Der morgendliche Tau hatte ihre dünne Decke vollkommen durchnässt, und so wachte Yodda schon am frühen Morgen auf, als die Sonne eben die ersten, zarten Farbstriche an den Himmel malte. In Rosa, Gold und Blau erstreckte sich die Dämmerung über dem Wail, doch Yodda hatte keinen Blick für die Schönheit. Sie wälzte sich auf die Seite und unterdrückte ein Stöhnen. Ihr Rücken fühlte sich an, als wären mehrere Rippen geprellt, Decke und Kleidung waren klamm, denn so nah an den Bergen waren die Nächte schon merklich kühler. Das Feuer musste vor einigen Stunden ausgegangen sein.
Langsam stand Yodda auf und streckte ihre verkrampften Muskeln. Nylian saß aufrecht neben dem Feuer und sah ihr schweigend dabei zu. Als Yodda auf wackligen Beinen zu ihm gestampft kam, neigte er leicht den Kopf. „Guten Morgen!“
Yodda grummelte etwas Unverständliches, beugte sich über ihre Tasche und zog den Wasserschlauch hervor. Erst, nachdem sie getrunken und ihr Gesicht einer Katzenwäsche unterzogen hatte, erwiderte sie Nylians Gruß.
„Die Nacht war ruhig?“, fragte sie dann.
Nylian nickte. Er war blass und Yodda ertappte sich unwillkürlich dabei, in seinem Gesicht nach den Spuren nächtlicher Tränen zu suchen. Sie konnte nichts Verdächtiges entdecken, dann wiederum neigten Elfen und Elben nicht dazu, rot verquollene Augen zu bekommen.
„Willst du dich noch ein wenig ausruhen, bis die anderen aufstehen?“, fragte Yodda.
„Nein, ich denke, wir werden bald aufbrechen“, lehnte Nylian ab. „Wir könnten aber die Pferde einfangen und ein Frühstück vorbereiten.“
Yodda stimmte nickend zu. Etwas Bewegung würde ihr guttun. Am liebsten wäre es ihr, jetzt unter ihre weiche Decke in einem richtigen Bett zu schlüpfen, doch diese Option stand ihr leider nicht offen. Von früheren Ausritten mit ihren Freunden wusste sie, dass Muskelkater und Verspannungen sich paradoxerweise am besten bekämpfen ließen, indem man sie ignorierte und weitermachte.
Aidalos wieherte laut, als Nylian seinen Namen rief, und so fanden sie den falben Hengst sehr schnell. Er war in der Nacht ein ganzes Stück flussabwärts gewandert, kam jedoch brav zurück, als er Nylians Stimme hörte.
Das Einhorn war weniger leicht aufzufinden. Das Hügelland ringsum war eigentlich gut zu überblicken, trotzdem konnten sie das weiße Pferd nirgends sehen. Nylian schwang sich auf Aidalos' Rücken – ohne Sattel – und ritt die Umgebung suchend ab, musste sich aber geschlagen geben.
„Weit kann es doch nicht sein!“, fluchte Yodda schnaufend, während sie den nächsten Hügel erkletterte.
„Vielleicht hat es sich von den Fesseln losgerissen, als die Wölfe geheult haben, und ist geflohen.“ Nylian lief neben ihr und führte Aidalos locker am Strick.
„Oh, hoffentlich nicht!“, seufzte Yodda. „Kannst du dir vorstellen, das Meister Cirdrim sagen zu müssen?“
Nylian schüttelte den Kopf. Sie hatten die Hügelkuppe erreicht und blickten sich suchend um.
„Warte!“ Yodda packte Nylians Arm und deutete zum Fluss. „Siehst du das auch?“
„Was?“, fragte Nylian verwirrt – und vielleicht auch etwas ärgerlich, dass ausgerechnet eine kurzsichtige Zwergin mehr sah als ein Elf.
