Er verharrte noch eine Weile so. Noriko wollte, aber konnte sich nicht wehren. Sie fühlte sich wie gelähmt. Was will er damit bezwecken? Was tut er als nächstes? Diese und noch mehr Fragen schossen ihr durch den Kopf. Sie wusste diese Situation einfach nicht einzuschätzen. Yahiko fing an zu lächeln. Aber wieso nur? Sie konnte das einfach nicht verstehen.
„Das man dich Göre so einfach besänftigen kann.“
„Was…?“
Wollte er einfach nur, dass sie sich nicht mehr wehrt?
„Vielleicht kann ich bei dir ja sogar noch einen Schritt weiter gehen.“
Er lächelte und kam ihr mit seinem Gesicht wieder ein bisschen näher. Sie konnte seinen Atem auf dem Gesicht spüren. Noriko drehte den Kopf schnell zur Seite. Yahiko lächelte nur und entfernte sein Gesicht wieder von ihren.
„Scheinbar nicht.“
Was will er nur von mir?, dachte sich Noriko. Was will mit alle dem bezwecken. Sie hasst ihn. Sie will nicht so nah bei ihm sein. Sie will nicht mal mit ihm sprechen geschweige denn ihn überhaupt jeden Tag sehen zu müssen.
„Lass mich bitte in Ruhe…“
„Wieso denn Göre? Was habe ich denn gemacht?“
„Ich will dich einfach nicht in meiner Nähe haben. Ich hasse dich einfach…“
„Weil ich deine Pläne nicht unterstütze? Weil mir die Schule und die Schüler egal sind?“
„Vielleicht…“
„Ich will dir einen Vorschlag machen.“
Er ließ von ihr ab und ging einen Schritt zurück. Jetzt konnte Noriko ihn wieder ansehen. Auch wenn es ihr immer noch schwer fiel.
„Was denn?“
„Du scheinst eine sehr gute Schülerin zu sein. Vielleicht sogar eine der besten in diesem Jahrgang. Zumindest bis ich her kam. Ich werde deine Pläne zur Nichte machen bis du mich von der Punktzahl her schlägst.“
„Was ? Wie meinst du das?“
„Sobald du mehr Punkte als ich in einer Klausur hast, werde ich dir helfen. So solltest du noch mehr Motivation haben dich anzustrengen und hast ein Ziel wofür es sich lohnt.“
Noriko schaute ihn verwundert an. Wieso auf einmal dieser Wandel?
„In Ordnung.“
Yahiko lächelte wieder. Er war sich ziemlich sicher, dass sie nie besser als er sein würde. Noriko dachte aber nicht so. Sie wollte sich nun so anstrengen, dass sie ihn bei der ersten Klausur schlägt.
„Gut dann viel Glück bei der Klausur. Ich werde nicht lernen. Dann hast du vielleicht eine minimale Chance.“
Er winkte ab und verließ den Raum. Noriko schaute ihn nur hinterher. Wütend war sie immer noch auf ihn. Sie nahm ihr Tasche und ging nun auch aus dem Raum. Ihr Herz beruhigte sich langsam wieder. Sie konnte immer noch nicht verstehen, wieso ihr Herz überhaupt so stark schlug. Noriko ging nach Hause. Heute wollte sie niemanden mehr sehen, weswegen sie Zuhause gleich in ihr Zimmer ging. Sie wollte den Tag einfach nur vergessen.
Am nächsten Tag sah die Nachhilfestunde immer noch sehr leer aus. Viele waren noch nicht erschien, aber es war auch noch zu Beginn der Stunde. Es bestand also noch die Hoffnung, dass einige Schüler kommen. Vor allem Noriko hoffte es, denn morgen war ihre erste Klausur. Bisher war allerdings nur wieder Momoko erschien.
„Noriko kannst du mir bitte helfen?“
„Ja.“
Noriko lief zu ihrer Freundin und half ihr bei ihren Aufgaben. Nach und nach kehrte immer mehr Schüler in die Nachhilfe. Unter anderem auch Schüler aus Momokos und Norikos Klasse. Sie konnte gar nicht glauben, was sie da sieht.
„Wieso? Warum kommen sie jetzt plötzlich alle?“
„Ich habe sie etwas überredet. Nachdem wir gestern das Sommerfest abgelehnt haben, ist dies das mindeste. Wir sollten uns alle anstrengen, damit die Schule geöffnet bleiben darf.“
Noriko war glücklich und so schaute sie auch. Auch Momoko freute sich. Die Nachhilfe war nun gut befüllt. All die älteren Schüler hatten viel zu tun, den anderen die Sachen zu erklären. Sie machten den Vorschlag kleine Gruppen zu bilden, damit sie nicht jeden einzelnen alles erklären müssen. Alle Schüler aus Norikos Klasse blieben bis zum Schluss. Noriko war völlig zufrieden. Die Klausur morgen kann gar nicht schlecht verlaufen. Hoffte Noriko zumindest.