Kapitel 3
Gedeon positionierte sich mit anderen Jägern auf der Dorfmauer. Sie warteten sehnsüchtig auf die Wölfe. Es interessierte sie nicht, ob sie die Einwilligung des Dorfherren haben. Das einzigste was sie interessierte, die Raubtiere zu erlegen. Wenn ein schönes Tier geschossen wurde, endete es entweder als ausgestopfte Trophäe im Haus oder dessen Kopf ziehrte die Wände.
Es dämmerte bereits, lange würde es nicht mehr dauern bis die ersten Wölfe kämen. Die Männer verteilten sich in alle Himmelsrichtungen der Mauer, damit eine schnelle Sichtung ermöglicht wurde.
Xaver war bereits mit seinen älteren Söhnen und seinem Bruder Xanjo auf dem weg zum Dorf Wehran. Einen Kilometer davor wies Xaver sie ein " Wir werden uns behutsam dem Dorf nähern, bei Gefahr treten wir umgehen den Rückzug an. Keiner von euch wird alleingänge unternehmen. Deacon du bist der Vorsichtigste von uns, du gehst vor. Wir werden einige Meter hinter dir sein."Sie nickten alle einvernehmlich ab.
Kurz vor Wehran übernahm Deacon wie abgesprochen die Führung, sie kamen von Westen, sie befanden sich nun auf freier Fläche. Es war nichts in der Nähe was ihnen hätte Schutz bieten können.
Nach einigen Metern blieb er stehen, erkannte Gestalten auf der Mauer, konnte aber nicht erkennen ob sie bewaffnet waren. Er ruderte mit einer seiner Vorderpfoten. Die anderen Wölfe sahen an ihm vorbei hoch zur Mauer, sie verstanden Deacons Geste. Jetzt war erhöhte Vorsicht geboten.
In der Zeit hielten die Jäger ihre Waffen unten, mit der Strategie, dass die Wölfe sich in Sicherheit wogen. Der Jäger der auf der welstlichen Seite stand zischte durch die Zähne, das Signal dass sich Tiere nährten.
Das Rudel schlich sich immer näher heran, stets die Gestalten im Blick. Fünfzig Meter von der Mauer entfernt hielten sie an.
Deacon un die anderen sahen das Bewegung auf der Mauer war, das konnte nichts gutes bedeuten. "Rennt!" platzte es aus ihm heraus.
Blitzschnell ergriffen sie die Flucht, doch die ersten Schüsse fielen, es erwischte Deacon, er jaulte auf, er fiel zu Boden, er war auf der Stelle tot.
Xanjo wurde angeschossen, ebenfalls jaulte er vor Schmerz auf, aber er rannte so gut es ging mit seinem verletzten Hinterlauf davon. Den anderen geschah nichts.
Die Jäger jubelten, ihre Freude hallte durch die bevorstehende Nacht, sie waren stolz auf ihren Erfolg. Xaver vernahm es, seine Seele schmerzte, vom Verlust seines geliebten Sohnes. All die Vorsicht hatte nichts genützt, ihre Mordlust war stärker.Selbst Fen bekam diesen Tumult mit. Er dachte sich nur, was für Mordlüsterne Idioten. Es ärgerte ihn, dass er einer von ihrer Sippe war.
Gedeon eilte zum erlegten Wolf, die anderen folgen ihm. Voller Stolz verkündete er" Dieser Wolf, ist das Symbol für das neue Zeitalter, das in unserem Dorf eingeläutet wird. Das sich nie wieder ein Tier in unserem Dorf blicken lässt. Dieses Exemplar, werden wir ausstopfen und auf dem Dorfplatz aufstellen."Von seinen Kollegen gab es laute Zustimmung.
Es war bereits schon lange Nacht, mit einem klaren Sternenhimmel, als Xaver mit dem Rest in seinen Heimatwald zurück kehrte. Seine Gefährtin Jeane kam ihnen besorgt entgegen., ihr fiel Xanjos schmerz verzerrtes Gesicht auf, aber nicht das Deacon fehlte. Sie dachte, dass nichts weiter passiert sei, gab ihrem Gatten Köpfchen " Gut das ihr alle wohl behalten wieder da seid." seufzte sie erleichtert."Fällt dir nichts auf?" entgegnete Xaver verwundert."Nein, was denn?" antwortete sie überrascht.
Er sah niedergeschlagen zu Boden" Deacon... er hat es nicht geschafft." sagte er mit belegter Stimme.
Jean konnte es nicht gauben, wie vom Donner gerührt starrte sie ihren Gatten an. Dann setzte sie sich. Sie begann zu jaulen, die anderen Rudelmitglieder stimmten mit ein. Ein tragischer Chor des Schmerzes , der Abschid von Deacon nahm.