Seit sechs Jahre war ich Notarzt von Beruf gewesen, das zweite Jahr hatte ich in der Notfallstation der Stadt Pawlowsk im Russland gearbeitet.
Es war Nacht. Ich saß mit meiner Disponentin, die Telefongespräche führte und Notfallrufe entgegennahm, mit der ich mich unterhielt und wartete darauf wann jemand, der meine Hilfe braucht, anrufen würde.
Es klingelte das Telefon. Es war eine Frau, die Hilfe für ihre Tochter benötigte. Ich stand neben der Disponentin und hörte das Gespräch.
„Was ist passiert?“
„Etwas klettert aus meiner Tochter!“
„Woher klettert es? Ist sie schwanger?“
„Wieso denken Sie das? Sie ist erst 14! Sie kann nicht schwanger sein! Von dort klettert es!“
„O.k. Der Arzt fährt schon los! Warten Sie auf ihn!“
Schnell fuhren wir zur Patientin und kamen in die Wohnung hinein. Wir sahen eine Szene. Auf der Toilette standen zwei Personen: eine Frau und ein Mädchen, die beide überrascht wurden, weil die erwachsene Frau ein Baby in den Armen hielt.
Ich habe erfahren, dass weder die junge Frau, noch ihre Mutter gewusst haben, dass das Mädchen seit neun Monaten schwanger gewesen war. Man kann doch dick sein. Als Wehen angefangen hatten, dachte das Mädchen, dass sie Bauchschmerzen hat. Als die Geburt anfing, hatte sie Angst und sagte ihrer Mutter, dass etwas heraus klettert und lief auf die Toilette. Es war ein Wunder, dass die Mutter zurechtgekommen ist und ein Baby angefangen hat.
Wir trennten die Nabelschnur ab und brachten die junge 14-jährige Mutter ins Krankenhaus.