„Dort, im Fluss.“ Yodda griff in eine der beiden großen Ledertaschen, die sie immer bei sich trug. Das eine war eine Kräutertasche, doch die, die sie jetzt durchwühlte, enthielt eine Menge loser Schrauben, Metallmuttern und Ersatzteile, dazwischen befanden sich einige kleine Apparate und Spielzeuge. Yodda ertastete die vertraute Form des Gegenstands, den sie suchte, und holte ein kleines, kompaktes Gerät hervor, das entfernt an ein sehr kurzes und sehr dickes Fernrohr erinnerte – wie ein Würfel mit abgerundeten Kanten, bei dem an zwei Seiten Linsen aufgesetzt worden waren.
Yodda spähte hindurch und grinste triumphierend. „Einhorn gesichtet!“
„Wo?“, rief Nylian aus.
„Es ist im Fluss. Komm!“ Yodda sprang den Hügel wieder herunter. Nylian und Aidalos folgten.
~ ⁂ ~
Das Einhorn hatte sich, vielleicht aufgeschreckt vom Wolfsgeheul, in den klaren Bach begeben. Das Wasser war weder tief noch breit, ein gewöhnliches Pferd könnte hindurch waten, ohne einen nassen Bauch zu bekommen. Ein Einhorn dagegen hielt sich nicht an die Gesetze gewöhnlicher Pferde.
Nylian konnte Yodda nur zu ihrem scharfen Blick beglückwünschen. Selbst aus der Nähe war nichts Ungewöhnliches im Fluss zu erkennen, nur eine größere Anhäufung von weißem Wellenschaum in einer Biegung. Obwohl er immerhin zur Hälfte ein Wasserelf war, hätte Nylian nur nach langer Beobachtung bemerkt, dass sich von der Strömung her überhaupt kein Schaum an dieser Stelle bilden dürfte. Yodda dagegen, mit dem Blick einer Forscherin, hatte diese Anomalie schnell entdeckt. Doch um wirklich sicher zu sein, brauchte es das Spektral, dessen Linsen das Licht so brachen, dass Illusionen durch sie betrachtet eine purpurne Verzerrung hervorriefen.
„Hallo, meine Schöne!“, sagte Yodda freundlich zu der Biegung des Flusses.
Mit einem Schnauben, das fast noch wie das Plätschern von Wasser klang, schob sich das weiße Horn aus dem Schaum, gefolgt von der Mähne. Zuerst war es nur ein pferdeähnlicher Umriss aus Schaum, doch die Illusion perlte von dem Einhorn ab wie Wasser, und als das Tier an Land trat, war sein Fell so glatt wie immer. Nur Mähne, Schweif und Fesselbehaarung, gewellt und gelockt, erinnerten an die wahre Natur des Einhorns.
Yodda hielt dem Einhorn einen Apfel hin und streichelte das Tier, das die Leckerei wie selbstverständlich annahm. Nylian streifte den zweiten Strick über den weißen Hals.
„Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt“, murmelte er zu Yodda.
Die rieb sich eine schmerzende Stelle am Rücken: „Ob wir in den Bergen in einem Bett schlafen können?“
„Ich glaube kaum“, meinte Nylian. „Es gibt in Amrais eine alte Palastburg, doch sie liegt sehr unzugänglich. Ich denke, wir werden in Zelten schlafen.“
„Wunderbar.“ Yodda verzog das Gesicht.
„Sollen wir denn wirklich ins Gebirge?“, fragte Kaithryn, als sie beim Frühstück zusammensaßen.
„Wieso denn nicht?“, fragte Colum verwundert.
„Du hast doch die Wölfe letzte Nacht gehört“, sagte Kat.
„Ja, schon.“ Colum rutschte auf dem feuchten Gras hin und her. Er hatte sich zum Essen hingekniet, für seinen Stierkörper keine leichte Aufgabe. „Aber sie werden doch schon wieder fort sein.“
„Ich weiß nicht.“ Kat wirkte nicht überzeugt.
„Du hast recht“, meinte Yodda. „Das klang nach vielen Wölfen gestern.“
Colum blickte entgeistert vom einem zum anderen. „Und unser Plan? Der Wettkampf? Das ist vielleicht eine einmalige Gelegenheit! Es gibt so viel zu lernen!“
„Wir lernen nichts, wenn wir tot sind“, meinte Nylian düster.
