Die Sonne strahlte bereits hoch am Himmel, als Si'mon die letzten Baumreihen passierte und freie Fläche betrat. Vor ihm suchte sich das Wasser eines breiten aber flachen Baches seinen Weg. Von Alanel wusste er, das dieser seinen Ursprung weit oben in den Bergen habe und bis hinab zu dem großen Fluss das Umland versorgte. Wohin sein Blick auch reichte, dieser gräuliche Ton hielt das Land in emsiger Umklammerung.
Von Grom erfuhr er, dass die Rasse der Trolle einst friedfertig und mit Menschen wie Lynken befreundet galt. Sie wurden vor vielen Jahreswenden versklavt. Als sie sich begannen zu wehren, wurden sie weitestgehend vernichtet, so auch die Weibchen. Ihre Häscher fingen die jüngsten und misshandelten sie in obskuren Versuchen. Sie schufen Trolle, die sich nicht mehren konnten und dem Gehorsam der Spinnenträger unterlagen. Es gab immer wieder Sonderfälle in ihren Erschaffenen - Erinnerungen prägten ihren Geist. Innerhalb der Horden ist stets einer, der verloren Geglaubtes in sich trug. Selbige wussten, dass ihr Volk einst frei von Häscher war und auf das Zeichen der Befreiung wartete.
Auch Grom sah in ihm jenen, so wie die weibliche Stimme es ihm zuflüsterte, als er den Hirsch auf dem einstigen Schlachtfeld erblickte.
Er watete durch den Bach und trat am gegenüberliegenden Ufer wieder hervor. Vor ihm erstreckten sich riesige Flächen erntefähigen Getreides. Langsam schritt er hindurch und nährte sich seinem Ziel. Beide Arme hielt er leicht gebeugt, sodass die reifen Ären durch seine gespreizten Finger glitten und seine Handinnenflächen kitzelten.