Bevor sie überhaupt einen ersten unkoordinierten Schritt machen konnte, um womöglich hinzufallen, trat Kaden an den Bettrand, um sie auf die Arme zu heben.
Er trug noch immer dasselbe, das er auch schon bei seiner Ankunft angehabt hatte, was Sezuna ein wenig Sorge machte. Als hätte er seit er hier war nichts getan außer sich um Sezuna zu kümmern.
„Hör auf dich zu überschätzen. Du musst dich schonen", ermahnte er sie, wenn auch mit sanfter Stimme.
Sezuna hielt sich an Kaden fest und barg ihr Gesicht an seiner Brust. „Du bist der Highlord. Es ist nicht richtig, dass du dich so um mich kümmerst. Auch wenn es schwer ist, du hast andere Dinge, um die du dich im Moment kümmern musst", sagte sie leise, wenn auch mit leichten Unwillen in der Stimme.
„Ich werde dich sicherlich nicht mehr alleine lassen. Erst recht nicht, solange wir noch nicht wissen wer es war. Noch dazu bist du verletzt", erklärte er, als hätte er sich bereits darüber Gedanken gemacht und stieß die Tür mit dem Rücken auf, um sie ins Bad zu tragen.
„Aber du wirst dich nicht immer um mich kümmern können und so ist es dir nicht möglich den Täter zu finden", murmelte sie und schmiegte sich noch weiter an ihn, als hätte sie Angst, dass er gleich weg gehen würde.
Ihr war klar, dass sich ihre Aussage mit ihrer Körpersprache widersprach, doch es gab einen Unterschied bei den Sachen die sie wollte und Sachen die nun einmal sein mussten.
„Ich lasse dich nicht allein", wiederholte er fest entschlossen und senkte den Blick ein wenig, bei Sezunas Anhänglichkeit. Vorsichtig setzte er sie auf einer steinernen Bank ab und ging vor ihr in die Hocke, um ihr in die Augen sehen zu können. „Ich will dich nicht noch einmal verlieren."
Diese Aussage überraschte sie und Sezuna hob die Hände, ehe sie Kadens Gesicht zärtlich mit beiden Händen umfasste, als würde sie etwas unglaublich kostbares in der Hand halten. Dann beugte sie sich ein Stück vor, um ihre Lippen leicht auf seine zu drücken. Sie waren noch spröde vom Gift und daher wollte sie den Kuss eigentlich nicht weiter vertiefen, weil sie Angst hatte, dass es Kaden nicht gefiel.
Er schien ebenso überrascht über ihre Reaktion wie sie über seine Worte. Dennoch erwiderte er diesen und zog Sezuna vorsichtig und sanft an sich, in der Hoffnung ihr nicht wehzutun. Doch er wollte ihr so nahe wie möglich sein.
Vorsichtig löste sie sich von ihm, hielt jedoch den geringen Abstand bei und die Augen geschlossen.
„Ich hab dich so vermisst", hauchte er rau an ihre Lippen und nahm den Kuss wieder auf. Jedoch war Kaden nun derjenige, der die Initiative ergriff.
Trotzdem blieb er vorsichtig und war ein wenig überrascht, als ihr plötzlich stumm die Tränen über die Wangen rollten. Als er sich von ihr löste, blickte er sie an und wollte schon nach einer Erklärung fragen, als sie ihm zuvor kam: „Ich hatte solche Angst, dass du wiederkommen und mich nicht mehr haben willst", sagte sie mit rauer Stimme und sie musste sich selbst eingestehen, dass die Worte der anderen Frauen sie doch getroffen hatten.
Nicht nur einmal hatte sie nachts in Kadens Gemächern mit der Angst es könnte ihre letzte Nacht hier sein, wachgelegen. Aus Angst Kaden könnte nach Hause kommen und sie rauswerfen, weil ihm nicht mehr nach ihr war.
Der Highlord jedoch blinzelte die Rothaarige nur verblüfft an, jedoch nicht allzu überrascht. Diese Vorstellung war trauriger Weise gar nicht so weit von der Realität entfernt. Doch nicht bei Sezuna. Sie hatte etwas an sich, wovon er nicht genug bekam. Langsam schüttelte er den Kopf und nahm ihr Gesicht vorsichtig in seinen Händen, um sie zu mustern und sie erneut zu küssen. Auch wenn er dieses Mal ein wenig fordernder wurde, war er dennoch überraschend sanft und eher vorsichtig, aufgrund ihres Zustandes.
Sezuna schloss die Augen und seufzte in den Kuss hinein. Es fühlte sich so gut an. Nie wieder wollte sie ihn verlassen und am liebsten immer in seiner Gegenwart bleiben.
