie. Ihr Gesichtsausdruck erinnerte Caryellê irgendwie an einen Hund, der ausgeschimpft wurde.
»Sagt es auch nicht im Scherz«, wies Iljan sie an, »denn ich bezweifle, dass die Lichtländer solche Scherze verstehen. Wir gehen zur Königin, und erzählen ihr unsere Geschichte. Dann erwarten wir ihr Urteil.«
Cary sah unauffällig zu Terziel. Dem Engel war deutlich in die Miene geschrieben, was er dachte. Er hielt das Gerede der Dunklen für eine Täuschung, eine Art Schauspiel. Nie im Leben würden solche Wesen mit friedlicher Absicht die Grenze überschreiten. Dies war ein Kriegsakt, und zu der Taktik gehörte es, dass Caryellê und ihre Leute den Kindern der Sonne glauben sollten. Es gab keine ehrenvolle Mission, der die Dunklen folgten. Sie wollten nicht im Land der Sonne leben.
Aber warum nicht?, fragte eine leise Stimme in Carys Gedanken. Warum sollten die Dunklen ihre Heimat aus Asche und Feuer nicht verlassen wollen?
Warum sollten sie sich nicht nach Frieden sehnen?