„Wir werden nicht tot sein. Werwölfe jagen nachts. Es gibt zur Zeit keinen Vollmond. Und außerdem werden wir lange vor Sonnenuntergang auf die anderen Wettkämpfer treffen – wir werden in einer großen Gruppe von Kriegern und Magiern sein!“
Nylian, Yodda und Kat schwiegen. Die Zweifel hatten sich über Nacht in ihr Herz gefressen. Vor drei Jahren war der Tod gewaltsam in ihr Leben getreten, nun sahen sie ihn hinter jeder Ecke stehen.
„Ehrlich, seit wann fürchtet ihr drei Abenteurer euch vor ein paar lausigen Wölfen?“, fragte Colum, stopfte sich den Rest seines Brotes in den Mund und stand auf. „Was wollt ihr tun, einfach umkehren?“
Die drei Freunde tauschten stumme Blicke. Nylian zuckte mit den Schultern.
Colum schnaufte. „Es reicht jetzt! Kiirions Tod sollte euch nicht in alle Ewigkeit fesseln. Das Leben geht weiter. Und seine Ängste muss man irgendwann überwinden!“
„Das sind nicht einfach nur Ängste!“, erwiderte Yodda heftig. „Das ist eine echte Gefahr.“
„Ihr seid zu nervös“, entgegnete Colum ruhig. „Wenn ihr so weitermacht, fürchtet ihr euch bald vor jeder Maus.“
„Ich muss Colum zustimmen“, ließ sich jetzt auch Yrsa Cirdrim vernehmen. „Ihr tut Recht daran, euch Sorgen zu machen, statt leichtfertig in die Berge zu reiten. Aber umkehren solltet ihr nicht. Ihr müsst etwas wagen, über euren Schatten springen. Nylian, du kennst das doch sicher: Wenn man vom Pferd gefallen ist, muss man wieder aufsteigen, sonst wird man ewig Angst haben. Es ist Zeit für euch, wieder in den Sattel zu steigen. Metaphorisch und wörtlich, meine Lieben.“
Einem Magier verweigerte man sich schwerlich und so war die Gruppe wenige Minuten später bereit zum Weiterreisen. Das Frühstück war beendet, die Feuerstelle mit Erde zugedeckt und ihre Taschen gepackt. Yodda kletterte wieder auf den Rücken ihres Mentors, Kaithryn hinter Yrsa Cirdrim in den Sattel des Einhorns und Nylian stieg auf Aidalos.
„Seid trotzdem wachsam“, sagte Cirdrim in den wenigen Sekunden, ehe sie sich in Bewegung setzten: „Nur ein Narr würde das Heulen einfach vergessen.“
~ ⁂ ~
Entgegen aller Befürchtungen verlief der Ritt ruhig. Sie trafen auf einige Wolfsspuren, doch die frischesten waren knapp eine Woche alt. Falls sich noch Werwölfe im Gebirge aufhielten, so auf anderen Wegen.
Die Straße wand sich in langen Serpentinen immer höher hinauf, bis die Luft kalt und dünn wurde, und tauchten dann in ein Labyrinth schmaler Pfade zwischen Gesteinstürmen ein. Besonders Colum hatte mit Atemnot zu kämpfen. Yodda wechselte vom Rücken der Zentauren zu einem Platz vor Nylian im Sattel von Aidalos, trotzdem mussten sie häufige Pausen einlegen.
„Im Nachhinein betrachtet war es gut, dass wir nicht versucht haben, den Pass gestern Abend noch zu überqueren“, stellte Yrsa Cirdrim bereits am Vormittag fest.
Als es Mittag wurde, stieß Yodda überraschend einen Schrei aus, der Aidalos zum Tänzeln brachte.
„Was hast du?“, fragte Nylian ärgerlich und sah sich nach einer Gefahr um.
