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„Und?“, fragte Iljan angespannt.
Jackie kam auf die kleine Lichtung, auf der sich die Kinder der Sonne um das von Askook entfachte Feuerchen drängten. Die Werwölfin hatte offenbar nicht einmal ihre tierische Form angenommen, denn die trug noch immer die gleiche Kleidung. Sie brauchte ihre Wolfssinne also nicht mehr.
„Sie sammeln sich. Sie haben einen großen, weißen Drachen bei sich. Und … es sind viele.“
Sie klang ängstlich. Sie alle sahen ängstlich aus.
„Sobald wir über der Grenze sind, gibt es kein Zurück mehr“, sagte Iljan ruhig. „Wenn ihr nicht mitkommen wollt, verstehe ich das.“
„Machst du Witze?“, fragte Jackie scharf. „Natürlich kommen wir mit. Hier hält uns doch nichts mehr.“
„Ihre Anführerin“, meldete sich Merkanto. „Ich habe von ihr gehört. Eine junge Elfe. Ihre Karriere ist … ziemlich aufsehenerregend. Sie ist klug, mutig und gnadenlos. Am besten versuchen wir, sie von den Wächtern zu trennen. Sie reitet auf einem Einhorn.“
„Der Drache muss Nephanir sein“, sagte Askook. „Er ist eine Legende. Besonders seine Raserei.“
„Denkt bitte daran, dass wir möglichst niemanden töten wollen“, sagte Iljan. „Ich weiß, es wird ein Getümmel, man verliert den Überblick, Emotionen kochen hoch …“
Merkanto schnaubte. „Du hast doch noch gar keine richtige Schlacht erlebt, Junge.“
„Was ich sagen will, ist – ich kann mir denken, dass nicht alles nach Plan läuft. Aber werdet nicht zu den Monstern, die sie in uns sehen.“
Askook schob mit der Pranke Erde über das Feuer. Die kleine Gruppe stand auf und Iljan musterte seine Freunde.
Was ihnen wohl bevor stand? Wie lange würden sie im Sonnenland unterwegs sein, wie viele Wunden davontragen? Wer würde überleben?
Iljan, Jackie, Abarax, Merkanto und Askook näherten sich dem Waldrand. Najaxis und die gefesselte Gudrun blieben zurück.
Und auf der anderen Seite der Grenze stieg eine Elfe auf ihr Einhorn und ein Engel folgte ihr in den Kampf gegen ihre Erzfeinde.
„Auf, Kinder der Sonne“, flüsterte Iljan leise.