So viel mag sich in Worte kleiden,
so wenig doch erhält Substanz.
Geschichten voll der Trauer Leiden,
voll Hoffnung oder recht bescheiden;
so wenig zeigt sich Seelenglanz.
Es ist die Kunst, ein Tor zu bauen,
zu sternenfern Gestaden weit.
Mit Farbe füllend all die grauen,
unförmig bleichen Zwielichtsauen;
als bis die neue Welt bereit.
Wo einst die Asche, steinern Grund,
wo Licht sich in Gebeinen brach,
facettenreich die Sternenwund’;
da liegt der Schlüssel, wartet - und
was vormals schlief, wird nunmehr wach.
Aus jener Asche, dunkler Sturmwind,
erhebt die Flügel, nachtschwarzkalt,
ein Phönix, auferstandnes Eiskind;
mit ihm schwebend, leis’, geschwind,
jener Essenzen schwer Gewalt.
Verbindet sich aus vielen Strängen,
unzählig in ihrer Gestalt,
ein neues Wesen aus Gesängen,
von Anbeginn noch frei von Zwängen;
hält es ein Schicksal in der Hand.
Ein Lebensfunke, hell und blendend,
ein Same, der ein Herz entflammt.
Und wo einst Nebel seelenpfändend,
dort jene Worte, schicksalswendend;
ein Tor, der Wahrheit es entstammt.
©law