Kapitel 6
Es war bereits dunkel geworden. Minos sah sich die aufgestellten Fallen genauer an. Als Fallen haben sie Tellereisen aufgestellt. Bewegte ein Tier den Köder schnappte diese zu. Der schlaue Kater hatte eine Idee wie man diese entschärfen kann, dafür benötigte er Hegdos Hilfe. Er begab sich auf den Weg zur alten Eiche in der der alte Rabe immer saß.
Als er unter der Eiche stand miaute er um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es funktionierte. Hegdo schleif schon, aber von dem Lärm wurde er schließlich wach.
"Was ist denn los, es ist schon Nacht. komm ein andermal wieder." murmelte er schläfrig und gähnte.
"Das hat keine Zeit!" rief er hoch. " Ich benötige deine Hilfe. Wir müssen die Fallen entschärfen. Shira hat zwar die Tiere in den Wäldern gewarnt, aber sicher ist sicher."Hegdo gähnte erneut "Also, was ist dein Plan?" fragte er genervt.
"Wir benötigen lange Äste, mit denen bewegen wir die Köder in den Fallen, bis sie zuschnappen." erklärte Minos.
Nun war Hegdo in die Gänge gekommen und zwackte hier und dort Äste ab. Er nahm sie in seinen großen Schnabel und gingen bzw. flogen zu den Fallen.
Bei den Fallen angekommen machten sie sich an die Arbeit. Der Rabe nahm einen der Äste und bewegte damit den Köder. Nicht gerade lautlos schnappte das Teil zu . Erschrocken von dem Krach wichen sie schnell zurück.
Minos war von seiner Genialität begeistert und musste grinsen.
"Freu dich nicht zu früh, das Teil hat so einen heiden Lärm gemacht, das ganze Dorf ist schon bald auf den Beinen." rügte er ihn.
"Ach, mach dir mal nicht in die Federn alter Kumpel. Wird schon alles gut gehen." beschwichtigte er ihn im lapidaren Ton. "Seit wann bin ich dein Kumpel?" grummelte ihn Hegdo an.
"Lass uns lieber weiter anrbeiten anstatt zu streiten." gab der Kater ernst wieder.
Die Beiden zogen weiter zu der nächsten Falle und entschärften auch diese. Nach einiger Zeit hatten sie es geschafft ohne weitere Streitereien jede der aufgestellten Fallen außer Gefecht zu setzten. Kein einziger wurde wach um nach zu sehen.
Der Kater und der Rabe verabschiedeten sich von einander. Minos ging zu seinem Heuboden, er schlief zufrieden mit dem Ergebnis seiner Arbeit ein.
Am nächsten Morgen sahen als erstes die Bauern die Überraschung. Einer der Bauern wollte sich auf den Weg zu einem der Jäger machen, um ihn darüber in Kenntnis zu setzten. Da kam aber schon Gedeon mit seinem Soh um die Ecke, glücklich pfeifend.
Überschwänglich begrüßte Gedeon den Bauern "Hallo. Was haben wir denn schönes gefangen. Ich hörte die ein oder andere Falle zuschnappen."Bedröppelt sah der Bauer drein " Sieh doch selbst." entgegnete er enttäuscht. Gedeon und Fen sahen an ihm vorbei " Einen Ast." entfuhr es Gedeon überrascht und ungläubig .
Fen versuchte sich derweil daran sich in verkneifen zu üben, dass er nicht los prustete und laut Hals anfing zu lachen. Er fand es zu komisch, dieses entrückte Gesicht seines Vaters, wie er verwundert drein sah. Fen amüsierte sich hervorragend.
Plötzlich gesellte sich ein Jägerkollege hinzu, es war Haddy. Er blickte an den Dreien vorbei. In seinem Gesicht spiegelte sich die Panik "Das ist der Fluch! Wir wurden verflucht von dem Waldgeist! Sie weiß von unserem Vorhaben!" schrie er.
" Jetzt mach dich doch nicht lächerlich! Du musst doch nicht jedes Märchen glauben. Es gibt keine Waldgeister!" motzte Gedeon ihn an.Haddy deutete mit zitternder Hand auf die Falle "Und wie erklärst du dir das." platzte es panisch aus ihm heraus.
"Wird wohl ein Streich von irgendwelchen Jugendlichen sein. Aber mit Sicherheit kein Fluch." grummelte er. Seinen Kollegen schien es immer noch nicht sonderlich zu beruhigen.
Was unbemerkt blieb, Fen hat sich während dessen davon gestohlen um die anderen Fallen zu kontrollieren. Sein Fazit, in jeder Falle steckte ein Ast. Er freute sich zwar, dass kein Tier zu Schaden gekommen war, aber dennoch hätte er gerne eine Erklärung dafür. Er schloss aus, dass es jemand aus dem Dorf gewesen war dem er es zu verdanken hatte.