Kapitel 7
Mittags trafen sich alle Jäger in der Dorfkneipe. Gedeon beorderte sie dort hin zur Lagebesprechung. Seine Enttäuschung war groß das alle Fallen manipuliert wurden. Fen ahnte schon warum sein Vater dieses Treffen organisierte, es würde auf eine heutige Jagd hinauslaufen. Die Dekoration der Dorfkneipe trug eindeutig die Handschrift der Jäger, über all hingen Geweihe, Köpfe von allerlei Tieren oder kleinere Ausgestopfte Tiere wie z.B. Wiesel oder Falken an den Wänden. Ebenfalls prankten dort ausgediente Gewehre. Die Jäger saßen immer am selben Tisch, dieser stand in der hintersten Ecke von der Kneipe.
Nachdem jeder seine Bestellung aufgegeben hatte begann Gedeon mit ernster Miene zu erzählen" Wir sind uns alle einig, dass es mehr als schlecht lief für uns in der letzten Nacht. Es wurden nicht nur die Fallen manipuliert es wurde auch kein Tier gerissen."
Fen schoss direkt der Gedanke durch den Kopf " Was redet der denn da? das ist doch das was die Bauern wollen, das ihre Tiere nicht gerissen werden."
Weiterhin führte Gedeon fort" Wenn die Tiere nicht nach Wehran kommen, kommen wir zu den Tieren. Wir werden heute am frühen Nachmittag aufbrechen. Gehen zu einem der umliegenden Wälder und stellen dort Fallen auf. Danach jagen wir bis zur Dämmerung. Am nächsten Tag werden wir die Fallen kontrollieren." er blickte in die Runde.
Kedar pflichtete ihm bei, er grinste breit mit einem schelmischen Blick. Haddy hatte immer noch Bedenken das sie verflucht sind und somit hielt sich seine Begeisterung in Grenzen. Logan nahm es hin und nickte kurz. Fen fiel es schwer seine wahren Gefühle und Gedanken zu verbergen, er zwang sich zu einem lächeln. Es gelang ihm nicht so recht, es wirkte eher gequält, das bei Gedeon nicht unbemerkt blieb. " Was ist los mein Sohn. Missfällt es dir?" fragte er barsch.
In Gedanken schrie Fen" Ja, das ist totale Idiotie!" aber er rang sich zu einer Ausrede durch "Ich habe nur Bauchschmerzen, mehr nicht. Heute Nachmittag bin ich bestimmt wieder fit." versuchte es so gequält kränklich wie möglich vor zu spielen.
"Ich sag deiner Mutter, sie soll dir einen Kräutertee machen und dann ist gut." entgegnete er spöttisch und winkte ab.
Fen bereute seinen Nachsatz , dass es ihm Nachmittags wieder besser ginge . Eine durchdachtere Ausrede hätte ihm mehr geholfen.
Nach einer Stunde, kamen sie mit dem Karren, in dem sich die Fallen befanden und später das Tote Wild transportiert werden sollten, im Wald der im Norden lag an. Zwei Pferde zogen diesen.
Die Jäger verteilten sich wie besprochen im Wald und stellten die mitgebrachten Fallen auf.
Fen ließ sich Zeit beim Aufstellen. Rechts von ihm plätscherte ein Bach, er sah zu diesem hinüber, ein Vogel trank dort. Er sah ihm dabei zu. Dann hörte er etwas im Laub ruscheln, es war ein Eichhörchen das am Boden flitzte und sämltiche Vögel zwitscherten. Fen konnte sich nicht daran erinnern , je so bewusst die Geräusche des Waldes wahrgenommen zu haben. Sonst lauschte er nur ob sich Rehe oder andere Tiere im Wald bewegten, dabei blendete er immer den Rest seiner Umwelt aus.
Nachdem die letzte Falle aufgestellt wurde, begann der unangenehmere Teil des heutigen Tages. Da es keinen Hochsitzt in der Nähe gab setzte der junge Jäger sich auf einen der umliegenden Bäume.
Nach kurzer Zeit erspähte Fen einen Bussard im Baum sitzend. Kurz und schmerzlos wurde das Tier erschossen. Je weniger Fen darüber nachdachte wie sehr es ihm zu wider war, desto leichter fiel es ihm ab zu drücken.Er ging zu dem erschossenen Tier und betrachtete es mit einem schlechten Gewissen.
In der Ferne waren weitere Schüsse zu hören. Fen setzte sich auf den Boden und beschloss viel Zeit verstreichen zu lassen. Noch Ein oder Zwei Tiere würde er erlegen, dann hatte er seine Pflicht und Schuldigkeit getan. Sollen die anderen doch wie die Irren um sich herum ballern.
Die Dämmerung trat ein, somit kamen die Jäger nach und nach wieder zum Karren. Etwa Fünfzehn Tiere hatten heute den Tod gefunden. Bei Federvieh angefangen über Rehe bis hin zum Raubtier. Stolz waren Gedeon und seine Kameraden darauf.
Sie stapelten das Wild auf dem Karren. Beim gesamten Heimweg wurde nur geprahlt wer welches Tier erlegt hatte und wie wunderbar die Jagd doch sei.