„Der Fels dort!“ Yodda deutete mit dem Zeigefinger: „Wir reiten nun schon zum vierten Mal an ihm vorbei!“
„Das kann nicht sein!“, schimpfte Kaithryn. „Meister Cirdrim kennt den Weg.“
„Nun gut, das tue ich eigentlich“, erwiderte der weise Magier. „Aber wir sind schon sehr lange unterwegs. Bist du dir sicher, Yodda?“
Die Zwergin nickte ernst. „Hier, da vorne sieht man deutlich einen Streifen von Kissenlava. Ich habe mich darüber gewundert, denn es gibt keine Vulkane hier, oder?“
„Es gab einmal welche, doch das ist lange her“, murmelte Cirdrim in einem Tonfall, der darüber rätseln ließ, ob der Zauberer diese Zeiten noch gesehen hatte. „Es tut mir leid, junge Freunde. Ich kannte die Wege hier einmal so gut wie meinen eigenen Vorgarten, doch es scheint, als würde mein Gedächtnis mich im Stich lassen.“
„Wir haben uns verirrt?“, fragte Nylian entsetzt.
Cirdrim nickte. „Und ich habe euch Vorträge über törichte Sorglosigkeit gehalten! Kaithryn, tausche doch bitte den Platz mit deiner jungen Zwergenfreundin. Yoddaelda hat einen besseren Blick für Gestein als diese alten, grauen Augen. Wir werden versuchen, einen Weg aus diesem Labyrinth heraus zu finden.“
Kat und Yodda taten, wie geheißen. Als Kaithryn hinter ihm in den Sattel kletterte, spürte Nylian ein Aufwallen von Panik in seiner Magengrube. Die Berge waren ein karges, unheimliches Land. Nur wenige Kräuter konnten hier wachsen, und der Wind pfiff unheimlich über trostlosen, braunen Felsen. Er wollte sich nicht für immer in dieser Wüste verirren.
Sie ritten langsam weiter und Nylian schöpfte wieder Hoffnung, als Yodda begann, einzelne Kreuzungen nach Gesteinsformationen zu benennen – die Bärenkreuzung, der Weinende Mann, der Lavafels und andere Orte, die sie wiedererkannten – um dort einen anderen Weg zu wählen. Sie stiegen höher und höher, und endlich wurde die Straße wieder breiter, womit auch die Klaustrophobie von Nylian wich.
„Da oben!“, rief Kaithryn schließlich. „Der Pass!“
Tatsächlich konnten sie zwischen zwei großen Berghängen eine Stelle erkennen, an der die Straße durch eine lange, schmale Schlucht führte, die niedrigste Stelle im Ring der Berge, wenn man einmal von der Öffnung weit im Süden absah – Nylian hatte Landkarten studiert und wusste, dass die Amrais-Berge einen großen Sichelmond formten, fast einen Kreis. Im Süden lag eine schmale Öffnung, die in ein flaches Tal im Bergring führte. Außer diesem großen Tor gab es nur einige wenige Pässe wie jenen, den sie nun endlich vor sich sahen.
Nylian schnalzte mit der Zunge und Aidalos verfiel gehorsam in Trab. Das Einhorn folgte und bald kämpften sich die Tiere in schnellem Tempo den Berghang hinauf. So lange, bis ein Schrei sie innehalten ließ.
„Colum!“, stieß Yodda aus. „Der Arme, wir haben ihn ganz vergessen.“
Nylian drehte sich im Sattel und spähte an Kats straßenköterblondem Haarschopf nach hinten. Colum war ein ganzes Stück hinter ihnen, er kniete halb auf der Straße und stieß eine Reihe unschöner Flüche aus.
Wenig später waren die vier zu ihrem Gefährten zurückgekehrt, der vorsichtig aufstand. Den rechten Vorderhuf hielt er ungeschickt vor sich.
„Alles in Ordnung?“, fragte Yodda besorgt.
„Es wird schon gehen“, murmelte Colum und machte ein paar vorsichtige Schritte.
„Du Narr! Der Knöchel ist gebrochen“, knurrte Cirdrim. „Bleib stehen!“
„Warte.“ Yodda sprang vom Einhorn und eilte, während ihr oranger Zopf wie eine Fahne hinter ihr her wehte, zu dem Zentauren, um seinen Huf zu befühlen. Colum zuckte bei jeder Berührung zusammen.
