Belletristica, friedliche Heimat vieler Tiere, Menschen, Feen und Kobolde muss sich jedes Jahr gegen die Invasion der Winterdämonen wehren, doch je stärker die Festungen, die Wallanlagen und die Verteidigungsheere wachsen, umso listenreicher, gewalttätiger und brutaler werden die Invasoren.
Stirina, eine dunkle Fee, liiert mit einem der Dämonenfürsten und voller Hass auf ihre hellen Schwestern hat sich in den letzten Jahren zurückgezogen. Frustriert beobachtet sie von ihrer Felsenburg die ständigen fruchtlosen Versuche der Horden das Frühlingsland einzunehmen.
Doch in diesem Jahr hat eine neuer Plan Gestalt angenommen. Sie wird ihr im Herbst geborenes Baby auf dem Fluß aussetzen. Das Kind, wie alle Feensprößlinge menschenähnlich und betörend schön, hat äußerlich nichts, was auf seinen dämonischen Vater hinweist. Seine Augen sind von einem dunklen Blau und die winzigen Hörner hat sie ihm kurz nach der Geburt entfernt. Im Gegensatz zu den anderen Dämonenmischlingen ist Pai ein niedliches Baby, nichts verrät seine Herkunft, doch Stirina weiß, dass ihre Tochter das Potential zu einer Ausnahmemagierin hat. Sie hat das Kind vor allen geheimgehalten, keiner aus dem Reich der Dämonen darf durch Geschwätzigkeit oder Einmischung ihren Plan gefährden. Vorsichtig wickelt sie das Baby in feine Spinnenseide, bevor sie die Kleine in das Boot an den Stromschnellen legt. Der Zauber, der das Boot vor dem Kentern schützt, ist hell und wird von keinem in Belletristica mit den Dämonen in Verbindung gebracht werden können. Das Boot hat sie selbst von Hand aus Schwemmholz gefertigt.
"Du wirst dieses Land eines Tages übernehmen, mein Kind. Ich werde dich aus der Ferne beobachten und wenn die Zeit gekommen ist, werden wir gemeinsam herrschen!" , flüstert sie ihrer Tochter zu. Die Kleine schaut sie mit großen Augen an. Dann gibt die Dunkle dem Boot einen Stoß und beobachtet, wie es mit dem Baby auf dem Fluß Richtung Belletristica fährt.