Das erste Mal mit Hagrid in der Winkelgasse hatte ihn komplett überwältigt. Hagrid gehörte zu den wenigen Menschen, die immer gut zu ihm gewesen waren. Die interessanten Geschäfte mit ihren aufregenden magischen Waren hatten den Jungen komplett in ihren Bann gezogen. Hagrid hatte dafür gesorgt, dass sich der verängstigte Junge zum ersten Mal sicher gefühlt hatte. Er las den Tagespropheten nur oberflächlich. Wenn etwas Wichtiges geschah, würde er es ohnehin erfahren.
Madame Malkin arbeitete ruhig und professionell. Sicher wählte sie Stoffe und Materialien aus, die Malfoys natürliche Eleganz unterstützten. Die dominante Farbe war natürlich schwarz. Dazu kamen Grün, Silber, Gold und Rot. Malfoy hatte an guten Geschmack nichts verloren und kannte sich sogar mit den aktuellen Trends gut aus. Es machte ihr Spaß mit dem höflichen, jungen Mann zu arbeiten, der seine Ausstrahlung schon immer mit erstklassiger Mode verstärkt hatte.
Lord Potter sah nur ab und zu auf. Er dachte an Ginny. Damals beim Juleball führte Neville Longbottom Ginevra zum Tanz. Harry hatte mit Ron zusammen an der Seite der Patilzwillinge gelitten. Ein paar Jahre später hatte er mit den beiden Schwestern einen Dreier gehabt. Sie hatten ihn dabei genauso gelangweilt, wie beim Juleball. Er hätte mit Ginevra und Malfoy zum Ball gehen sollen. Außerdem gefiel es ihm nicht, dass Ron diese furchtbare Robe auftragen musste. Rons miese Laune an diesem Abend hat ihre Berechtigung.
Er hatte sich damals geärgert, dass Ginny nicht mit ihm tanzte oder wenigstens mit Malfoy. An diesem Abend strahlte Malfoy diese heiße, aristokratische Kühle aus. Er tanzte die ganze Nacht mit verschiedenen Mädchen. Harry fand, dass es Dracos Aufgabe gewesen wäre, sich um Ginny zu kümmern. In dieser Nacht träumte er das erste Mal von Malfoys Küssen. Später hatte er diese Überlegungen seiner persönlichen Überspanntheit zu geschrieben. Das Trimagische Turnier hatte ihn wirklich gefordert, kein Wunder wenn er eigenartige Gedanken hatte.
Während die Schneiderin den Schnitt absteckte, erinnerte sich der Dunkle Lord an das Zusammentreffen in den Drei Besen. Ginny und Neville saß in einer diskreten Ecke. Ron hatte sich aufgeregt. Harry spürte rasende Eifersucht, als Ginny Longbottom küßte. Seine Hand glitt unauffällig zu seinem Zauberstab. Ein schneller Fluch. Erst Hermines Beschwichtigung hatte seinen Wunsch, Neville sofort zu eliminieren, reduziert. Später hatte er sich gefragt, warum es ihm so geärgert hatte. Es ging doch nur um einen Kuss. Aber sie küsste Longbottom, wenn es wenigsten Malfoy gewesen wäre. Bei diesem Gedanken war er auf die Toilette gegangen und hatte sich zwei Handvoll eiskaltes Wasser ins Gesicht geworfen. Danach hatte er sich besser gefühlt.
„Einen Kaffee, bitte.“, sagte der Lord unwillig. Der Hauself erschien unmittelbar und brachte das Gewünschte. Der bittere Geschmack des Kaffee löste das Unwohlsein bei diesen Erinnerungen auf. Bei seinen bisherigen Besuchen mit seinen Favoriten hatte er vielmehr sagen müssen, aber Dracos Style bedurfte keinerlei Korrekturen. In Gedanken ging er sie durch Lavender Brown, Dean Thomas, Blaise Zabini und zuletzt Pansy Parkinson. Irgendwann schickte er sie nach Hause. Nur Pansy hatte darauf bestanden, das Dunkle Mal anzunehmen. Er hatte es ihr gewährt. Auch wenn er jetzt manchmal mit ihr schlief, interessierte sie ihn nicht mehr. Eigentlich hatte kein Spielzeug ihn so intensiv gefesselt wie Malfoy. Keine Mätresse und kein Satyr konnte ihm diese Hingabe schenken. Er hatte auch nie zuvor einen Sklaven zum Favoriten gehabt.
Endlich waren Madame Malkins und Draco fertig. Malfoy hatte sich direkt ein neues Outfit angezogen, ein elbisch angehauchtes, silbrig schimmerndes Hemd mit einer lässig gebundenen schwarzen Krawatte dazu eine lange schwarze Seidenhose und einen breitem Gürtel mit dem Pen -Dragon auf der Schnalle. Das Hemd harmonierte mit seinem silberblonden Haar, dass er mit einer schwarzen Schleife im Nacken zusammenhielt. Über Hemd und Hose fiel ein langer, dunkler Umhang der mit Pelz abgesetzt war. Prinz Slytherin, dachte Potter zufrieden. Er bedankte sich kurz bei Madame Malkins und wies an den Rest der Sachen ins Schloss zu schicken.
„Küss mich, Draco. Ich will Dich schmecken.“ Malfoy öffnete seine blassen Lippen und versenkte seinen Mund auf Potters. Sie küssten sich im Eingang von Madame Malkins. Während Draco daran dachte, dass es genauso sein sollte. Es hätte schon immer so sein sollen. Damals als er Harry hier gesehen hatte, wollte er schon zu ihm gehören. Lord Potter hatte ihn zurückgewiesen, Draco hatte es sehr weh getan. In den folgenden Jahren hatte er Ronald Weasley leidenschaftlich gehasst. Weasley hing ständig mit Potter ab. Quidditch, Zauberschach, jedes große Abenteuer und selbst den Schlafsaal hatte der Rotschopf mit Potter geteilt. Das Goldene Trio war unzertrennlich. Erstaunlicherweise interessierte sich Malfoy längst nicht mehr für Weasley.
Er schmeckte Lord Potters bittersüße Küsse und presste sich an ihn. Potter griff hart in sein Haar und biß ihn leicht auf die Unterlippen. Gehorsam gab sich Draco hin. Seine Zunge erforschte Harrys Mund neugierig beinahe schüchtern. Merlin konnte Malfoy küssen. Es gab nichts Erregenderes, als diese willige Hingabe. Potter könnte ihn direkt hier nehmen. Er massierte Malfoys festen Hintern. Die Menschen auf der Winkelgasse blieben tuschelnd stehen. Der Dunkle Lord küsste schamlos im Eingang von Madame Malkin den jungen Malfoy. Er drückte Malfoy mit seinem Körper an die Außenwand des Geschäftes. „Wir sind hier nicht in der Nocturngasse.“, mokierte sich eine ältere Hexe. Potter drehte sich gefährlich langsam um und fixierte sie eisig. „In der Nocturngasse würde ich ihn jetzt ficken. Ein guter Rat von mir, es ist gefährlich einen Dunklen Lord zu stören. Egal was auch immer er tut.“ Er drehte sich wieder zu Draco: „Sweetheart, wo waren wir gerade?“ Rau und hungrig hauchte der Angesprochene: „Ich durfte Euch küssen, Mylord.“ Potter grinste anzüglich, strich mit seinen Händen über die deutliche Beule auf Malfoys Hose. Er griff Malfoys Kinn hart und zwang ihm einem Kuss auf, den Malfoy sehnsüchtig erwartete.