„Nein, gebrochen ist nicht“, stellte Yodda fest. „Womöglich verstaucht. Das tut ähnlich weh.“
„Verdammt auch eins!“, zischte Colum und versuchte, den Fuß zu belasten. Mit sichtlichen Schmerzen ging er einige weitere Schritte. „Ach, es hat keinen Zweck. Ihr müsst ohne mich weiter gehen.“
„Auf keinen Fall!“, rief Kaithryn. „Wir lassen dich doch nicht alleine zurück, mit den Werwölfen und allem!“
Colum schenkte ihr einen dankbaren Blick, als die junge Frau von Aidalos kletterte und den verletzten Huf ebenfalls musterte.
„Wenn wir einige gerade Stöcke finden, können wir den Huf vielleicht schienen“, überlegte Yodda. Inzwischen war auch Yrsa Cirdrim abgestiegen. Nylian warf einen nervösen Blick in den Himmel. Die große Sonne sank mit beunruhigender Schnelligkeit. Sie würden sich etwas einfallen lassen müssen, wollten sie das Tal von Amrais noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.
„Hier, nehmt die.“ Er griff in seinen Köcher und zog zwei Pfeile hervor. „Hier oben wächst ohnehin nichts.“
„Das ist eine gute Idee!“ Yodda nahm die Pfeile und nutzte sie, um Colums Huf provisorisch zu schienen. „Wir brauchen nur etwas zum Verbinden.“
„Kein Problem.“ Kat zog das Schwert, das sie an der Hüfte trug. Es war die alte Klinge ihres Vaters, mit vergoldetem Griff und einer Schneide aus gehärtetem Amethyst. Jetzt wurde das mächtige Schwert allerdings dazu verwendet, eine ihrer Decken in Streifen zu schneiden.
„Ah, ich danke euch!“, seufzte Colum, als er testweise ein paar Schritte lief.
„Wir lassen dich nicht zurück.“ Kat kletterte diesmal wieder auf das Einhorn und Yodda stieg zu Nylian hinauf.
Die Nacht brach nun schnell herein. Nylian sah bald kaum noch die Hand vor Augen. Vor ihm schimmerte weiß das Einhorn und weißgolden der Brustpanzer, den Kaithryn über einem braunen Wams trug. Hinter sich hörte er das leise Stöhnen, das Colum bei jedem Schritt ausstieß. Der Zentaur kämpfte sich tapfer weiter, trotzdem kamen sie nur im Schneckentempo voran. Sie krochen durch den langen, schmalen Gang des Passes, zu beiden Seiten ragten die steilen Felswände auf. Yodda verfiel wieder und wieder für einige Sekunden in Schlaf, jedes Mal spürte Nylian, wie ihr Kopf gegen seinen Rücken fiel und ihr Zopf gegen seine Beine schlug.
Aidalos schnaubte und blieb ruckartig stehen.
Yodda fuhr aus einem weiteren Sekundenschlaf auf: „Wa-?“
„Was hast du, mein Freund?“, fragte Nylian sein Pferd.
Das Einhorn wieherte, dann stieg es auf die Hinterbeine. Kaithryn stieß einen Schrei aus.
„Etwas stimmt nicht!“, rief Yrsa Cirdrim, ein dunkler Schemen auf dem weißen Einhorn.
„Ahh!“, schrie Colum. Nylian wirbelte herum und sah einen Schatten, der von irgendwo über ihnen am Hang gesprungen kam und auf Colums Rücken landete. Das Wesen, von menschlicher Gestalt, aber offensichtlich widerstandsfähig genug, um den tiefen Sturz unbeschadet zu überstehen, packte Colum an den beiden Hörnern und riss den Zentauren mühelos nach hinten. Mit einem Schrei stürzte Colum in den Schatten des Weges, Nylian konnte ihn nicht mehr sehen.
„Vampire!“, schrie Yodda gellend, als weitere Schatten aus dem Himmel fielen.
Das Blut gefror Nylian in den Adern.