Unweit von Keuschen, St. Lorenz liegt Thalgau, von wo man über die Thalgaueckstrasse nach Fuschl kommt. Der Weg zu Burg Wartenfels liegt praktisch direkt auf der Strecke. Als die beiden zum Forsthaus abbogen sahen sie bald die ersten Fahrzeuge am Straßenrand parken, weil der Parkplatz bereits überfüllt war.
Das Forsthaus Wartenfels war an diesem sonnigen Samstagnachmittag gut besucht, da die meisten Gäste schon am Morgen auf den Schober gegangen waren. Nach dem Abstieg gönnte man sich im Allgemeinen eine Brettljause oder Ähnliches. Dazu ein Radler oder eine Limo für die Kinder ist leicht erschwinglich und rundet die kleine Bergtuor gebührend ab.
"Und? Wie schaut es aus, Sonja? Nur zur Ruine oder rauf auf den Berg?"
"Na rauf natürlich, mein Süßer! Mit dir würd ich überall hingehen!"
Sie schmachtete ihn an, so daß er nicht umhin konnte, sie zu küssen. "Dann komm, Kleines! Auf geht's!"
Sonja ging ein paar Schritte vor ihm Richtung Forsthaus und Josef genoss den Anblick ihrer perfekten Proportionen die in der kurzen Lederhose auch die makellosen langen Beine gut zur Geltung kommen ließen. Egal was sie auch trug, diese Frau war einfach eine Augenweide. Egal von welcher Seite man sie betrachten mochte.
Im Gastgarten herrschte Hochbetrieb. Sie gingen daran vorbei in Richtung Burgruine. Einige Herren der Schöpfung pfiffen ihr nach, was sie nicht störte, doch plötzlich rief einer: "He mei Hübsche! Was rennst denn du mit dem Oaschloch ummanand? Der is nix für di! Setz di liaba zu mir und vergiss des Brantner-Gsindl!"
"Des war zum Erwarten, dass du wieder Blunzenfett die Leit anpöbelst, du dummer Hund!" rief Josef, "Pass liaber a Bissl auf, was'd red'st. Weil alles lass I mir a net gfallen, a net von dir, Hans!"
I hab di no nia schmecka kinna du Gschaftnosn, aber was I weg'n dir scho Straf zahlt hab und Pennale, des is des Letzte. Des zahl I dir no hoam, du Drecksau!"
Josef machte Anstalten zu Mayerhofer zurück zu gehen, doch Sonja fasste ihn mit beiden Händen am Oberarm." Lass dich, nicht provozieren, Sepp, flüsterte sie. Komm, wir gehen einfach weiter! "
Sepp wusste, daß sie recht hatte und folgte ihr widerwillig.
"Traust dir net her zu mir, du feige Sau du! Muast deiner Schnalln folgen... Aber wart, dann geh halt I zu dir hin!"
Das war ein Fehler. Hans Mayerhofer stand auf und wollte zu Josef, doch Sonja stellte sich ihm in den Weg. "Schleich di, du Trampei du, sonst fangst du a nu a paar!"
Er versuchte Sonja unsanft zur Seite zu schieben und fand sich nur Sekundebruchteile am Boden liegend wieder. Sonja stand ganz ruhig da, den rechten Fuß mit dem schweren Bergschuh auf seinem Hals. Sie hatte ihn mit einem Griff zu Boden geschleudert, ihm dabei noch einen Hieb in die Magengegend verpasst und ließ sich nun dazu herab, dem würgenden Häufchen Elend ein paar Worte zuzuzischen. Es herrschte Totenstille.
"Diesmal kommst du mit einer Runde Kotzen davon! Aber ich warne Dich! Lass meinen Josef in Ruhe und greif mich nie wieder an! Hörst Du? Du würdest, falls überhaupt, auf der Intensivstation wieder zu Dir kommen!
Alle Anwesenden, hatten ihre Worte vernommen. Sie nahm den Fuß von seinem Hals und sah ihm zu, wie er sich zur Seite drehte und sich augenblicklich übergab. Sie wandte sich schließlich ab und hakte sich bei ihrem verdutzten Begleiter unter.
"Josef, wir gehen!" meinte sie lapidar...