Der Herbstwind leise komponiert,
dann, wenn der Sommerabend flieht,
sein neues Stück, nach Ruhe giert
ein Spiegel goldnen Lichtes Lied.
Erschöpft und leise niedersinkt
dort, Blatt für Blatt, im letzten Tanz,
nicht lang, und dann der Abschied winkt,
von Gold zu Rot in trübem Glanz.
Stille wacht nun langsam auf,
der rege Geist versinkt im Traum,
mit Eis nun Kälte zieht herauf
und dunkle Nacht im Sternensaum.
Wo Sonnengelb in Glut verblasst
und silbern Nebel schläfrig weh’n;
da bringt der Herbst, gar unverhasst
ein neues Lichtlein zum erglüh’n.
Ein weitrer Ton in diesem Lied
schwingt hell und klar im Waldesduft;
an manchem Ort den Tod man sieht,
wo dennoch heiter heim er ruft.
Wo sonst er dunkel, zeigt er nun,
was unsrem Dasein Farben gibt;
ein Wechselspiel, ein leises Ruh’n,
und letzter Ton ein Ende übt.
Und dann, vor allem, dieser Duft!
Aufgescheucht im Blätterbunt,
als läg’ ein Segen in der Luft,
noch atmend letzte Abendstund’.
Der Herbst, er ist wie ein Portal,
ein Pfad zu neuen Ufern kühl;
mal grün gesäumt, mal steinig kahl,
dem Sommer leichter man verfiel.
Ein Spiegelbild im Zeitenfluss,
im Wind schon Winter, mondlichtblind,
und gleichwohl Sommers letzter Gruß,
der sich im Wandel neu besinnt.
©law