Doch wahrscheinlich war das Wunschdenken. Wie seine Mutter schon sagte: Er war nicht davon zu überzeugen sich dauerhafter zu binden.
Sie hatte das hier so vermisst, was sie früher eher mit einem ängstlichen Erstarren entgegen genommen hatte.
Wie sich seine Lippen, wie ein fehlendes Puzzleteil, auf ihre legten und sie sanft liebkosten.
Seine Hände, die schmeichelnd und zärtlich über ihre weichen Kurven glitten, mehr fragend, aber dennoch mit einem gewissen Verlangen.
Sezuna konnte inzwischen einschätzen, dass er sich wohl sehr zurückhalten musste, aufgrund der langen Distanz, die sie zwischen sich gehabt hatten und ihrer Wunden.
Aber das war Sezuna gerade sehr egal. Sie wollte ihn und am liebsten jetzt. Doch sie wusste auch, dass Kaden wohl erst darauf bestehen würde, sie zu versorgen, ehe sie sich einander widmeten.
Wenn Kaden überhaupt bereit war sie in diesem Zustand zu wollen.
Sezuna drehte sich ein wenig in seinen Armen, so dass sie sich zu seinem Ohr lehnen konnte: „Ich will dich", hauchte sie und spürte, wie Kaden erzitterte.
Sein Atem ging immer schwerer, doch das steigerte Sezunas Sehnsucht nur noch mehr.
Sie erschrak kurz und zuckte zusammen, als Kaden sie mit einem Ruck dichter zu sich zog, um auch noch das letzte Fünkchen Freiraum zwischen ihnen zu überwinden. Langsam fuhren seine Lippen über ihre Wange, wobei sein Atem auf ihrer Haut tanzte und ihr eine Gänsehaut versetzte.
Er vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken und atmete ihren Duft ein, während er sich entspannte.
Sezuna schloss die Augen und ihr Atem ging schneller, während sie Kaden einfach nur im Arm hielt und sich das erste Mal seit langem wieder sicher fühlte.
Ein wunderbares Gefühl welches sie nie mehr verlieren wollte. Sie konnte seinen Herzschlag spüren, da er gegen sie gedrückt war. Murmelnd legte sie ihre weichen Hände auf seine Brust.
Kurz zuckte sie zusammen, als sie seine Lippen an ihrem Hals spürte und er begann sie zu küssen.
Dann legte sie ihren Hals so, dass Kaden sie noch besser küssen konnte, ehe sie leicht seufzte. Sezuna genoss es gerade, als Kaden sich ein Stück von ihr löste und ihr eine Hand hinhielt. „Komm. Wir gehen zusammen ins Wasser", schlug er vor, da selbst der Dampf hier im Bad ihren kalten Körper nicht zu wärmen schien.
Sezuna blinzelte sichtlich überrascht, doch sie nahm die Hand an, um sich auf die Beine zu stellen. Wie gebannt blieb ihr Blick auf Kaden gerichtet, als er sich das dreckige Hemd über den Kopf zog und sie ansah, als würde er gleich über sie herfallen.
Aber er hielt sich zurück. Stattdessen streifte er sich auch die Hose aus, ehe er Sezuna auffordernd ansah. Diese hob die Hand, um instinktiv nach ihrem Kleid zu greifen, als ihr klar wurde, dass sie ja gar nichts mehr an hatte. Oder zumindest nicht viel. Denn der Fetzen des schönen Kleides hing ihr nur noch an der Hüfte und war kaum noch als solches zu erahnen.
Ein wenig nervös und mit zittrigen Atem, senkte sie die Hände und streifte sich auch noch das letzte Stücken Stoff vom Körper.
Auch wenn sie bereits mit ihm einmal geschlafen hatte, so war sie doch aufgeregt, als wäre es das erste Mal. Womöglich lag es an der weiten Distanz, die sie nun zum Glück hinter sich hatten. Dennoch überkam Sezuna ein angenehmer Schauer, als Kaden einen Schritt auf sie zu trat und die Hand hob, um sanft ihre Wange zu streicheln.
Sezuna schloss genussvoll die Augen und gab sich seiner warmen Berührung und seinem Duft hin. Wie hatte sie das nur vermisst. Wie hatte sie ihn vermisst.
„Komm", sagte er sanft und ließ seine Hand über ihren Hals zu ihren Schultern gleiten. Er würde sie gern auf den Rücken legen, um Sezuna zu streicheln, doch er hatte Angst ihr weh zu tun. Dennoch versuchte er sie leicht zu dem Becken zu führen und dazu zu bewegen hinein zu steigen.
Sezuna ließ es einfach mit sich machen. Sie würde Kaden nicht widersprechen. Nicht, wenn er so war wie jetzt.
