„Und du denkst, das hilft?“, fragte Josiah, während sie die Arbeiten überwachten. Ein gewaltiger Bagger häufte Erde um das schlichte, steinerne Bauwerk auf, das sie in den letzten Tagen eilig errichtet hatten.
„Mehr können wir nicht tun“, antwortete Iris ruhig. „Die ganze Erde ist verseucht. Und du hast es gespürt, nicht wahr?“
Josiah nickte. „Deswegen frage ich ja. Es fühlt sich nicht richtig an, solch einen gewaltigen Hass nur einzusperren. Was, wenn es entkommt? Was dann?“
„Dazu muss jemand den Eingang erst einmal finden“, sagte Iris beschwichtigend. „Besiegen können wir es jedenfalls nicht. Das … dieses Ding … ist zu stark für uns. So ist es isoliert und weder sein Wille noch seine Kraft kann aus dem Labyrinth heraus.“
Josiah seufzte und wandte den Blick wieder nach vorne. Soeben wurde der Erdhügel festgeklopft. Nichts deutete mehr darauf hin, dass sich darunter – auf der alten Kuppe des Hexenhügels – ein Bauwerk befand. Eine weitläufig, verwirrend angelegte Gruft, um genau zu sein, die die ganze Grundfläche des Aschezirkels bedeckte. Es gab nur eine Klappe aus Holztüren, den einigen Eingang.
Iris und Josiah – Vera und Oliver – erstiegen den Hügel und öffneten die Klappe. Innen war ein Schutzsigel gezeichnet, das den Eingang verschließen würde. Während Josiah einen Bannzauber aussprach, warf Iris brennende Kräuter hinab. Mit etwas Glück würden diese den Geist ausräuchern und er würde sich zur Ruhe betten. Doch falls dem nicht so wäre … nun, das Wesen war in einem Labyrinth gefangen und die Geisterjäger brauchten nur die versiegelte Klappe zu schließen, um das Dörfchen unter ihnen in Sicherheit zu wissen.
„Immerhin haben wir so doch noch ein paar Tage Weihnachtsferien“, sagte Josiah. Iris musste lachten.
Das Dorf würde den Hügel meiden. Doch um ganz sicher zu gehen, dass niemand den Geist aus Versehen befreite, weil er zu neugierig war, legten sie eine schwere Kette um die Griffe der Falltüren.
Nicht ahnend, dass einige Jahre später jemand das Gelände kaufen und ein Haus darauf bauen würde, weil die Aussicht vom Hügel aus so malerisch war.