Der Mond strahlte hell in dieser Nacht.
Ich saß am Waldrand und blickte hinauf.
Da hoch in den Himmel, der mir in dieser Nacht so viel versprach.
Er sang von Glück, Freude und Liebe.
Er säuselte mir Gedichte ins Ohr.
Ich starrte hoch und bleckte ihm die Zunge frech entgegen.
Seine schmerzliche Hoffnung sollte er für sich behalten.
Sie würde mir nur das Herz brechen.
Und wenn mein Herz dann in Tausend Scherben läge, würde er sie zu sich holen.
Zu sich in den kahlen blauen Himmel, er würde sie zu Sternen erstrahlen lassen und aufhängen.
Weil er wüsste, dass ich so sehr strahle, weil ich so sehr liebe, weil ich so viel bin.
Und immer wenn jemand verloren und verzweifelt in die Nacht blicken würde, wären sie da, sie würden sie mit Liebe und Schönheit und Glück beleuchten. Weil das alle Teile wären, die du zersplittern liest.
Der Mann im Mond stach hervor aus dem dunklen Königsblau des Himmels. In dieser Nacht war er sein Prinz.
Er kam zu mir herab.
War mein Freund,
mein Licht,
Mein Verehrer.
Ich wusste, in dieser Nacht, würde mein Herz tatsächlich brechen und dort oben aufgehangen, er würde sie vom Himmelszelt klauben und sie wieder zusammenfügen, mit Mondschein und einem Teil seiner selbst.
Ich legte meine Hand auf seine Brust und wünschte ich könnte ihn für immer in dieser Gestalt behalten. Hier bei mir.
Wünschte, wünschte, wünschte, dass es wehtat. Bis ich alles verwünscht hatte. Bis es nichts mehr zu wünschen gab. Weil ich nicht mehr ich selbst war.
Und als an die Stelle des Königsblau ein sanftes gelb und ein zartes rosa trat, verschwand der Prinz und ließ mich zurück. Und nun sitze ich am Waldrand und warte jeden Tag.
Doch ich beginne zu begreifen,
uns gehörte nur diese eine Nacht.
Und falls du wiederkehrst mein Prinz, sei dir gewiss, eine Prinzessin wartet nicht.
Am Waldrand.
Im Schloss.
Im Nichts.
Auf dich.