Sie spürte das warme Wasser an ihren Füßen bis hoch zu ihren Oberschenkeln, ohne den Blick von Kadens tief braunen Augen zu wenden. Als hätte er sie hypnotisiert, nahm sie nichts mehr wahr, außer ihn und wartete nur auf seine Berührungen.
Schließlich nahm er sanft Sezunas Hände in seine und deutete ihr mit einem Blick sich, auf einer der steinernen Sitze, im Wasser nieder zu lassen.
Sezuna lächelte sanft und tat, wie ihr geheißen. Allerdings spürte sie das leichte Brennen auf ihrem Rücken, was die Peitschenspuren hinterließen. Kein angenehmes Gefühl, doch es würde bald abklingen. Vielleicht sollte sie dem Wasser ein paar Kräuter hinzutun? Das würde vielleicht helfen. Oder Blut. Auch wenn sie wusste, dass sie dieses brauchte, hatte sie doch nicht dieses Verlangen, das sie eigentlich haben sollte. Das machte ihr ein wenig Sorgen, doch darum konnte sie sich später kümmern.
Allerdings war Kaden gerade interessanter, als dieser Gedanke und sie verwarf ihn wieder, während sie darauf wartete, dass auch Kaden zu ihr kam.
Dieser nahm ihren Blick mit einem Schmunzeln wahr und setzte sich langsam neben sie in das dampfende Bad.
Ihre Blicke waren wie aneinander geheftet und Sezuna hatte schon vergessen welche Schmerzen sie eigentlich hatte.
Gedankenverloren hob Kaden seine inzwischen nasse Hand aus dem Wasser, um flüchtig über Sezunas Lippen zu fahren und ihr Gesicht neugierig zu mustern.
Die Rothaarige schloss die Augen und schob ihren Kopf ein Stück seinen Fingern entgegen, ehe sie diese sogar in den Mund nahm und ganz leicht daran saugte.
Kaden wirkte überrascht und schmunzelte, ehe er die Finger zurückzog und sich vorbeugte, um sie zu küssen.
Beinahe instinktiv hob Sezuna die Hände aus dem Wasser, um sich an Kaden zu klammern, während die tropfenden Geräusche durch das stille Bad hallten.
Sie hatte ihn so sehr vermisst, dass sie schon Angst hatte, er würde gleich wieder verschwinden.
Kurz löste er sich von ihr und zog sie schwer atmend und mit plätschernden Geräuschen des Wassers, auf seinen Schoß.
„Du machst es mir aber auch nicht gerade leicht", hauchte er schwer atmend in ihr Ohr und leckte mit seiner Zunge an ihrem Hals entlang.
„Warum sollte ich es dir leicht machen?", fragte sie leise keuchend. „Du machst es mir immerhin auch nicht leicht", erklärte sie und genoss seine Zunge auf ihrer Haut sichtlich.
Sie hörte sein leises, raues Lachen, als er tief durchatmete und wieder zu ihren Lippen fand. Es war ein intensiver Kuss. Weitaus fordernder, als die Vorigen, als würde ein Feuer zwischen ihnen lodern, indem er sich letztlich völlig verloren hatte. Sie musste wieder zurück denken, an das Feld indem sie sich geküsst hatten und er sie gestreichelt hatte. Dort hatte sie ihn das erste Mal beim Vornamen genannt und sie hatte sich überraschender Weise so wohl gefühlt in seinen starken Armen mit nichts, als Natur um sich herum.
Auch jetzt fühlte sie sich wieder unglaublich wohl und sie wollte in dem Moment versinken. Wollte ewig spüren, wie seine Hände ihre Arme streichelten und wie seine Lippen ihre liebkosten.
Sie konnte deutlich spüren, wie sein Körper auf sie reagierte, ebenso wie ihrer, auf seine Berührungen reagierte.
Seine Finger strichen durch ihr kirschrotes Haar und hielten an ihrem Hinterkopf inne, um sie mit der anderen Hand an sich zu halten.
Kaden keuchte in den Kuss hinein, als Sezuna spüren konnte wie sich seine Erektion auffordernd gegen sie drückte. Doch auch wenn er es genoss, ging er nicht weiter, sondern glitt mit der Hand über ihre Hüften, hinunter zwischen ihre Beine.
Sezuna schnappte nach Luft, als sie seine Finger an ihrer Mitte spürte. Kaden löste den Kuss nicht, während seine Finger sanft über ihre Klitoris strichen und Sezuna sich ein wenig in seinen Armen wand.
Sie drückte ihren Oberkörper und somit ihre Brüste näher an ihn heran und genoss es, wie sie sich anspannten. Es war ein gutes Gefühl ihm so nah zu sein.