The Texas Chainsaw Massacre:
Mit schweren Schritten kam der Kannibale auf sie zu, jeder Schritt so schwer wie ein Donnerschlag. Sam schwankte leicht und hielt sich die verwundete Schulter. Mira stieß eine Reihe unschöner Flüche aus. Die vier stolperten auseinander, um eine möglichst verstreute Trefferfläche zu bieten. Der Kannibale hielt zuerst auf Mira zu, die massigen Arme ausgebreitet, damit sie nicht an ihm vorbei schlüpfen konnte. Die blonde Frau bückte sich und hob das Erste vom Boden auf, was sie fand. Es war eine Hand, aber Mira achtete kaum darauf, sondern warf die Hand dem Kannibalen ins Gesicht und sprang zur Seite.
Der Lecter-Verschnitt ließ sich jedoch nicht irritieren, sondern packte Mira und hob sie hoch. Amys Meisterin zappelte und trat nach ihm, aber ihre Treffer, die durchaus schmerzhaft aussahen, bewirkten nichts. Der Kannibale schleppte sie mit schweren Schritten auf eine Metallplatte zu, in deren Mitte ein Sägeblatt war. Der Zweck der mit Blut verschmierten Oberfläche war offensichtlich.
Luca registrierte endlich, dass er nicht länger wie erstarrt zusehen konnte. Sam warf sich dem Mörder in den Weg, wurde aber achtlos zur Seite getreten wie ein Hund. Luca rannte los und warf sich gegen den Rücken des Killer. Der war tatsächlich so überrumpelt, dass Mira sich befreien konnte.
„Lass uns gehen, du Monster!“, rief Luca und schlug auf den breiten Rücken des Mannes ein, der sich seelenruhig umdrehte und seine Handgelenke packte.
Entsetzt versuchte Luca zu verhindern, dass jetzt er selbst auf die Metallplatte gezogen wurde.
„Luca!“, schrie Amy, aber sie tat nichts. Stattdessen kniete sie auf dem Boden und zerrte etwas aus der Tasche von einem der Mädchen.
Luca zappelte, doch der Kannibale packte ihn am Hals und begann, ihm die Luft abzuschnüren. Mit aller Kraft zerrte Luca an den massigen Fingern um seine Kehle.
Ein seltsam metallisches Geräusch erklang und der Kannibale drehte sich um. Luca sah Sam hinter dem Menschenfresser stehen. Sein Meister hatte ein Metallrohr in der Hand, vermutlich von den Wänden gerissen. Jetzt schlug er auf den Arm ein, der Luca hielt. Der Griff um Lucas Kehle lockerte sich und er konnte nach Luft ringen, allerdings nicht entkommen.
„Ha!“, rief Amy in diesem Moment: „Nimm das!“
Etwas blitzte auf und im nächsten Moment heulte der Mörder vor Schmerz. Luca landete auf dem Boden in einer unappetitlichen Pfütze. Als er aufsah, taumelte der falsche Hannibal Lecter zurück. Ein Taschenmesser ragte aus seinem rechten Auge.
Sam stellte dem Taumelnden mit dem Rohr ein Bein und der Mann krachte der Länge nach auf den Metalltisch. Das Sägeblatt sirrte, als es mit Energie versorgt wurde – Mira stand an der Bedienung dafür.
Luca wandte entsetzt den Blick ab, konnte aber den Schatten des Mannes an der gegenüberliegenden Wand sehen, wie der zappelte und bebte, während er bestialische Schreie ausstieß.
Das Ganze dauerte nicht sehr lange.
In der aufkommenden Stille hörten sie Schritte auf der Treppe. Etwas oder Jemand entfernte sich. Alle vier stürzten zur Treppe, aber wer dort gewesen war, war jetzt verschwunden.
Luca keuchte. Sein T-Shirt war von Blut durchdrängt. Die ganze Angelegenheit war inzwischen ziemlich widerlich.
„Ich will ein Bad“, jammerte er, als sie auf den Platz vor dem Haus traten.
„Wir können in die Hütte“, meinte Samstag. „Wie es aussieht, sind die Gäste geflohen. Duschen wir und klauen uns ein paar Sachen zum Wechseln!“
Bei aller Sorge darüber, wer eben vor ihnen geflohen war, stimmten sie doch zu. Eine Dusche erschien Luca im Moment wie der Himmel auf Erden.